Eröffnungsrede von Alexander Kohlhaas zu unserer Party 05
 

Am 8. Januar wäre ein Mann 70 Jahre geworden, der heute Abend noch eine Rolle spielen wird. 
Was heißt wäre: „Elvis lebt, ich weiß es, denn er hat letzte Woche in meiner Karre den Ölwechsel gemacht“.
So lautet einer der vielen Einträge in den Verschwörungs-Seiten des Internets, die klar machen wollen, dass der King 1977 nur so getan hat, als wäre er im recht zarten Alter von 42 Jahren elend an einem Herzinfarkt gestorben, und zwar infolge von Drogengenuss und dem seiner legendären Fresssucht geschuldeten Übergewicht. 2002 kam ein Film „Bubba Ho-tep“ heraus, in dem ein von Bruce Campbell gespielter älterer Mann in einem Pflegeheim behauptet, er sei Elvis und habe mit einem seiner Doppelgänger, einem Typ namens Sebastian Haff, die Rollen getauscht. 
Im Bundesstaat Missouri gibt es in einem Kaff namens Wright City an der Interstate 70 ein „Elvis is alive“-Museum, wo ein Herr namens Bill Beeny Regierungsdokumente, welcher Art auch immer, ein paar tausend Bilder und Interviews mit Freuden und Verwandten von Elvis ausstellt.
Es würde zu lange dauern, wollte ich die verzwickten Argumentationsketten der „Elvis lebt“-Fans aufdröseln. Wen’s interessiert, dem kann ich gerne ein - allerdings englischsprachiges -Dokument - zukommen lassen. Es ist einiges ganz amüsant zu lesen. Unter anderem, dass der selbst hochgradig drogensüchtige Elvis ein Schwarz-Gurt in Karate und Geheimagent der Drogenbekämpfungsbehörden gewesen sei, die ihm auch eine neue Existenz aufgebaut hätten. Im Sarg und Grab mit der Aufschrift Elvis Aaron Presley liege eine Wachsfigur. Es stimmt, dass im Namen Aaron ein A zu viel ist, denn sein Vater, ein Kleinbauer im Staat Mississippi, wo Elvis 1935 mitten in der großen Depression zur Welt kam, legte Wert auf die Schreibweise mit einem A.
Wie auch immer, heute Abend haben wir, wie vorhin schon angedeutet, zwar kein Rendezvous mit dem King of Rock’n‘Roll, aber immerhin mit einem, der den Anspruch auf die Thronfolge schon im Namen trägt. Sehen wir mal vom lächerlichen Anhängsel „inger“ ab, so haben wir heute Abend einen Prinzen unter uns. Und sein Vorname Eric beginnt immerhin auch mit E, wenn wir mal unterstellen, dass es sein echter Vorname ist. Da werden wohl noch so manche Verschwörungstheoretiker was zu meckern haben.
Also liebe Freunde, freut Euch auf die Musik, genießt etwas feste Nahrung und versucht Euch so gut wie’s geht zu amüsieren.
Und beherzigt, was ein alter Freund von mir immer sagte: Kinners trinkt, die Nacht wird kühl!!!

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