Gesammelte Werke unseres (Ex)-Captains Alex
und unseres Literaten Stephan

Saison 2023

Kommentar Stephan  Herren 60 Schlussbericht 2023 

Saisonabschlussbericht Herren 60 des TC GW Karlsruhe 2023: Aufstiegsspiel trotz Notlage

Angesichts der vielen Krisen und Kriege um uns herum in Verbindung mit dem dauergrauen Schmuddelwetter, fällt es mir an diesem Jahresende ein wenig schwer, leicht und beschwingt über die weitgehend erfolgreiche Tennissaison 2023 zu schreiben. Gleichzeitig muss ich mich darüber wundern, wie inflationär auf einmal der Begriff Notlage gebraucht wird, nur um finanzielle Unsolidität und überbordende Ausgaben zu kaschieren. Deshalb werde ich mich dieses Jahr mit dem Begriff der Notlage auseinandersetzen und versuchen, Analogien zur Tennissaison 2023 zu erarbeiten, natürlich auch mit einem gewissen Augenzwinkern.

Wie wird Notlage eigentlich definiert? Der Duden schreibt dazu: „Aufgrund äußerer Umstände eingetretene schwierige Situation, in der sich jemand befindet“. Das Juraforum: „Notlage ist ein Zustand, in dem eine Person unmittelbar von einem bedeutenden Übel bedroht ist und sie sich nur durch eine Rechtsgutsverletzung retten kann.“ LearnJura schreibt zur Rechtsgutsverletzung: „Un­ter ei­ner "Rechts­gut­ver­let­zung" ver­steht man eine un­mit­tel­bare Ein­buße an ei­nem ab­so­lut ge­schütz­ten sub­jek­ti­ven Recht, ins­be­son­dere den in § 823 Abs. 1 BGB ge­nann­ten, d.h. Kör­per, Ge­sund­heit, Frei­heit, Ei­gen­tum, etc.“.

Nach diesem kleinen Ausflug in die Juristerei wenden wir uns nun dem Tennis zu und haben dazu zwei ausgewiesene Experten zum Thema Notlage befragt. Franz, unser Finanzexperte und Mannschaftsführer meint dazu: „Eine Notlage besteht, wenn das bilanzielle Mannschaftsgefüge durch die Beeinträchtigung seiner Liquidität (sprich Spieler) strukturell in Schieflage geraten ist.“ Tom der Trainer sagt es knallhart: „Notlage ist, wenn Spieler fällt aus.“

Blicken wir zurück auf das Tennisjahr der Herren 60. Bereits vor Spielbeginn stand fest, dass Heinz aufgrund familiärer Verpflichtungen nur eines der vier Gruppenspiele wahrnehmen konnte. Dazu kam im zweiten Spiel eine Verletzung von Stolz dazu. Trotzdem spielte sich das restliche Team in das Finalspiel um den Aufstieg, ohne dass eine Notlage ausgerufen worden wäre. Was für eine großartige Leistung! Trotz der Notlage im bilanziellen Mannschaftsgefüge gelang es mit stark verringerter Liquidität eine strukturelle Schieflage zu vermeiden. Die aufgrund äußerer Umstände eingetretene schwierige Situation wurde gemeistert.

Frohgemut bereitete sich das Team nun auf das Finalspiel gegen Rastatt vor und hier trat eine weitere, noch stärkere Notlage ein. Das Tennisverfassungsgericht hatte entschieden, dass Heinz auch am Finale nicht teilnehmen durfte, weil er nicht mindestens zwei von vier Gruppenspielen bestritten hatte. Diese Entscheidung traf unsere Mannschaft vollkommen unerwartet und konnte natürlich auch in keinster Weise vorausgesehen werden. Also eine so vollkommen perfekte Notlage, dass unsere Mannschaft in diesem Falle eine Rechtsgutsverletzung hätte durchführen können, da bereits mehrere Beweggründe aus § 823 BGB (Körper, Gesundheit, Freiheit, Eigentum…) für eine Notlage erfüllt wurden.

Was hätten wir also tun können, ja, sogar müssen? Wir hätten einfach einen Nachtragsspielerhaushalt beschließen sollen, der den Mannschaftsführer ermächtigt hätte, zusätzliche Liquidität am Markt zu borgen, d. h. ein paar weitere Spieler auf Pump einzukaufen und die daraus entstehenden Verbindlichkeiten in die Zukunft zu verschieben. Die Notlage wäre abgewendet worden und die Herren 60 des TC GW Karlsruhe wären aufgestiegen.

Trauern wir aber nicht der verpassten Chance in diesem Jahr nach, sondern denken konstruktiv an das kommende Jahr 2024. Nachdem unser Neuzugang und wieder genesene Stolz nach dem verlorenen Aufstiegsspiel zur Überraschung aller verkündet hatte, in der Saison 2024 für den Aufsteiger und nicht mehr für unsere Mannschaft zu spielen, muss nun analysiert werden, ob wir uns bereits jetzt schon in einer Notlage für 2024 befinden.

Ein entsprechender Antrag, die Notlage für das Jahr 2024 auszurufen und Spielerschulden machen zu dürfen, sollte dem Spielerparlament und auch gleich dem Tennisverfassungsgericht vorgelegt werden. Weil trotz der erwartbaren Zustimmung des Spielerparlaments eine Entscheidung des Tennisverfassungsgerichts erst im Jahr 2025 zu erwarten sein dürfte, wäre es für die Herren 60 angeraten, jetzt schon eine Spielerkreditermächtigung in Form von mindestens zwei Spielern auch für 2025 aufzunehmen, damit das Jahr 2024 und ggfs. auch 2025 zumindest ohne Liquiditäts- sprich Spielersorgen bestritten werden kann. Sollte das Tennisverfassungsgericht im Jahr 2025 entscheiden, dass diese Spielerkreditermächtigung nicht tennisverfassungskonform ist, könnte die Saison 2024/ 2025 einfach rückabgewickelt werden. Wo ist also das Problem?

Fröhliche Weihnachten an alle und auf eine notlagenfreie Tennissaison 2024.

Gez. Heinz 

Nachtrag im Januar 2024:

Notlage wird ausgerufen wegen überraschenden Aufstiegs in die Regionalliga

Wie die NBN – wie immer gut informiert aus unergründlichen TC-GW-Quellen - in ihrer Weihnachtsausgabe bereits berichtet hatte, steigen die Herren 60 des TC GW Karlsruhe nachträglich in die Regionalliga auf.

Nach multipler multifokaler Videoanalyse der Gruppenspiele in allen Oberliga Gruppen sowie einem sorgfältigen Quervergleich mit den potenziellen Südwestliga Kontrahenten stellte der Badische Tennisverband eindeutig die Südwestliga-Tauglichkeit der 60er Herren fest. „Es wäre traurig und würde auch den spielerischen Realitäten nicht gerecht werden, wenn diese junge, erfolgreiche und mit großem spielerischen Potenzial ausgestattete Mannschaft der Herren 60 des TC GW Karlsruhe nicht ihren Platz in der Südwestliga einnehmen würde“, so der Sektionsvorsitzende des Badischen Tennisverbandes im NBN-Interview. Diesem können wir nur zustimmen.

Im Umkehrschluss bedeutet dies allerdings eine Riesennotlage, da in der Südwestliga keine Spielgemeinschaften mehr antreten dürfen, sondern nur noch Einzelteams. Da die Herren 60 aktuell über 6 weitgehend gesunde und einzeltaugliche Spieler verfügen, muss der Präsident des TC GW Karlsruhe bereits jetzt die Notlage ausrufen, um 2 weitere Spieler finanzieren zu können. Auch hier weiß die NBN zu berichten: „Die Anträge sind bereits vorbereitet und warten im Gemeinderat der Stadt Karlsruhe auf ihre Billigung, damit sie an das Tennisverfassungsgericht weitergeleitet werden können.“ Es stünde jedoch noch nicht fest, wann hierzu eine Entscheidung getroffen wird.

Warten wir es ab. Der Gemeinderat wird in seiner Sitzung im Juli 2024 auf jeden Fall eine Vor-Eilentscheidung treffen, auf dessen Basis sich ein Fast Track Verfahren bei der obersten deutschen Genehmigungsbehörde anschließt, so dass die Anträge bis spätestens 31. Dezember 2024 beim Tennisverfassungsgericht eingehen werden. Dieses kann dann zeitnah im Jahr 2025 über die Notlage entscheiden.

Gut zu sehen, dass sich die Bürokratieverschlankungs- und Genehmigungsbeschleunigungsgesetze in Deutschland so schnell so positiv in der Umsetzung auswirken.



Saison 2022

Kommentar Stephan  Herren 55 Schlussbericht 2022 

Jahresrückblick 2022 der Sportredaktion der NBN (Neueste Badische Nachrichten) 

Tennis Herren 55 des TC GW Karlsruhe spielten um Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse und der KSC darf in der 2. Bundesliga überwintern

Von unserer lokalen Sportredaktion Silvia Kakadu und Georg Fuchs 

KSC überwintert in der 2. Fußball Bundesliga
Nur dem beherzten Einsatz einer 10 köpfigen, männlichen Delegation des DFB Präsidiums ist es zu verdanken, dass der KSC in der 2. Fußball Bundesliga überwintern darf.
Unter Führung von Franz Beckenbauer, gekleidet in den traditionellen weißen Sport Burkas mit schwarzer Armbinde der Arabischen Liga, traf die deutsche Delegation auf das FIFA Executive Committee unter Führung von Gianni Infantino und Scheich Bursa al Guld, um erfolgreich Einspruch gegen verschärfte weltweite FIFA Regeln einzulegen, die einen Abstieg des KSC während der Saison aus der zweiten Liga in die Badenliga nach sich gezogen hätte.

Zunächst hatte sich die deutsche Delegation für das ungebührliche Verhalten der deutschen Nationalelf während der Fußball WM in Quatar entschuldigt und eine Kompensation des finanziellen Schadens für die FIFA durch das frühe Ausscheiden der Mannschaft in Aussicht gestellt. Durch das Ausscheiden der Nationalelf in der Vorrunde waren der FIFA Werbeeinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe weggebrochen. Darüberhinaus war durch die obszönen Gesten der deutschen Spieler vor dem Auftaktspiel gegen Japan weiterer, nicht bezifferbarer immaterieller Schaden für die FIFA entstanden. Der DFB versprach deshalb einen Turbowummsfonds zur Regulierung des Schadens einzurichten.
Der KSC darf deshalb nun auf Bewährung in der 2. Bundesliga überwintern.

 Tennis Herren 55 des TC GW Karlsruhe schaffen auf Anhieb Platz 2 in    der Badenliga

 Nach dem überraschenden Aufstieg der Tennis Herren 55 in die Badenliga im vergangenen Jahr - die Redaktion hatte in einer Eilmeldung am 27.6.2021 berichtet - hat die Mannschaft erneut für Aufsehen gesorgt. Obwohl altersmäßig den 55 jährigen weit überlegen, hat sie sich durch beherzten und sportlich hochklassigen Einsatz an der Spitze der Badenliga festgesetzt. Nur ein Spiel wurde knapp verloren und damit ein Durchmarsch in die Südwestliga verpasst.

Trotz der Verletzungen von Hans, Urs und Sven, die nur teilweise zum Einsatz kamen, konnte sich das Team 55 gegen namhafte Konkurrenten von Freiburg bis Mosbach durchsetzen. Großen Anteil daran hatten nicht nur die bekannten Recken Tom, Schorsch, Heinz und Franz, sondern auch die Neuzugänge Hasi und Stolz, die sich prächtig in die Mannschaft einfanden und für viele wichtige Punkte sorgten. Tom der Trainer war jedenfalls sehr zufrieden und stellte fest: "Mannschaft großartig wie immer auf Platz - und daneben!"

Zur Belohnung für diese großartige Leistung durften Teile des Teams auf Kosten der Stadt spontan ins Tennis Camp nach Lech fahren, wo auf der einen Seite der sportliche Aspekt des offside im Mittelpunkt stand wie auch neueste ernährungsphysiologische Versuchsreihen mit Winterdorade aus dem Rhein, Rotwein aus Litergläsern und Direktleitungen vom Bierfass an den Mannschaftstisch. Aber auch ökologische Aspekte standen im Fokus. So reisten die offside Teilnehmer mit einem Plug In Hybrid Bus an, der sich dadurch auszeichnet, dass er neben dem Benzinmotor zusätzlich noch einen Elektroantrieb an Bord hat, der neben einer Gewichtserhöhung zu einem schneidigeren Anfahrverhalten beiträgt. Urs, der Umweltprofi, ist begeistert: "Endlich werden die raffinierten Refuels nicht mehr nur im Benzinmotor verbrannt, sondern dienen der Akkuschmierung, was die Leistungsfähigkeit des Elektromotors deutlich erhöht. Wir haben damit gezeigt, dass wir Klimaschutz und Umwelt sehr ernst nehmen, Innovationen nach vorne treiben, somit die Antriebe der Vergangenheit noch sauberer machen und sinnvoll mit den Antrieben der Zukunft vernetzen." Dank der neuartigen, refueligen Zusammensetzung des Akkuschmierstoffs lässt sich die Ladezeit des Akkus halbieren, sollte tatsächlich einmal rein elektrisch gefahren werden.

Doch zurück zum TC GW und zu der Frage, was aus der versprochenen Tennis Arena für 10.000 Zuschauer geworden ist. Nach zahlreichen Sitzungen des Gemeinderats hat kurz vor Saisonende der Karlsruher Sportbürgermeister mitgeteilt, dass das Planfeststellungsverfahren beschleunigt werden konnte und mit einem Abschluss bereits im Jahr 2035 gerechnet werden kann. Der nachfolgende Bau soll bis 2040 abgeschlossen werden und somit noch vor dem Neubau des KSC Stadions. Um die Stadtfinanzen nicht überzustrapazieren, wurde ein Kostendeckel von 100 Mio. Euro eingezogen, der nur um das Vierfache überschritten werden darf. Ein Kostennetz mit vierfachem Boden sozusagen, das die Stadtkämmerer und den Verein entspannt in die Zukunft schauen lässt. Hans, der Handwerker wird dann ab 2035 über die Baufortschritte berichten.
Die Zusage für die neue Tennisarena ist allerdings an die Bedingung gebunden, dass die jetzigen Herren 55 bis 2035 mindestens in der gleichen Spielklasse sind wie der KSC. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, haben die Herren 55 beschlossen, bereits jetzt aufzusteigen und altersgerecht in die Herren 60 zu wechseln und somit den Grundstein zur Erfüllung dieser harten Bedingung zu legen. Die Erfolgsgeschichte der Herren 55 - bald 60 - des TC GW Karlsruhe wird somit in die Verlängerung gehen.


Saison 2020 und 2021

Kommentar Stephan  Herren 55 Schlussbericht 2020 und 2021

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Eilmeldung NBN (Neueste Badische Nachrichten) 27.06.2021

Sensation im Corona Jahr 2: Tennis- Herren 55 des TC GW Karlsruhe steigen in die dritthöchste deutsche Spielklasse auf
 
Gestern schrieben die Herren 55 des TC GW Karlsruhe Tennis-Geschichte. Nachdem sie bereits im letzten Jahr die Oberliga dominiert hatten, aber der Aufstieg aufgrund der hohen Corona Inzidenzen verwehrt wurde, zeigten sie im gestrigen Entscheidungsspiel nach einer langen, kräftezehrenden Saison erneut eine starke Leistung und dominierten nahezu gleichwertige Schriesheimer am Ende verdient mit 8:1.
In einer Nachtsitzung entschied der Deutsche Tennisbund, dem Aufstieg in die Badenliga stattzugeben, da sich die Corona Inzidenzen aktuell auf einem so niedrigen Niveau befinden, dass auch von einem Aufstieg keine größere gesundheitliche Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht.
Entscheidend für den großen Erfolg war die mannschaftliche Geschlossenheit, die herausragende körperliche Fitness und die Verbesserung beim Spiel am Ball. Das Ergebnis fiel auch deshalb im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlicher aus, da die Doppel taktisch so umgestellt wurden, dass alle drei Doppel gewonnen wurden. Hier war es noch im vergangenen Jahr durch systemrelevante Analysefehler bei der Aufstellung und teilweise mangelnde Spieldisziplin fast zum Matchverlust gekommen.
OB Mentrup hat die Mannschaft kommenden Samstag auf einen Empfang ins Rathaus eingeladen und wird alle Spieler in die badische Tennis-Ehrenlegion aufnehmen. "Was für Vorbilder, nicht nur spielerisch, auch menschlich sollten sich alle unsere Mitbürger/innen ein Beispiel an diesen Männern nehmen" so OB Mentrup in seinem Glückwunschtelegramm an die Vereinsführung des TC GW. Er stellte großzügige finanzielle Unterstützung für Trainingslager, Physiotherapeutinnen und Ausrüstung in Aussicht wie auch den Bau einer überdachten Zuschauertribüne für 10.000 Zuschauer mit innenbelüfteten Plexiglastrennscheiben sowie einem inovativen CoVidopen purifying air conditioning system, damit die Karlsruher Tennisfans/innen im Tennissommer 2022 auch bei der zu erwartenden siebten Corona Welle die Badenliga aus nächster Nähe genießen können.

Die BNN schließt sich ebenfalls diesen Glückwünschen an und wünscht allen Spielern für die Badenliga weitere Erfolge.
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Anmerkung des "Uploaders" des vorstehenden Textes:  Bei der "Eilmeldung" handelt es sich selbstverständlich nicht um eine Origininalmeldung der BNN, sondern der Text ist aus der kreativen Feder unseres Chronisten entstanden.


Saison 2019

Kommentar Stephan  Herren 50 Schlussbericht 2019 

Bericht 2019

Kaum ist die Saison vergangen, gleich die Tasten hell erklangen - dachte sich der Autor und setzte sich an einem trüben Sommerwochenende zu früher Stunde gegen 10.00 Uhr morgens an den Laptop, um seinen jährlich wiederkehrenden Frondienst abzuleisten, bevor ihm die schlimmst mögliche Strafe angedroht werden würde und machte sich beherzt und beschwingt vom Vorabend ans Werk ....
 Genau so könnte auch ein Märchen anfangen. Aber warum komme ich gerade jetzt auf ein Märchen? Weil ich vor zwei Tagen ein Märchen im Kino gesehen habe. Es war "Once upon a time in Hollywood".
 Und dieses Märchen war großartig. Zwei Männer im besten Alter (zwischen 50 und 60) tranken und rauchten sich durch einen wunderbaren Film, so dass man sich fragen muss: Wie schaffen die das überhaupt in diesem Alter? Nach fünf Bier und zehn Frozen Margarithas immer noch beim Trinken den Mund treffen, eine gepflegte Unterhaltung führen, gerade laufen... Und dann der Body, oben kräftig, unten leichter Bauchansatz, aber immer noch mehr als ansehnlich! Volles, dichtes Haar, stets nach der aktuellen Mode frisiert und gelegt. Auch die Emotionalität kommt nicht zu kurz. Es wird gelacht, geweint und geschluchzt, geflucht und geschrien. Und welche Kraft und Eleganz bei der einhändigen Vorhand direkt in das Gesicht des Gegners. Nicht zu vergessen auch die top modische Bekleidung vom lockeren Hawai Hemd bis zum strahlend weißen Tennisanzug, dazu die süßen weiblichen Groupies auf den beiden Ranches, Poolparties, Trinkgelage, Poesie. Alles absolute Oberliga des Films!

Stundenlang könnte ich weitere Analogien zu unserem Lieblingssport, Auftreten und Lebensweise unseres Top Teams des TC GW Karlsruhe auflisten, aber heute soll sich Sven, der Software Experte um die Saisonanalyse bemühen. Als zertifzierter Scrum Master bemüht er sich dieses Jahr um eine Tiefenanalyse aus Sicht des IT-Managements.
Hören wir, was Sven uns zu sagen hat.
 
Heinz: Sven, warum bist Du davon überzeugt, dass Scrum Management die geeignete Management Form für ein Tennis Team ist? 
Sven: Das liegt doch auf der Hand. Ein Scrum Team verfügt über 5 - 10 Mitglieder, die sich selbst organisieren, selbst für ihre Erfolge und Zielerreichungen verantwortlich sind, die selbst über den Umgang mit ihren Requirements und deren Zerlegung in einzelne Tasks entscheiden und somit ganz allein für ihren Erfolg oder Misserfolg die Verantwortung tragen.
Ganz wichtig ist auch, dass jedes Team Mitglied das Big Picture des Gesamtprojektes kennt und sich mit Leib und Seele diesem verschrieben hat - und das ist der Aufstieg in die Baden Liga.

Wenn wir das mit unserer Mannschaft und einem Tennisspiel vergleichen, können wir extrem viele Parallelen entdecken. Jeder Spieler kleidet sich eigenständig, jeder entscheidet, welche Taktik er auf die Requirements seines Gegners anwendet, jeder überlegt, welchen einzelnen Schlag er durchführt und jeder hat das Ziel Baden Liga verinnerlicht.
Heinz: Und damit alles nicht komplett aus dem Ruder, sondern voll fokussiert läuft, gibt es den Scrum Master.
Sven: Ja genau, der Scrum Master sorgt dafür, dass aus Dynamik kein Chaos wird. Er muss darauf achten, dass jeder die ihm zugewiesene Rolle erfüllt und notfalls steuernd eingreifen, wenn die Dinge aus dem Ruder laufen.
Heinz: Das klingt toll, Sven, und die Analogien zum Tennis sind natürlich nicht zu übersehen. Hat denn das Scrum in dieser Saison gut funktioniert?
Sven: Das kann ich mit Fug und Recht behaupten. Wir waren auch in diesem Jahr zumindest teilweise sehr erfolgreich unterwegs. Schon beim ersten Spiel in Wiesloch mussten wir extrem agil auf einen Wetterumschwung und das freundschaftliche Angebot unserer Gastgeber reagieren, in der mit edelsten Perserteppichen ausgelegten, neu renovierten und nach neuesten ergonomischen und architektonischen Gesichtspunkten designten Traumhalle spielen zu dürfen, was für uns natürlich eine riesige Ehre war. Durch einen extrem dynamischen Workaround haben wir uns neues Material zugelegt und waren so unserem Gegner haushoch überlegen.
Heinz: Und warum hat die Agilität dort so großartig funktioniert?
Sven: Weil wir in unseren Daylies dies immer wieder geübt haben und für solche gänzlich unerwarteten Situationen im backlog stets Vorkehrungen getroffen haben. Hätten wir das Tennisspiel nur als einfaches Projekt angesehen, wären wir einer solchen Situation nie gewachsen gewesen und wären im Gewitterregen mit falschem Schuhwerk komplett baden gegangen.
Heinz: Aber ansonsten verlief die Saison doch recht beschaulich oder?
Sven: Beschaulich wäre doch stark untertrieben. Wir hatten tatsächlich sechs extrem anstrengende Sprints abzuleisten, von denen wir bei dreien immerhin unsere Ziele nicht erreicht haben. Wir waren zwar knapp dran, aber wir haben das Ziel nicht erreicht. Wir sind sozusagen im Scrum Mood Sand stecken geblieben. Das ist eine Zielverfehlungsquote von 50 Prozent und das finde ich fast schon erschreckend.
Heinz: Das heißt, wir müssen dringend mit dem Team einen Workaround durchführen, um zukünftig wieder erfolgreicher zu werden?
Sven: Genauer gesagt, wir brauchen dringend die Implementierung eines Product Owners, der die Usability und Functionality des Teams verbessert, so dass Performance und Output gesteigert werden. Die Daylies, die wir im Team mit viel Wohlwollen als Weeklies realisieren, müssen verstetigt und dabei die Performance gesteigert werden - und zwar auf dem Platz und nicht danach beim Chillen. Das hat auch schon Tom bemerkt, aber er hat die Mannschaft noch nicht vollständig erreicht (s. Interview Tom 2017).
Heinz: Das kann ich nachvollziehen, obwohl mit Platz zwei in der Tabelle die beste Platzierung seit langem erreicht wurde.
Sven: Platz zwei ist nicht genug, Platz eins muss unser Ziel sein. Wir müssen dafür die Rollen im Team schärfen, die Prozesse umgestalten und alles in eine innovative, cross-funktionale Organisations- und Spielform gießen. Das wird uns auch beim Doppel stärken, wo ein crossfunktionales Team immer höchsten prozessualen Anforderungen und emotionalem Stress ausgesetzt ist.
Dann kann uns keiner mehr auf unserem Weg in die Baden Liga aufhalten. Wir sollten natürlich bereits im Winter mit einem großen Workshop vielleicht in schneereichen Bergregionen starten, damit wir die neuen Prozesse und Abläufe in der Saison 2020 auch entsprechend verinnerlicht haben.

Heinz: Großartiges Schlusswort, lieber Sven, vielen Dank für Deine kompetenten Ausführungen.


Saison 2018

Kommentar Stephan  Herren 50 Schlussbericht 2018 

Bericht 2018

 Eigentlich ist der Bericht für die Saison 2018 schon längst überfällig. Aber bei der Komplexität der konzeptionellen Überlegungen in diesem Berichtszyklus, temporärer Traumata wegen nicht verarbeiteter Tie Breaks sowie altersbedingtem funktionalen Fehlverhaltens an der Tastatur, aber auch wegen mangelnden stabilen Statements von Key Playern ist es erst jetzt soweit. Das Tennisjahr 2018 wird verarbeitet, ja verhackstückt und letztendlich entsorgt.

U
nd wer sollte sich hierzu besser in Position bringen als unser geschätzter Schrotthändler Schorsch - „Schrott is my fashion“. Auch Schorsch ist nicht ganz unschuldig an der späten Berichterstattung. Denn Schorsch ist ständig unterwegs. Seine erste Heimat ist die Autobahn, auf der Richtgeschwindigkeit und großzügiger Abstand zu seinem Vordermann seine Maxime darstellen. Seine zweite Heimat ist der Luftraum, um weitere Distanzen noch effizienter zurückzulegen. Dazu dient ein sorgfältig aufeinander abgestimmtes Heliport-Netzwerk, welches sich rund um die Alpen spannt mit Außenposten bis hinter den Ural. Seine dritte und leider am wenigsten zeitlich genutzte Heimat ist eine zwar etwas in die Jahre gekommene, aber sehr gemütliche, schnuckelige und zeitweise sehr atmosphärische Tennisanlage.

Auf seinen vielen Reisen hatte Schorsch im vergangenen Winter die Zeit, sich nun an einer soziologischen Analogie von unterschiedlichen Rohstoffen zu seinen Tenniskollegen zu versuchen. Und er hat eine technische Analyse zur Wertentwicklung dieser Rohstoffe im vergangenen Jahr erstellt und gibt einen Ausblick auf 2019. Gerade in Zeiten unruhiger Handelsbeziehungen ist ein Ausblick eines ausgewiesenen Experten von hoher Bedeutung und sollte zumindest Eingeweihten nicht vorenthalten werden.
Während eines ausgedehnten Hubschrauberfluges über bislang noch unbekannte und unberührte nordarmenische Tiefschneegebiete hat Schorsch nun seine Gedanken an Heinz weitergegeben, natürlich mit der Bitte versehen, diese nicht an die Öffentlichkeit zu bringen.

Heinz: Schorsch, welche Rohstoffe würdest Du von ihren Eigenschaften am besten mit welchen Tenniskameraden vergleichen wollen?
Schorsch: Das ist eine sehr anspruchsvolle Frage, die schon häufig zu schlaflosen Nächten bei mir geführt hat, da ich mir dann immer Gedanken über deren zukünftige Wertentwicklung gemacht habe. Aber ich habe festgestellt, dass es doch erstaunliche soziologische Analogien zwischen meinen Mitstreitern und bestimmten Rohstoffen gibt.
Fangen wir doch mal bei Tom an. Bei Tom fällt mir Bernstein ein, ein sehr selten vorkommender Rohstoff, gerade in unseren Breitengraden. Es handelt sich auch um einen Rohstoff, der von Mythen und Geschichten durchweht ist und eine große Vergangenheit besitzt. Das erstaunlichste an diesem Bernstein ist, dass er auch gebraucht oder im Alter so gut wie keinen Wertverlust erleidet, sondern zum Teil sogar noch Wertsteigerungen erfährt. Ein echtes Schmuckstück sozusagen, welches in keinem Anlageportfolio fehlen darf.
Bei Hans fällt mir Kruppstahl ein. Kruppstahl ist ungemein kräftig und besitzt eine sehr hohe Materialdichte. Es ist in der Regel unzerbrechlich und hält über Jahrzehnte. Natürlich gibt es manchmal bei unsachgemäßer Lagerung das Risiko von Versprödungen, aber selbst in diesem Zustand ist dieser Rohstoff noch im Altmetallhandel mit Gewinn zu veräußern, sollte er zu günstigen Einstandspreisen in weiter östlich gelegenen Ländern eingekauft worden sein.
Als Umweltprofi muss sich Urs natürlich mit Öl vergleichen lassen. Öl ist der Schmierstoff der Welt, unterliegt auf dem Weltmarkt jedoch auch starken Schwankungen. Embargos und Niedrigwasser bedrohen zeitweise die Zuleitungen und führen somit zu temporären Preissteigerungen. Öl besitzt eine hohe energetische Effizienz und verliert auch im gebrauchten Zustand nicht seine Kriechfähigkeit. Somit ist natürlich auch Altöl ein Rohstoff, dessen Wert nicht unterschätzt werden darf.
Heinz ist etwas schwieriger einzuordnen. Aber seine Entwicklungen lassen auf Kobalt schließen. Kobalt gehört zu den seltenen Erden und wird vor allem in touristisch bestens erschlossenen Reiseländern in Schwarzafrika abgebaut, die sich hervorragend für Familienfeste eignen. Kobalt ist auch ein wichtiger Rohstoff für die E-Mobilität, besitzt  auch nach vielen Kilometern Laufleistung noch eine hohe Energiedichte und eignet sich somit bestens als Beimischung für das Depot.
Bei Franz fällt mir sofort Uran ein. Uran strahlt im Verborgenen, ist nicht laut, dafür stetig, gibt seine Strahlung immer gleichmäßig und gleichförmig ab. Die Halbwertzeit ist enorm. Auch nach vielen Jahren Einsatz und Gebrauch nimmt die Strahlung nur wenig ab. Uran ist ein sehr nachhaltiges Invest für den Profianleger, der mit hohem Cash Flow und Rendite kalkulieren möchte.
Denke ich an Sven, kommt mir sofort Kupfer vor die Augenlinsen. Kupfer ist ein wunderbar geschmeidiges Material und sehr vielseitig einsetzbar. Es eignet sich perfekt für komplizierte Verdrahtungen und bringt den Strom dennoch zielgerichtet von einem Ort zum anderen. Auch Kupfer kann nach vielen Jahren Gebrauch in den unterschiedlichsten Anwendungen eingesetzt werden, ohne dass die Leitungsfähigkeit stark nachlassen würde. 

Heinz: Und mit welchem Rohstoff würdest Du Dich vergleichen?
Schorsch: Eine solche soziologische Allegorie kann ich für mich natürlich unmöglich selbst durchführen. Aber meine Frau hat mir neulich zugerufen: „Schatz, Du erinnerst mich irgendwie an Altgold. Du funkelst zwar nicht mehr ganz so prächtig wie nach dem Fund am Durlacher Yukon, aber trotz vieler Jahre intensiver Nutzung strahlst Du immer noch ein helles Funkeln aus.“

Heinz: Na, wenn das nicht schon fast das perfekte Schlusswort gewesen wäre, lieber Schorsch, aber es fehlt ja noch die technische Analyse zur Wertentwicklung in 2019, damit unsere Anleger auch wissen, auf welchen Rohstoff sie verstärkt setzen sollten.
Schorsch: Aber natürlich, nichts leichter als die technische Analyse zur Wertentwicklung in 2019.
Fangen wir einmal mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen an. Wir setzen in 2019 auf ein sich hoffentlich nur leicht eintrübendes Entwicklungswachstum. Ein Platz des Gesamtportfolios unter den Top Drei wie in den vergangenen Jahren dürfte dieses Jahr nur über Sonderfaktoren erreicht werden. Historische Analysen lassen jedoch vermuten, dass eine solche Platzierung nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 33 % realisiert werden dürfte. Schwerer wiegt der Befund, dass durch die Kopf-Doppelschulter Formation der Entwicklungskurve aus den letzten drei Jahren und dem davor liegenden rasanten Aufstieg ein Ausbruch aus der langfristigen 10-Jahres Linie nach unten bevorstehen dürfte. Charttechnisch gesehen befindet sich unser Teamportfolio sozusagen in der spätphase historisch gleichförmigen Wachstums und droht, in eine Rezessionsdelle abzurutschen.

 Heinz: Das klingt ja nicht besonders optimistisch, können wir denn Maßnahmen ergreifen, die die Erfolgschancen verbessern? Sollten wir vielleicht den ein oder anderen Wert im Portfolio verkaufen oder ersetzen?
Schorsch: Daran hatte ich auch schon gedacht, aber die Wertsteigerungen in den vergangenen Jahren hielten sich bei allen Einzelwerten doch in engen Grenzen und temporäre Einbrüche konnten nur über regelmäßige liquide Dividenden einigermaßen ausgeglichen werden. Es empfiehlt sich somit die Politik der ruhigen Hand und höchschte Konzentration bei allen Beteiligten.




Saison 2017

Kommentar Stephan  Herren 50 Schlussbericht 2017 


Bericht 2017

Prolog 

Gestreng meinen Ausführungen aus dem vergangenen Tennisjahr, in welchen ich für die Tennisabschlussberichte eine mehrjährige Abfolge von Inhalten unterschiedlicher Protagonisten vorgeschlagen hatte, freut es mich, dass ich dieses Jahr tatsächlich die Gelegenheit hatte, wie geplant einen der seltenen Momente zu ergattern, in denen unser geschätzter Meistertrainer Tom nicht auf dem Platz beim Trainieren oder beim wild Gestikulieren an seinem Handy war und sich 15 Minuten Zeit nahm. Hier also eines der höchst seltenen Interviews mit Tom – exklusiv für den Jahresabschlussbericht der Herren 50 des TC GW Karlsruhe

 
Tom, der Trainer – Kurze Tennisvita

 Mit vollem Namen Tomislav Scieldnirz hat sich Tom in seiner Profikarriere besonders auf Turnieren der OEFTA (Osteuropäische Federation der Tennisanhänger) ausgezeichnet. Vor der Grenzöffnung war er mehrfacher Champion des gesamten OEFTA Raums im Einzel und im Doppel. Seine Spielintelligenz, präzisen Grundschläge wie auch seine wieselflinke Schnelligkeit zeichneten ihn aus und machten ihn zu einem gefürchteten Gegner.
Auch nach der Grenzöffnung sorgte er im fortgeschrittenen Alter bei Turnieren in der Westzone der beiden nunmehr vereinigten früheren europäischen Tennisverbände OEFTA und WEFTA für große Erfolge, u. a. als Doppel Europameister der Herren 40. 

Einzig ein Erfolg gegen seinen ewigen französischen Widersacher Henry le Tapper à Gauche war ihm in den letzten Jahren nicht vergönnt. Dies hing aber in erster Linie damit zusammen, dass Tom jeweils auf feindlichem Sandboden in der Nähe der französischen Grenze antreten musste (s. Bericht 2014). Aber Tom bleibt dran und vielleicht fällt auch beim nächsten Zusammentreffen der TGV von Paris aus.

Seit einigen Jahren verstärkt Tom nun die alternde Herren 50 Truppe des ruhmreichen TC GW Karlsruhe und versucht, seine Mannschaftskameraden zu Trainings- und Turnierhöchstleistungen zu motivieren. Dank ihm hat es die Mannschaft geschafft, sich noch in der Oberliga zu halten. Seine Spielbilanz in 2017 war makellos im Gegensatz zu seinen Mitstreitern, die doch des öfteren herbe Niederlagen einstecken mussten, aber immerhin so stark aufspielten, dass nach verletzungsbedingt komplett verkorkstem Start noch ein Platz auf dem Podium der Tabelle erreicht wurde. Bronze war der Lohn für übermenschliche Leistungen jedes einzelnen Spielers, gepaart mit hoher Leidensfähigkeit, psychischen Höchstleistungen sowie mehr oder weniger positiven Laufleistungen, durchwachsenen Aufschlägen und verbesserungswürdigen Volleys vor allem in entscheidenden Champions Tie Breaks. Mal schauen, was Tom dazu meint. 

Nachfolgend nun seine Statements zur Saison 2017, das Interview führte Heinz im Auftrag des GWBTF (Grün-Weiß-Badischer Tennisfunk): 

Interview

 Frage: Tom, wie bist Du mit dem Abschneiden Deiner Mannschaft in der Saison 2017 zufrieden?
Tom: Insgesamt bin ich mit Mannschaft zufrieden. Jeder hat gespielt wie er konnte. Da nicht jeder konnte wie er wollte, war nicht immer erfolgreich. Aber Wille war da und am Können muss noch feilen. Aber ich sehe großes Potenzial in Team, wenn Wille stark, Volleys besser, Grundschläge präziser und wenig Doppelfehler. 

Frage: Haben Deine Jungs denn auch gut genug trainiert?
Tom: Trainingseindruck war gut, wenn da, aber viele nicht da auf Platz bei Training. Mehr da anschließend auf Terrasse beim Reden, Trinken und Rauchen. Hier sicher noch viel Potenzial. Wenn Volleys so schnell wie Flasche leer, dann auch mehr Erfolg. 

Frage: Was wirst Du in der kommenden Saison dafür tun, dass Deine Jungs mehr Trainingseifer an den Tag legen?
Tom: Neue Trainingsmethoden ich werde einführen, damit Jungs werden härter. Mit einigen schon ausprobiert im Winter. Beim Skifahren baden in Schnee und Abends nach Sauna wieder baden in Schnee. War große Show. Außerdem ganz wichtig: Wir haben durchgeführt meditative Übung in Schnee. Fast ganze Mannschaft hat mitgemacht und super Ruheperformance gezeigt.
 
Frage: Gibt es einzelne Spieler, die Du im vergangenen Jahr hervorheben möchtest?
Tom: Schwierig zu sagen, jeder hat große Qualitäten und großes Herz. Ich denke, dass alle in Saison 2018 große Spiele zeigen und wir weiter in Oberliga bleiben werden. Glaube fest daran, dass Qualität in 2018 noch größer wird. 

Frage: Hast Du auch über Verstärkungen nachgedacht? Die Konkurrenz schläft schließlich nicht und wird zudem immer jünger.
Tom: Verstärkung ist immer gut, aber sehe aktuell nicht große Möglichkeit, da Preise am Transfermarkt von Russe und Chinese kaputt gemacht worden. Wir müssen fördern unsere junge Talente, die werden 50 und können gewinnen viele Spiele für uns.

 Lieber Tom, ich danke Dir für das aufschlussreiche Interview und wünsche Dir und Deiner Truppe eine erfolgreiche Tennissaison 2018 in der Oberliga.

Wintermezzo - Trainingsbericht

Am dritten Advents-Wochenende trafen sich der harte Kern der Herren 50 mit ihrem Betreuerstab zu einem spontanen Tennistrainings-Wochenende mit angeschlossenem Skifahren, um auf der einen Seite die Saison 2017 entsprechend ausklingen zu lassen und auch die physischen wie psychischen Grundlagen für eine erfolgreiche Saison 2018 zu legen.
Um es vorwegzunehmen: Alle kamen lebend zurück, auch ein einzeln am Südhang im Abendrot im Tiefschnee zwecks Skisuche (verschärftes tiefenpsychologisches Champions Tie-Break Training) zurückgelassener Teamkollege fand noch vor Anbruch der Dunkelheit seinen von einem Co-Trainer hinterhältig im Schnee versteckten Ski und schaffte es vor dem Aufbruch der Suchtrupps in den Kraftraum der Schneggarei zum einarmigen Flüssiggewichtsstemmen und – heben.Trotz des hohen körperlichen Einsatzes bei hervorragenden 5m Sichtverhältnissen, Schneetreiben und traumhaft unübersichtlichen geographischen Geländeformationen wurde nur eine marginale Schulterverletzung bei Franz festgestellt, der bei seinem Sturzflug einen kleinen Felsen streifte, aber ansonsten sanft im 3m tiefen Schnee landete. Das tiefenpsychologische Training des Alleine-Lassens und Ski-Suchens wurde deshalb nach kurzer Diskussion im Trainerstab ausgesetzt. Das Team wartete geduldig, bis sich Franz selbst ausgegraben hatte.
Erwähnenswert sind natürlich auch die täglichen Meditationsübungen in isolierten Sesselliftsesseln ohne Windschutz, Schneetaufen bei – 10 Grad sowie die abendlich abhärtenden Saunagänge mit anschließendem Schneebad, weshalb die 7-gängigen, rein veganen Abendmenüs immer erst ab 20.00 Uhr angetreten werden konnten. Bemerkenswert ist weiterhin, dass sich der Alkoholkonsum in den drei Tagen auf nur 35 Flaschen Wein und 100 Glas Bier beschränkte, was auf eine brilliante körperliche Konstitution der Trainingsteilnehmer schließen lässt.


Saison 2016

Kommentar Stephan  Herren 50 Schlussbericht 2016 


Bericht 2016

Prolog

Nachdem ich in den vergangenen Jahren Zitate und Redeweisen bekannterer oder auch weniger bekannter Dichter, Poeten und Gelehrter, mit lateinischem, griechischem, asiatischem, arabischen oder occidentalem Hintergrund zitiert, abgewandelt, gnadenlos verfälscht oder auch frei erfunden habe, soll dieser Bericht den Start in eine neue Epoche aufzeigen und somit auch – falls dem Autor die Ideen nicht ausgehen, die in schlaflosen Nächten oder auch unter der warmen Dusche in seinem Hirn rastlos umherkreisen, bis sie sich sukzessive in brauchbare Form entwickeln oder auch wieder verflüchtigen – die Fortsetzung der Saisonberichte in den kommenden Jahren sicherstellen. 

Die Darstellung wird weniger prosaisch und intellektuell, dafür prägnanter, kürzer, informativer, verfälschter, sozusagen von Cicero und Homer zum Tweet à la größter, anzunehmender Staatsmann auf irdischem Boden (Super Trau in Anlehnung an ein Unwort aus der Energietechnik) im fernen Westen, nur natürlich weniger proletarisch und verletzend. Aber auch zukünftig wird es zu jährlich veränderten stilistischen Rezepturen kommen und auch der Humor kommt hoffentlich nicht zu kurz.

Nun zum Kleingedruckten: Die ursprüngliche Idee meiner lieben und schlauen Frau, als ich ihr mein großes Weh über die jährlich wiederkehrende Last des Schreibens über eine der großartigsten Tennismannschaften des Universums klagte, bestand darin, sich von allen Mitspielern unserer Mannschaft ein Resumée aus einzelner Spielersicht zur vergangenen Tennissaison liefern zu lassen, diese mehr oder weniger kunstvoll miteinander zu verknüpfen und somit die Last auf mehreren Schultern zu verteilen. Aber es hätte vermutlich länger als die Elbphilharmonie, Stuttgart 21 oder auch der Berliner Flughafen Schönefeld gedauert, bis ich alle Unterlagen erhalten hätte. An der Verknüpfung wäre ich anschließend wegen geistiger Alterssenilität gescheitert. Aber ganz raus seid Ihr nicht! 

Der jetzige und auch die zukünftigen sechs Saisonabschlussberichte werden jedem Einzelnen von uns zugeschrieben werden, allerdings so verfälscht, dass keine Ähnlichkeit zu zufällig lebenden Personen hergestellt werden kann. Folgende Protagonisten werden uns die nächsten Jahre auf der Tennistour begleiten und im Anschluss daran berichten, entweder selbständig oder auch im fiktiven Interview:

- Tom, der Trainer: Interview
- Hans, der Handwerker: Trix
- Urs, der Umweltprofi: Umweltbericht
- Schorsch, der Schrotthändler: Warenterminbörsenbericht
- Heinz, der Homerunner: Marathon
- Franz, der Finanzbuchhalter: Geschäftsbericht
- Sven, der Softwarenetzer: Update oder Bugfix

Vielleicht ergeben sich auch im Laufe der Jahre Anpassungen bzw. Aktualisierungen, aber das Grundgerüst steht zu 80 %. Auch die Reihenfolge wird willkürlich und spontan gewählt werden.
 Starten werden wir für die Saison 2016 mit Franz, dem Finanzbuchhalter, der in seiner typischen trockenen, sachlichen, nüchternen und manchmal auch aufblitzenden humorvollen  Art über die Saison 2016 berichten wird.
 
Jahresabschlussbericht Tennissaison 2016
 
Umfeld  
Das regulatorische und politische Umfeld zeichnete sich in der Saison 2016 durch außergewöhnliche Stabilität aus. Das Grundrecht auf freies Tennis für alle blieb bestehen. Auch der Regelkanon erfuhr keine nennenswerten Änderungen, Schimpfworte wie F… oder Banane dürfen pro Satz nach wie vor nur drei Mal laut ausgerufen werden. Die Dezibelgrenze liegt bei 90 db. Messgeräte sind an jedem Platz in einer Höhe von 1.85 m anzubringen im Abstand von der Grundlinie zwischen 3.00 und 3.05 m in vertikaler Ausrichtung zur T-Linie. Ein entsprechendes Monitoring und monatliche Meldung an den Verband sind eingerichtet, erforderliche Schnittstellen entwickelt und in Betrieb. Ein Schläger darf pro Saison zertrümmert werden. Die Ausmaße der Freiplätze entsprachen denen des Vorjahres. Ein Änderungsantrag zur Netzhöhe von einer unbedeutenden regionalen Tennisvereinigung wurde vom Verband mit großer Mehrheit abgewiesen.
Probleme bereiteten dagegen die neuen umweltpolitischen Vorschriften, dass Brennnesseln eine Mindesthöhe von 1.50 m aufweisen und mindestens 50 % des Areals mit schnell nachwachsendem Dornengestrüpp bepflanzt sein müssen. Dies führte zu einem erhöhten Ballverlust in der Medenrunde (s. Lagebericht) sowie zu vermehrten Zeckenbissen und Kratzspuren am gesamten Körper.
 
Wettbewerb  
Der Wettbewerb war wie auch in den Jahren zuvor von größter Intensität und Brutalität geprägt. Neue innovative und jugendliche Mannschaften stellten das eigene Team vor große Herausforderungen. Angefangen beim Materialmix der Schläger bis hin zur einheitlichen Designsprache bei Kleidung, Schuhen, Haarschnitt, Bartwuchs und Sprachfärbung stellten manche Wettbewerber neue Maßstäbe bei der Corporate Identity auf. Auch in körperlicher Hinsicht muss festgestellt werden, dass sich die Fitness der Wettbewerber im Vergleich zu unserer Mannschaft diametral entwickelt und zu einem ernst zu nehmenden Problem werden könnte.
 
Organisation  
Nach Jahren des Stillstands kam endlich Bewegung in unsere Organisation. Auf Grund herausragender Leistungen in der Saison 2015 rückte Schorsch in das  Mittlere Management auf, während Urs als Neuzugang dieses sogleich anführte. Ob er diesem Anspruch auch nachhaltig gerecht wird, wird noch durch das unabhängige Beratergremium NWC (Net Worst Case) in einem mehrstufigen und mehrjährigen Evaluierungsprozess geklärt werden. Heinz wurde wegen ungenügender Leistungen auf Grund einer verletzungsbedingten Freistellung über die heißen Monate in 2015 nach unten durchgereicht und befindet sich dort in guter Gesellschaft mit seinen Kollegen Franz und Sven. Hier dürfen sie sich für zukünftige höhere Aufgaben empfehlen, bleiben jedoch unter intensiver Beobachtung. Unangefochten an der Spitze stehen weiterhin Tom und Hans. Von Hans wird jedoch zukünftig mehr körperliche Beweglichkeit erwartet, um vor der Ballannahme die richtigen Entscheidungen zu treffen.
 
Lagebericht  
Insgesamt hat sich das Team ordentlich geschlagen. Das Saisonziel, die Marktführerschaft zu übernehmen, wurde jedoch leider nicht erreicht. In erster Linie schuld daran war die schlechte Witterung, aber auch das bessere Schlagportfolio eines noch nicht lange auf dem Markt befindlichen Wettbewerbers aus der Region. Die Verletzungsquote konnte auf 20 % gesenkt werden, neue und alte Augenlinsen sorgten einerseits für ein qualitativ höherwertiges Spielangebot, andererseits für weniger sauberes Finish bei der Schlagausführung. Dieses Problem wurde jedoch nach Saisonabschluss bis auf weiteres behoben.
Die Länge der Spiele betrug im Durchschnitt 2:49 Stunden, was eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 28 % entspricht. Diese ist allerdings Sonderfaktoren wie dem Wetter geschuldet. Die Länge der Ballwechsel konnte auf unter 30 Sekunden gedrückt werden im Vergleich zu 33 Sekunden im Vorjahr. Der längste Ballwechsel dauerte 7 Minuten und 33 Sekunden, die dabei ermittelte durchschnittliche Ballflughöhe betrug 8, 28 m. Auch die Laufleistung nahm ab: Nur noch 3,8km pro Spiel wurden abgeleistet, ein Rückgang um mehr als 25 % gegenüber dem Jahr 2015 (Gründe: s. Wettbewerb).
200 neue Bälle wurden angespielt, was eine Steigerung von 10 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Enorm war die Ballverlustquote (s. Umfeld) in Höhe von 30 %, was allerdings auch den umweltpolitischen Regularien geschuldet sein könnte.
Die ohnehin geringe Kundenzahl bei Heimspielen war weiter rückläufig und ist so unbedeutend, dass nicht näher darauf eingegangen werden soll. Bemerkenswert ist jedoch, dass unser langjähriger Topkunde Gert, der Golfer uns weiterhin die Treue hält. Bei Auswärtsspielen ist neuerdings jedoch eine leicht nachlassende Präsenz zu beobachten. Unser Team sollte sich darauf einstellen und über entsprechende Rückgewinnungsaktionen nachdenken.
 
Ausblick  
Das Jahr 2017 bringt viele Unwägbarkeiten mit sich: Anzahl der Familienfeste, Firmenjubiläen, Verletzungsquote, Gesundheitsfaktor, Fitnessquotient, Durchschnittsalter und Kompetenzen der Wettbewerber, Höhe und Dichte von Brennnesseln und Dornengestrüpp, Ballqualitäten, Bodenbeschaffenheit und vor allem die emotionalen Ausprägungen unseres Teams.
Ziel ist, wieder unter die Top Drei im Markt zu kommen, bei gutem Verlauf die Marktführerschaft zu übernehmen, um endlich in die Riege der großen Badenligisten vorzustoßen.
 
 
Gez. Franz, der Finanzbuchhalter
 


Saison 2015

Kommentar Stephan W. Herren 50 Schlussbericht 2015 

Der Raub des Aufstiegs

(Frei übersetzt nach den Tennismorphosen eines berühmten römischen Dichters)

Unweit der prächtigen Mauern der Residentia von Carolus Magnus liegt ein staubiges, heruntergekommenes Loch, dessen Name ist Sandiges Haus. Mehr traurig trockene Bodene Gesänge hört nicht einmal das wüste Gebiet Suebiens um den Mittellauf der Danubia als der dieser Einöde am Rande von Badenia.
 
In der Mitte dieses Sandigen Hauses liegen ausgedörrte, unebene, feuerrote Flächen. Diese werden umkränzt von undurchdringlichem Drahtwerk, unterteilt von Netzen, die die Spinnerinnen der Kalliope mit festen Fäden miteinander verwoben haben. Selbst die schnellsten unter den runden, gelben und haarigen, von kundiger Menschenhand geschlagene Geschosse vermögen es nicht, dieses Geflecht zu durchstoßen.
 
Eingerahmt werden diese roten Flächen noch von weiten und dunklen Wäldern, undurchdringlich für Mensch und Tier und bevölkert von riesigen, gelb-schwarz sowie schwarz-braun bemalten und grauenhaft anzuschauenden fliegenden Insekten, die sich erbarmungslos auf alle Feinde stürzen, um diese mit ihren riesigen Stacheln und Giften zu schwächen.
 
Wie nun am 11. Tage des wüstenähnlichen Monats Julius unter den sengenden Strahlen des Phoebus, die kein noch so kräftiges Laub des umkränzenden Waldes jemals wird aufhalten können, die wackeren Kämpfer aus der nahen Residenz fröhlich wichtige Punkte sammelten, Sandkörner in ihre Schuhe schaufelten und feuchtes Nass in ihre Kehlen zur Linderung rinnen ließen, nahm das Unheil rasch seinen Lauf.
 
Bereits Wochen vorher geschwächt durch die List der Götter musste Stephanus mit durchtrennten Fasern seiner kräftigen Muskeln humpelnd die rote Erde verlassen. Auch Erleus musste nach heftigem Kampfe den Fäden der Spinnerinnen Tribut zollen, obwohl so manches gelbe Geschoss mit so unglaublicher Wucht auf den Feind abgefeuert wurde, dass es diesen sofort in den Hades befördert hätte, wären nicht die zauberhaften Fäden im Wege gewesen.
 
Christopherus Piceus und Hubertus Artis, ach weh, wenn ich dran denke, was mit ihnen geschah: Kaum dass sie noch frohgemut die rote Erde betreten, ihre Waffen gespannt und Muskeln gedehnt, flogen gleichzeitig von allen Enden des Waldes diese gelb-schwarzen Ungeheuer heran und rammten den beiden ihre spitzen Stacheln in die helle, von der Sonne erst leicht gerötete Haut. Mit von Schmerz verzerrtem Gesicht versuchten sie, vom Gifte des fliegenden Feindes betäubt, ihre Gegner vergeblich in seine Schranken zu verweisen.
 
Girdzeus und Jurgenius Pilus, was soll ich sagen, hielten dem Feinde stand. Welch Wonne war es anzuschauen, wie allen Widrigkeiten und Listen besonders des Pluto zum Trotze, die beiden ihrem Gegner erst die Kraft und dann den Atem nahmen und siegreich die rot gefärbte und vom Wind aufgewirbelte Kampfeserde verließen.
 
Doch die Räuber des Sandigen Hauses ficht dies nicht weiter an. Mit großer Sorgfalt, doch auch mit der nötigen Eile wenden sie sich von den Gedemütigten ab, ermuntern ihre Kampfesgenossen zu hellem, freudigem Geheul, stürmen über die rote, trockene und sandige Erde, um ihre Beute in einem brodelnden und nach Schwefel stinkenden Erdspalt zu verbergen.
 
Da nutzt auch alles Wehgeklage und Gerufe nach der Mutter der Geschlagenen nichts, die zerrissenen Gewänder trocknen die Tränen nur notdürftig, die lauwarme Cervisia benetzt nur halbherzig die rauhen, geschundenen Kehlen – ascensus abvertus est.
Saison 2014

Kommentar Stephan W. Herren 50 Schlussbericht 2014 

 Panta Rhei

Der Sommer war bunt und verwirrend und am Wochenende bestand er oft aus rotem Sand, aus Sonne, die beim Aufschlag die Augen blendete, aus Wind, der die höchsten und präzisesten Lobs aus ihrer Umlaufbahn jagte, aus Regentropfen, die den Ball des Aufschlägers und Returnierers schwer und unberechenbar in seiner Konsistenz veränderten, aus Linien und Netzkanten, die ob ihrer Krümmung den Bällen das Landen im richtigen Lager erschwerten, aus frisch gepflanzten jungen Bäumen, die dank ihrer Schönheit Geist und Betrachtung der Spieler verwirrten und aus Zuschauern, die sich an der Spannung der Spiele nicht satt sehen konnten, weil sie bis auf wenige Ausnahmen einfach fernblieben.
 
So war unser Sommer 2014 oder auch das Jahr nach unserem Aufstieg in die Oberliga. Wir waren nach all den Feierlichkeiten weder durstig noch betrunken, sondern heiß, den nächsten Schritt zu gehen. Unser Vorbild war kein griechischer Gott oder Philosoph wie in den Jahren zuvor. Unser Vorbild war von irdischer Gestalt, aber fast von göttlichen Kräften gestählt, er wurde immer wieder gefällt, gegrätscht, mit Ellenbogen traktiert. Schweiß und Blut standen ihm ins Gesicht geschrieben. Doch er stand immer wieder auf und trotzte den beinahe minotaurischen Rindern aus einem fernen Land auf der anderen Seite des Erdenballs mit endlosen Steppen und Weiden. Sein Trikot leuchtete im strahlendsten Weiß und kein Grashalm schien einen Schatten auf dieses Leuchten zu werfen. Konnten wir einem solchen Vorbild auch nur annähernd das Wasser reichen bzw. ihm gerecht werden?
N
icht ganz, aber vielleicht ein wenig, obwohl wir es viel leichter hatten als unser großes Vorbild. Wir wurden nicht gefällt, gegrätscht oder mit Ellenbogen traktiert und das strahlende Weiß unserer Trikots wurde von keinen Grashalmen befleckt, sondern nur von unserem Schweiß und von rotem Sand. Da wir selten hinfielen, mussten wir auch selten wieder aufstehen – rein physisch gesehen. Aber tief im Inneren unserer Seelen mussten auch wir so manches Mal wieder aus dem Tal der Tränen ans Sonnenlicht steigen, um die Tiefschläge zu vergessen, die unsere Schlaghand unserer Seele versetzt hatte.
 Doch deren gab es eigentlich nur einen in einem sehr erfolgreichen ersten Oberliga Jahr, bei dem schon wieder der arme Heraklit zitiert werden muss: „Panta rhei – Alles ist im Fluss“ soll er gesagt haben, als er beim Baden Schwierigkeiten hatte, das rettende Ufer zu erreichen, was ihm aber wohl doch gelungen sein durfte, da sonst diese Worte nicht mehr überliefert worden wären. Und so sind wir wieder mitten im Herz der vergangenen Tennissaison angelangt, beim Baden – und das in doppelter Hinsicht.
 
Nach einer großartigen Saison mit locker herausgespielten Siegen quer durch die schönen nordbadischen Lande gegen großartige, traditionell übermächtige Tennisvereine, die trotz Gourmet Terrassen nur Schnitzel mit Pommes servierten und aus Ärger über die verlorenen Punkte mutwillig das Angebot der gesunden und weitaus nahrhafteren Maischolle mit Petersilienkartoffeln unterließen, stand vor dem letzten Spiel ein großes Plakat: 
 
Aufstiegsspiel Oberliga Herren 50: TC Rot Weiß Baden Baden gegen TC Grün Weiß Karlsruhe. Kommt dem geneigten Leser dies bekannt vor? War da nicht ein unbezwingbarer Minotaurus aus dem letzten Jahr? Und so sind wir wieder bei Heraklit: Panta rhei – Alles ist im Fluss oder alles ist am Baden oder man geht nach Baden baden….
 
Der Rest ist eigentlich schnell erzählt, nur dass der Aufstiegskampf in diesem Jahr wesentlich ausgeglichener war und länger dauerte als im vergangenen. Die Sonne hatte sich schon längst vom Horizont verabschiedet, als der letzte Ball von der Dunkelheit verwirrt den Platz verließ, nachdem er rund 28 Sekunden auf der Netzkante entlang getänzelt war, bevor er sich entschlossen hatte, zurück auf die grün-weiße Platzhälfte zu plumpsen. Wieder ein Matchball im Tiebreak baden gegangen, doch die Augen waren geblendet von der fernen Straßenlaterne, der Ball war tauschwer und unberechenbar verändert und das Netz manipulatorisch gekrümmt, so dass der Ball keine andere Wahl hatte. Er musste für Baden (Baden) fallen. Die Uhr hatte schon 22 Uhr geschlagen, als Baden Baden wieder einmal als Sieger und Aufsteiger feststand, als Aufsteiger in die Baden Liga. Wie hätte es anders lauten können?
 
Doch wir sind zuversichtlich: Bei der dritten Tributfahrt schafft es Theseus schließlich, den Minotaurus zu erlegen und die Welt von diesem Unwesen zu befreien, unterstützt von Ariadne, die ihm mit einem Faden den Weg aus dem Labyrinth ermöglicht. Also Kopf hoch und im dritten Anlauf werden wir es schaffen – sollten wir die Chance dazu bekommen.



Saison 2013

Kommentar Stephan W. Herren 50 Schlussbericht 2013 

Die Oberliga ruft, wir kommen

Um gleich den Faden aus der Saison 2012 wieder aufzunehmen, vermag dieser am treffendsten wieder aus der griechischen „Mythologie“ übernommen werden: „Fürchte das Alter, denn es kommt nicht allein.“
So sind wir zwar furchtsam dem Alter geschuldet, aber gleichermaßen unerschrocken der Gegner wegen in unser neues Tennisleben übergetreten, sozusagen eine Dekade dem Tennishades nähergekommen oder auch von einem Universum in das nächste transzendiert, was Alter und Spielstärke der meisten unserer Gegner betraf.
Dieses Jahr hatten wir auch eine andere Zielsetzung: Aufstieg – in die Oberliga. O tempora o mores hätten die Griechen gesagt, wenn sie schon damals der lateinischen Sprache mächtig gewesen wären, frei übersetzt: Andere Altersklasse, andere Spielstärken. Und es sollte sich bewahrheiten, dass das Alter im Tennis doch eine bedeutende Rolle spielen kann. Um es vorwegzunehmen: Bis auf wenige individuelle Aussetzer oder Lustlosigkeiten, von denen der Autor selbst sich leider auch nicht ganz frei machen konnte, glücklicherweise aber nicht ganz allein auf weiter Flur stand, wurden alle Spiele bis auf das letzte mit glasklaren und überlegenen Siegen gefeiert. Verstärkt durch unseren ehemaligen Doppel Europameister Girts und gestärkt durch weitgehende Verletzungsfreiheit des gesamten Teams (danke Jürgen, dass Du erst nach der Tennissaison wieder das Radfahren angefangen hast…..), überrollten wir unsere armen Gegner bis zum letzten Spieltag, ob dass uns wegen dieser ungeahnten Siegesserie schon fast schwindlig geworden wäre. Doch sollten wir am letzten Spieltag wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht werden, da wieder einmal das mit einem Millionenetat aufgerüstete Team von Baden-Baden sich anschickte, genau in unserer Gruppe den Durchmarsch bis in die Weltliga der Herren 50 anzutreten.
Girts versuchte alles, gegen einen ehemaligen, extra aus Paris mit dem TGV eingefahrenen französischen Davis Cup Spieler, doch dessen Returns waren noch eine Spur genauer und sicherer. Da waren selbst die die besten Stopps, Lobs und Tricks von Krzystof gegen einen kolumbischen Nationalspieler nicht ausreichend, um auch nur in die Nähe eines Sieges zu gelangen. Auch die gefühlt 20 km Laufwege von Stephan gegen die vermutliche Nr. 45 der Weltrangliste der Herren 50 waren nicht lang genug, um an die entscheidenden Bälle zu kommen. Stefan der zweite kam selbst mit seiner überragenden Top Spin Rückhand von der Grundlinie nicht zum Zuge und auch Jürgen schlotterten im Tiebreak ob der auf einmal vorhandenen Siegchance die Knie, noch mehr der Schlagarm, dass er eine 6:0 Führung im Tiebreak des ersten Satzes nicht verwerten konnte und den zweiten entnervt entgleiten ließ. Nur einer ließ sich nicht beirren: Hubert zeigte große und auch vom metrischen gesehen hohe Schlag- und Laufkunst und bezwang nach schätzungsweise fünf Stunden den Mannschaftsführer von Baden-Baden. Er sorgte damit wenigstens für den Ehrenpunkt in den Einzeln. Die Doppel ersparen wir uns, denn sie waren ohne Bedeutung. Baden-Baden war zu stark. Aber als Tabellenzweiter träumen wir immer noch ein wenig vom Aufstieg.
Doch zu den Doppeln gibt es noch einen Nachtrag zu vermelden, den ich Schändlicher in meinem ersten Wurf aus Vergesslichkeit unterschlagen habe. Denn auch unser lieber Kurt hat statt wie in den vergangenen Jahren der Fanfaust wieder den Schläger geschwungen und unsere Mannschaft in heiklen Situationen erfolgreich unterstützt. Deshalb hier ungekürzt im Original Kurts Spielbericht von seinen Einsätzen:
Ich habe an 2 Doppeln mitgewirkt, einmal mit Jürgen, das wir auch gewonnen haben.
Das 2. Mal hat mich unser niederträchtiger und erbarmungsloser Captain mit Arno zusammengesteckt. Das war, als würdest Du zwei einbeinige Blinde im Kolosseum in Rom den Löwen zum Fraß vorwerfen. Ich wollte aus der Sache wenigstens ein Schorle rausschlagen und habe unseren Gegnern eine Wette vorgeschlagen: Bei 6:0, 6:1 gewinnen wir ein Schorle. Diese Feiglinge haben sich nicht darauf eingelassen, sie hätten die Wette locker gewonnen. Wussten Sie denn nicht, dass unter den Blinden der Einäugige König ist !“

So muss ich nun enden wie begonnen mit den Griechen, die zumindest vor über 2.000 Jahren noch weise waren.
Heraklit meinte: „Wenn du die Wahrheit suchst, sei offen für das Unerwartete, denn es ist schwer zu finden und verwirrend, wenn du es findest.“ Die Oberliga hatten wir geglaubt gefunden zu haben und wir waren offen dafür, aber am Ende anscheinend zu verwirrt, um an das zu findende zu glauben. Doch schließlich hat die Oberliga uns doch gefunden, oh ihr Götter des Tennis, ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk!

So enden wir nun besser mit einem leichteren Zitat von Aristoteles: „Wir sollten das Leben verlassen wie ein Bankett: weder durstig noch betrunken.“ – Und feiern, dass wir am Ende der Saison weder durstig noch zu betrunken waren und immer noch die Hoffnung auf den Aufstieg als Tabellenzweiter hatten, die nicht getrogen hatte.



Saison 2012

Kommentar Stephan W. Schlussbericht 2012  (Nov 2013)

Mit einem in der Weltgeschichte komplett unbedeutenden zeitlichen Versatz hat sich der Autor nach reiflicher Überlegung der enorm herausfordernden Aufgabe gestellt, in seinen nach nunmehr 50 Lebensjahren schon leicht eingetrübten Gehirnzellen nach Erinnerungsstücken zum Saisonende unserer Herren 40 in 2012 zu suchen. Dies ist umso höher zu bewerten, da relativ gesehen zwischen der letzten und der diesjährigen Saison gefühlt eine Dekade des Vergessens bzw. cerebraler Überlagerungen liegt, die so manches in einem anderen Lichte erscheinen ließe. Doch nach Durchsicht der letzten beiden Spieltage in der von Kurt immer noch mit unbarmherziger Kontinuität und Klarheit geführten Spielergebnisliste aus den letzten Dekaden zeigen sich dezente mentale Erinnerungsblitze, die hiermit verwertet werden sollen.

Bruchhausen war großartig. Doch die beiden kommenden Spiele waren noch großartiger, vor allem unser letztes Spiel gegen die Brettener, die uns vor vielen Jahren völlig zu Unrecht unseren Platz in der ersten Bezirksliga durch Neumeldung entrissen und sich in die für sie einfach zu hohe Leistungsklasse eingeschlichen hatten. Das Spiel und der überlegene 5:4 Sieg gegen Bretten brachten somit wieder Gerechtigkeit in die Tenniswelt. 

Und dieses, unser letztes Spiel in der ersten Bezirksliga als Herren 40, obwohl das Gros der Mannschaft bereits eine 5 vor der 0 hatte, war auch insofern von Bedeutung, weil es eben unser letztes Spiel als Herren 40 in der ersten Bezirksliga war – dazu noch siegreich. Heraufgestiegen auf den Olymp der ersten Bezirksliga hatten wir trotz klarer altersbedingter Nachteile auch im letzten Jahr der Herren 40 dank unserer großen Erfahrung und des unbedingten Siegeswillens, dem Abstiegsgespenst ein Schnippchen geschlagen und es zu Bruchhausen und Bretten weitergereicht. Ein großer Dank sei hiermit auch unseren jüngeren Mitspielern Martin und Karsten dargebracht, die uns altersbedingt nun leider die nächsten Jahre fehlen werden, aber auch unserem Mannschaftsältesten Herbert, die das Rumpfteam um Krzystof, Stefan, Stephan, Jürgen und Hubert nach Kräften unterstützten und wichtige Punkte gegen den Abstieg beisteuerten.

 So will ich nun mit einem griechischen Sprichwort schließen, welches auf Sokrates zurückgeht und die Spielsaison 2012 treffend analysiert: „Nur wer das Ziel kennt, kann treffen.“ – Unser Ziel war der Nichtabstieg und so haben wir genügend den Ball getroffen, um dieses Ziel zu erreichen.



E. P. Party 2012 

Herrliche Rede Alex K. zur E. P. Party 2012

Und wieder zog ein Jahr ins Land,
wir sind auch weiter abgebrannt,
doch Eurokrisen zieh'n uns nie
auf uns're schon recht weichen Knie,
geht es um unser größtes Vergnügen,
vor Elvis auf den Knien zu liegen.
Ist er auch selber heut nicht hier,
sitzt wohl im Paradies, beim Bier,
so wird sein Stellvertreter auf Erden,
heut' wieder magisch für uns werden.
 
Wir wissen ja alle, dass der englische Monarch immer einen Nachfolger in der Hinterhand hat, den Prince of Wales. Es gab im 18. Jahrhundert mal einen, der hatte einen solchen Ranzen, dass man ihn "Prince of Whales" nannte, was im Englischen  als Wortspiel besser funktioniert, weil sich Wales - das ist der linke Vorbau der britischen Hauptinsel - und die Mehrzahl des Wortes für Wal genau gleich aussprechen, auch wenn sich ihre Schreibweise unterscheidet.

 Was will der Dichter damit sagen,
werdet Ihr Euch sicher fragen?

Wie im vorstehenden Poem bereits angedeutet, müssen wir ja heute mal wieder auf den König des Rock'n Roll verzichten. Der wird zwar in den USA, wenn auch mit sinkender Frequenz, immer mal wieder gesichtet, weil er 1977 offenbar sein Ableben inszenieren ließ. Aber alle Bemühungen, ihn heute Abend für einen Auftritt zu gewinnen, sind gescheitert. Also mussten wir anstelle des Königs auf den Prinzinger of Wales zurückgreifen, der, wie wir sehen, keineswegs ein Prince of Whales ist, wie es Elvis selbst in seinen letzten Lebensjahren wurde. Eric weigert sich ja beharrlich, einen Ranzen vorzuschnallen.

 Vor geraumer Zeit hatte ich ja mal den Verdacht, Eric Prinzinger sei ein Künstlername, nach dem Motto: "Jeder König braucht seinen Kronprinzen, zur Not tut's auch ein Kron-Prinzinger." Aber Eric heißt wirklich so. Und das hat er mit dem König gemeinsam, dessen Fan Eric schon seit einem guten Vierteljahrhundert ist. Sein Name hat dieselben Initialen wie der des King of Rock’n’Roll. Elvis Presley – diesen Wohlklang hätte man nicht besser erfinden können, also brauchte er keinen Künstlernamen. Übrigens ist Marlon Brando ein ähnlicher Fall, der trug auch seinen Geburtsnamen.

Vorsehungsgläubige mögen vermuten, diese Übereinstimmung Prinzinger/Presley sei der Macht des Schicksals geschuldet, die anderen werden wohl an die ebenso oft ärgerliche wie heilsame Macht des Zufalls glauben. Auf jeden Fall wird Prinzinger, sobald er in den Anzug schlüpft, zu einem Wiedergänger des großen Entertainers, dessen Bedeutung der Beatles-Poet John Lennon am besten ausgedrückt hat: Before anyone did anything, Elvis did everything.

Der wäre jetzt übrigens eben mal 77 Jahre alt, deckte ihn nicht schon seit 1977 der Rasen, in den er mit lächerlichen 42 Jahren gebissen hatte. Es sei denn, es gibt sie doch, die große Verschwörung mit dem Titel: "Wir verstecken Elvis vor den Zumutungen der modernen Welt und der Aufdringlichkeit seiner Verehrer, damit er zwischen den drei reichhaltigen Mahlzeiten pro Tag in Ruhe weiter vier Liter Eiskrem verspachteln kann". Die große Elvis-Verschwörung war übrigens eine Zeitlang so populär wie die angeblich von Dunkelmännern im staatlichen Sold vertuschte Alien-Landung in den 40-er Jahren beim Kaff Roswell.

Doch jetzt im Ernst: Ob Elvis je von der Position des verkaufsstärksten Künstlers nach 1955 zu verdrängen sein wird, ist zweifelhaft. Unzweifelhaft ist auf jeden Fall Eric Prinzinger in Abwesenheit des Alt-Königs die erste Wahl auf diesem Planeten.

Diese Ansicht vertrete ich ja keinesfalls allein, zumindest meine Mitveranstalter stehen da fest und unerschrocken an meiner Seite. Wenn ich sie kurz vorstellen darf, schließlich kennt in dieser drangvollen Enge ja nicht jeder jeden. Und so hat bei späteren Zusammentreffen am Büffet, der Caipi-Bar oder auf der Tanzfläche - welche Tanzfläche!?! - jeder einen guten Gesprächseinstieg: „Wer hat Dich denn eingeladen?“ Welche Schlüsse aus der jeweiligen Antwort dann zu ziehen sind, darüber schweigt des vielbeschrienen Sängers Höflichkeit.

Einige von uns haben die auch als „Elvis-Party“ bekannte Veranstaltung schon das eine oder andere Mal gestemmt. Sie war eigentlich mal als einmaliges Event geplant, weil der eine oder andere Steinesel unter den Steinalten unserer Gruppe Geburtstag hatte. Ich nenne keinen Namen, aber er fängt mit Kurt an und endet auf Bahm. Inzwischen ist es so weit, dass bereits im Hochsommer, wenn bei Hitzewellen der Hirnschlag dräut, der eine oder andere bereits in geheuchelter Nonchalance fragt: "Ist eigentlich wieder ne Elvis-Party geplant?" und dabei die hechelnde Erwartungsfreude nur mit Mühe verbergen kann.

Also hier ein paar laue Worte über die Beteiligten: Kurt Bahm ist nicht nur im Hauptberuf Brückenbauer, wenn auch allmählich mit nachlassendem Eifer, nein, in Sachen Elvis-Party schmückt ihn jetzt auch der Beiname "Kurt, der Koordinator". Seine E-Mails versetzen alle auf dem Verteiler stets in Angst und Schrecken. Manche sind so gelähmt vor Furcht, dass sie überhaupt nicht mehr antworten. Ohne einen Zusammenhang herstellen zu wollen stelle ich Euch den Kapitän der 40-Jahre-Mannschaft und Vorstand unseres geliebten Tennisvereins vor, Stefan Erlenbach. Einst hatte ich selbst am Kapitänsamt zu knabbern, als ich selbst noch mehr oder weniger ernsthaft auf die Filzkugel einprügelte.

Ebenfalls bei der Elvis-Party mit Rat und Tat dabei sind Elke Pilarsky und ihr Bruder Jürgen, beide als Urgestein des Tennisclubs bekannt, für den sie viele Jahren den Schläger schwangen und noch schwingen bis morsche Knochen krachen, Sehnen gedehnt und Muskeln gezerrt werden.

In die Organisation fest eingebunden sind auch Charlie Dürr und seine verehrte Freundin Uli Heinze. Wer ihre Cocktails nicht schätzt, dem sei gedankt – dann bleibt mehr für mich übrig. Und natürlich Hubertus und Regine Kunst sind zu nennen. Falls ich jemanden vergessen haben sollte, die neunschwänzige Katze zur Bestrafung hängt bereit.

So, und jetzt wünsche ich allen Anwesenden viel Spaß nach dem bewährten Motto: Wer sich am nächsten Morgen noch an die Elvis-Party erinnert, war nicht wirklich dort. Und ich schließe, wie jedes Jahr mit einer Gewissensschärfung: Wer zu Recht fürchtet, sich in naher und ferner Zukunft sich schlaflos im Bett herumwälzen zu müssen, von Reue geschüttelt, weil er oder sie für den persönlichen Bankrott der Party-Veranstalter Mitverantwortung trägt, möge sich aufraffen und ein Scherflein - es kann durchaus auch ein richtiger Scherf sein -  in die von Uli Heinze liebevoll gestaltete Spendenkasse werfen. Denn denket stets daran: Wer pleite ist, kann nicht einmal im Entferntesten daran denken, ein weiteres Mal einzuladen. Und das will doch keiner der hier Anwesenden. Oder?


Saison 2012

Kommentar Stephan W. Zwischenbericht 2012  (29.06.2012)

Zwischenbericht nach dem ersten Saisonsieg und der bitteren Niederlage
gegen Italien im EM Halbfinale 2012

Was für eine Woche: Nach unserem ersten Saisonsieg gegen Bruchhausen diese bittere Niederlage gegen Italien. Wie schon 1970 gelingt es der deutschen Elf nicht, sich gegen Italien in einem entscheidenden Spiel einer WM oder EM durchzusetzen. So müssen wir auch noch auf einen Prosecco bei unserem Lieblingsitaliener an der Hirschstraße verzichten, der uns bei einem deutschen Sieg versprochen wurde. Die Stimmung ist depressiv und die Straßen nicht nur in Karlsruhe tränengetränkt. Der Mond versteckt sich hinter Gewitterwolken, die Luft ist schwül und leer, die Gedanken gehen ebenfalls ins Leere, müssen  aber niedergeschrieben werden, denn sonst droht eine schlaflose Nacht.

Fangen wir letzten Samstag an: Unser erster Sieg diese Saison. 4:2 nach den Einzeln und drei Zitterdoppeln, das letzte mit klarem Vorsprung im Champions Tiebreak gewonnen. Der Autor übertreibt nicht, dass er - bereits geschwächt vom Viertelfinale und einer vorausgehenden Weinprobe - dem Samstag mit gemischten Gefühlen entgegensah. Diese verschärften sich, nachdem sein Sohn am Vormittag nach drei Stunden Spielzeit im dritten Satz den Champions Tie Break mit 8:10 verloren geben musste, nachdem er sich von 1:5 und 5:8 immer wieder herangekämpft hatte. Die Zeichen standen schlecht, aber wir haben gekämpft und gesiegt. Das Abstiegsgespenst steht nun geschwächt hinter uns, aber droht noch immer.

Doch nun zum Einzelnen:
Nach einem unglücklichen Saisonstart mit drei Niederlagen in Folge, in Folge derer sogar unser größter Fan Kurt zur Bedienung mutierte, wussten wir die Chance gegen Bruchhausen zu nutzen. Ein wiedererstarkter Jürgen, ein trotz Hundebiss bissiger Krzystof, der an Nummer 1 wieder punktete, Hubert, der trotz Loch in der Wade den dritten Satz im Champions Tie Break gewann und der Autor, der trotz des vorangehenden Dramas mit seinem Sohn Benjamin die Nerven bewahrte, sicherten eine sichere Führung nach den Einzeln. Da nutzte auch die Anwendung internationaler Spielregeln nichts, die besagen, dass nach einem 5:3 der Satz zu Ende und verloren ist und eine Sitzpause eingenommen werden darf. Diese internationalen Spielregeln hat natürlich der französische Schiedsrichter nicht gekannt, als er trotz langem Elfmeters den wohl entscheidenden deutschen Angriff abpfiff und somit Italien vor dem sicheren Ausgleich bewahrte.
Die anderen Spieler Stefan und Karsten sollen natürlich nicht unerwähnt bleiben, denn sie haben vorher bei anderen Spielen schon entscheidend gepunktet, die ansonsten verloren gegangen wären.

Nach unserem historischen Sieg gegen Bruchhausen durften wir auch noch unseren no more writing no more playing captain Alex zu seinem 60. Geburtstag und dem Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand feiern.! Zum Glück noch vor Italien. Glücklicherweise hat der Autor auch dieses Fest und auch die Heimfahrt nahezu schadlos überstanden - wir erinnern uns: Viertelfinale, Weinprobe, Champions Tie Break, Internationale Regeln, Sieg, Feier - und ist erst beim Absteigen des Fahrrades ins Straucheln geraten. Glücklicherweise war die linke Schädelseite härter als die Treppenstufe, das Hämatom auf der linken Pobacke wird langsam kleiner und der aufgeschürfte Ellbogen dürfte auch demnächst abheilen. Das Schreiben geht auf jeden Fall schon wieder.

So schaue ich schon wieder mit Spannung auf unser nächstes Spiel und hoffe, dass wir alle wieder gesund und in Bestbesetzung antreten werden. Wir haben zwar gegen Italien verloren, aber gegen Bruchhausen gewonnen. Was könnte besser sein für unser Selbstvertrauen! Was ist schon Italien gegen Bruchhausen? In Bruchhausen gibt es den Buchzig See und in Italien? Eine notorisch überfüllte Adria und jede Menge Schulden. Wenn der Autor nun Politiker wäre, hätte er im Vorfeld des Halbfinales einen Schuldenerlass für Italien vorgeschlagen, wie das bei Griechenland der Fall war. So stünde Deutschland nun im Finale. Der Gegner Spanien wäre bei der wirtschaftlichen Lage ebenfalls chancenlos und Deutschland verdientermaßen Europameister.

Auf solche Händel  können wir uns als seriöse Tennisspieler natürlich nicht einlassen. Wir gehen zwar tiefgekränkt in unser nächstes Match, werden aber hocherhobenen Hauptes nach Hause fahren, ob mit Sieg oder Niederlage. Denn wir sind schuldenfrei!

Auf dass dies so bleiben möge bzw. mit einer kleinen Modifikation: Schuldenfrei und Sieg.

Also, lasst es uns anpacken, das nächste Spiel steht bevor wie auch die nächste WM und EM. Dann spielt eine andere deutsche Mannschaft um den Titel! 

Euer noch immer sehr trauriger writing player.



Saison 2011

Kommentar Stephan W. nach Abschluss der Saison 2011

Herren 40 Saison 2011: Ein Nachruf auf verwulffte Monate zwischen Mai und Juli 2011

Natürlich ist dem Autor bewusst, dass er gewissen zeitlichen Restriktionen nicht mehr gerecht geworden sein konnte. Aber dies hatte auch seinen Grund: Eine doch zum Teil recht verwulffte Saison 2011 für die Herren 40.

Doch nun von Anfang an:

Alles begann an einem milden Vor- oder Spätfrühlingstag, als der erfahrene Radrennfahrer Jürgen P. nach Jahren der Abstinenz endlich den schon lange gehegten Gedanken realisierte, sich für anstehende dritte Sätze in der Verbandsrunde zu stählen. Leider führte dieses exaltierte Training ohne vorherige Zuverlässigkeitsprüfung von Reifen, Schläuchen und Bremsen zu dem Ergebnis, dass ein beinahe stählerner Verband seine Schulter monatelang stützte und dritte Sätze in dieser Saison fortan ohne Jürgens Unterstützung ablaufen mussten - wie auch die vorherigen zwei Sätze.  Der Mannschaftszusammenhalt war gestählt, aber die Ergebnisse brüchig wie ein alter Fahrradreifen. Von dieser Schwächung konnte sich die Mannschaft natürlich nicht erholen und musste von Beginn an um ihr Überleben kämpfen. Allein der psychologische Effekt lässt sich wie folgt umschreiben: "Bevor du lernen kannst andere zu besiegen, musst du erst einmal lernen gut zu stehen." Wie soll das funktionieren, wenn ein Stabilitätsfaktor nicht nur nicht fest im Sattel sitzt, sondern sogar vom Fahrrad stürzt?

Dazu kam eine völlig indisponierte Nummer 1, die trotz hervorragender LK-Platzierung auf LK 8 es nicht schaffte, auch nur einen einzigen Punkt für die Mannschaft zu erringen. Dies ist um so erstaunlicher, da die Gegner von Nummer eins sich in der Regel auf LK- Plätzen zwischen LK 3 und LK 6 befanden und somit eigentlich eine leichte Beute hätten sein müssen. Die Strafe folgte natürlich auf dem Fuße, Rückstufung auf LK 10 in der Saison 2012, nur noch Platz drei im Team und natürlich auch eine literarische Sprachlosigkeit, die seit Monaten anhält. Wollen wir hoffen, dass wenigstens letzteres sich auf dem Wege der Besserung befinden möge.

Zu den anderen Mitspielern lässt sich überwiegend Positives berichten, wenn wir von den Spielergebnissen mal absehen, aber natürlich nicht nur. Es gab auch spielerische Lichtblicke: Ohne nun in die Details der Ergebnisverwaltung einzutauchen, soll denen ein laues Lob ausgesprochen werden, die Punkte für den Klassenerhalt errungen haben. Den tapferen Recken Kryzstof, Stefan, Hubert, Karsten und Oliver sei an dieser Stelle herzlich gedankt, auch wenn dem Autor die Erinnerung im Laufe der dunklen und trostlosen Wintermonate verlassen hat, wer nun für welche Punkte gesorgt hat. Denn die Saison war lang, sie wog schwer und überschattete zuweilen den lichten Alltag. Wie gut, dass zuweilen auch die jungen Herren 60 einen Nicht-Rad-Rennfahrer abstellen konnten, der die alternden 40er unterstützte und somit vor dem kompletten Zusammenbruch bewahrte.

Doch lag es wirklich nur an diesem unglücklichen Trainingsunfall, an der Schwäche der alternden 40er oder sollte man vielleicht auch nach anderen Gründen suchen? Nichts soll hier beschönigt, nur der Realität Genüge geleistet werden: Wir befinden uns an der Schwelle zu 50, manche sogar schon darüber. Unsere Gegner werden immer jünger und somit relativ gesehen spielstärker und dynamischer. Eigentlich ist es physiologisch gesehen ein Wunder, dass wir die Klasse halten konnten und nochmals in der 1. Bezirksliga spielen dürfen. Dies liegt natürlich auch daran, dass es noch einige, nicht schnell genug alternde Nachzügler gibt, die nicht schnell genug die 50 erreichen wollen. So hoffen wir vor allem auf unsere Verstärkungen vom Bodensee und aus Karlsruhe, die zumindest vom Alter her eine Verstärkung darstellen und unsere Hoffnung nicht sterben lassen, auch im nächsten Jahr noch hochklassig spielen zu können. So wissen wir auch jetzt schon, wer die Verantwortung für die Ergebnisse der Saison 2012 tragen wird: Die Jungen unter 50.

Ist das nicht schön? Wir können also völlig entspannt trainieren und aufspielen, um eine verwulffte Saison 2011 in 2012  nicht zu vergauckeln. Zuversicht ist also unser Motto und Wille zugleich. Und wenn das alles nichts hilft: 

"Wenn Du Deinen Gegner nicht besiegen kannst, dann musst Du ihn umarmen"

 Und wenn auch das nichts hilft, hilft nur noch:

 " Die größte Leistung besteht darin, den Widerstand des Feindes ohne einen Kampf zu brechen".

Die Übersetzung dieses Leitmotivs überlasse ich nun meinen geneigten Lesern und hoffe auf geeignete Strategien zur Umsetzung dieses Leitmotivs.

 Herzliche Grüße von Eurer Ex1




Saison 2010

Kommentar Stephan W. nach Abschluss der Saison 2010

Saisonabschluss: Tabellensechster mit soliden 6 : 8 Punkten: 
Die Angst, einen Fehler zu machen wie auch körperliche und seelische Erschöpfung sorgten leider für einen nicht alle überzeugenden Saisonabschluss in Baden- Baden sowie gegen Bruchhausen. Man könnte auch sagen: Erst sind wir gnadenlos baden gegangen und haben anschließend eine Bruchlandung hingelegt. 

Baden an der Oos:
Über dieses Spiel wollen wir nicht viele Worte verlieren. Das Ergebnis spricht für sich: 1 : 8 nach dreieinhalb Spielen. Es war der bis dato heißeste Tag in Deutschland an der schönsten Tennisanlage des Südens und die Vorfreude auf ein begeisterndes Fußball Match gegen Argentinien. Dies trug zwar nicht entscheidend zu unserer höchsten Saisonniederlage bei, minderte aber bei dem einen und einigen anderen die Spiel- und Einsatzfreude, so dass am Ende festgestellt werden musste, dass Stefan im ersten Satz mehr Punkte holte als Stephan, Hubi und Krzystof gemeinsam in zwei Sätzen. 

Bruchlandung gegen Bruchhausen:
Auch dieses Spiel trug nicht zur unbegrenzten Erheiterung bei, da knapp mit 4 : 5 verloren. Hatten wir im vergangenen Jahr beim Spielstand von 3 : 3 noch zwei Doppel nach Hause gebracht, so schafften wir dieses Mal nur eines, welches auch noch kampflos gewonnen wurde. Das Doppelfehlen von Jürgen und Hubi (Party und Erschöpfung/ Verletzung) war von den verbleibenden Spielern nicht zu kompensieren, auch wenn Stefan mit einer überzeugenden Leistung zu seinem ersten Saisonsieg kam. Wir kommen eben auch in die Jahre und die Doppelstärke von früher wird von taktischen Fehlern und individuellen Aussetzern unterwandert. Aber vielleicht lag auch das an der Hitze, denn es war wieder der bis dato heißeste Tag in Deutschland. Weit entfernt waren deshalb unsere Spieler von der Einstellung der dänischen Nationalelf vor der WM: "Wir sind 23 Löwen, die in ihrem Käfig herumlaufen und darauf hoffen, dass der Wärter vergisst, die Türe zu schließen. Es wird Zeit, dass es endlich losgeht." Eher dachten wir wohl: „Der Tennisplatz ist fast wie in einem Gefängnis. Man kommt ganz schwer rein, aber noch schwerer wieder raus." (Frei nach Franz Beckenbauer) 

Einzelkritik:
Nun verlässt der Autor das seinen treuen Lesern vom vergangenen Jahr vertraute Schema der Spielberichte mit abschließendem Fazit, sondern geht direkt in eine brutale, aber fundierte, überaus sachliche und gerechte Einzelkritik über, nach Fabio Capello, dem bis zum Viertelfinale der WM beinahe erfolgsverwöhnten Trainer der „Three Kitties“: „Ich werde nicht über einzelne Spieler reden, aber Rooney spielte nicht wie Rooney.“
Um einzelnen Personen nicht zu nahe zu treten, werden die Namen der Spieler bis zur Unkenntlichkeit verunglimpft und auch die Reihenfolge der Einzelkritik spiegelt nicht unbedingt die Aufstellung bzw. die Spielstärke wieder. Sodann, der Schläge sind genug gewechselt, auf lasst uns Sätze schreiben. 

Piekoslaw Trick Banane:
Einer unserer Besten, läuferisch selten auf Ballhöhe, aber bei Stops, Tricks und Pershings den meisten Gegnern weit überlegen. Er ist ein Künstler, sozusagen der Maradona der roten Asche. Er liebt das Spiel, so lange er gewinnt und einem verlorenen Spiel kann er nur wenig abgewinnen. Spielt auch mit Hand-, Waden- oder Oberschenkelverletzung, wenn er nur den Hauch einer Chance sieht, das Spiel für sich zu entscheiden. Die heimliche Nummer 1, wenn er nicht immer darauf bestünde, erste Runde zu spielen. 

Pute de Hahn:
Hat sich von Spiel zu Spiel immens gesteigert. Mit Angriffsbällen vor das Netz wie auch vor und hinter der Grundlinie, aber immer mindestens 3.85 Meter hoch, gnadenlos überrissen, von Freund und Feind gefürchtet. Glänzt daneben mit sicheren Überkopfbällen fast ohne Streuung und Kollateralschäden für angrenzende Neubaugebiete wie mit unglaublichen Stops, die selbst die kompetentesten Läufer zum Straucheln bringen. Vorbildlicher Einsatz trotz Trainingsdefiziten, die es natürlich im nächsten Jahr zu beheben gilt.

 Jogi Pilöw:
Ebenfalls einer unserer Leistungsträger. Hat sich der Kritik der vergangenen Saison angenommen und unglaublich viel in seine Kondition investiert. Hält nun problemlos drei Stockwerke und zwei Sätze durch wie auch sein gefürchtetes Serve and Volley Spiel in bisher so verletzungsanfälligen Tie Breaks. Verwandelt selbst schwerste Überkopfbälle, damit er sich nach den leichten nicht grämen muss. Verbesserungspotential bei der Angriffsvorhand, die selten kommt und noch seltener zum Angriff taugt. Also Jogi, Du weißt, was zu tun ist für die kommende Saison.

 Ars pro Lop:
Nach wie vor unglaubliche Laufbereitschaft und Kämpferherz. Blüht erst im Dritten Satz so richtig auf, wenn der Gegner kräftemäßig am Verwelken ist. Immer wieder beeindruckend seine baumwipfelhohen Lobs und die peitschende Vorhand an die Grundlinie. Hat auch die Essensratschläge beherzigt und den Lasagnekonsum auf medizinisch vernünftige Uhrzeiten gelegt. Aber auch hier: Der Volley macht manchmal vor dem Netz schlapp oder will nicht an die vorgesehene Stelle fliegen. Es scheint sich beim Volley bei uns um einen Teamvirus zu handeln.

 Frank Ober Neuville:
Brachte es trotz enormen Trainingsrückstandes auf eine ausgeglichene Bilanz. Verbrauchte in jedem Spiel mindestens drei Kartons Bälle, da die heutige Dunlop Qualität der geschnittenen Vor- wie der gesägten Rückhand nicht mehr gewachsen ist – wie auch ein Teil seiner Gegner. Da auch die Balllänge wie Neigungswinkel und Schräge bei seinen Crossstops vom Gegner nicht voraussehbar ist, immer eine harte Nuss. Auch hier beim Volley noch Luft nach oben (s. oben und unten). 

Jung Kiefernpfuhl:
Am Ende der Saison konditionell noch besser, da er sich vom anstrengenden Cross Skifahren regenerieren kann. Steigert sich dann wie immer und landet mit überzeugender Leistung gegen überraschte Gegner seinen Sieg. Vor- und Rückhand stehen positiv zu Buche, wenn sie nicht vor der T- Linie aufkommen und er ist einer der wenigen, die auch beim Volley überzeugen können. Dafür verbleiben bei Spielvariabilität und taktischem Verständnis noch Räume zur Verbesserung.

 Heinrich Wühlmaus:
Er spielt selten schön, aber immer lang und spannend. Tiefe Spuren auf dem Platz und Furchen in den Gesichtern der Kombattanten wie Zuschauer sind Zeichen seiner Kämpfe. Braucht mindestens einen Satz, um auf Touren zu kommen oder Bananen, Nüsse, Nusszopf und belegte Brote, damit er das Nachmittag füllende, mehrstündige Programm durchsteht. Leichte Stromschläge könnten ihn manchmal aufwecken oder aber weniger Feiern am Vorabend. Volleys muss er nicht üben, weil er keine spielt. Dies steht sinnbildlich für sein außerordentlich hohes taktisches Verständnis.

 Fazit:
Nun kommt es doch, das unvermeidliche Fazit am Schluss oder auch – wie es die Franzosen sehr viel weicher und freundlicher formulieren: Le bilan (en majorité naturellement plutôt positif…)

Wir sind vermutlich nicht abgestiegen und haben unser Saisonziel erreicht (man wird bescheiden im besten Tennisalter). Wir sind alle weitgehend unverletzt und gesund über die harte Spielrunde gekommen. Wir haben uns selten angepöbelt und noch seltener bespuckt, eher haben wir uns freundlich zugeprostet sowie aufgemuntert. Wir haben alle unser Bestes gegeben, auch wenn es nur zum Sechst-Besten gereichte. Wir haben gekämpft, gejammert, geschrien und manchmal hatten wir sogar ein wenig Spaß auf dem Platz. Wir waren wie immer ein klasse Team, mit einem tollen Zuschauer/ Fan/ Betreuer/ Webseiten- Gestalter Kurt, der sich jetzt schon auf seinen Einsatz bei uns ab in zwei Jahren freut, wenn wir endlich die Reife für das kommende Jahrzehnt erreicht haben werden. Weiter so Jungs und Danke Kurt, dass Du spielerisch zu uns zurückkehren möchtest!

Glücklicherweise hatten wir nicht das Betriebsklima der Franzosen, wie Eric Cantona es beschrieb: "Es ist gut, dass Frankreich so früh nach Hause musste. Noch eine Woche und die Spieler hätten sich gegenseitig aufgefressen. Das war der beste Weg, den Kannibalismus zu verhindern."
 - Oh là là………



Kommentar Stephan W. nach dem 5. Spieltag der Saison 2010

 
Zwischenbericht nach fünf von sieben Spielen:

 Nachdem der Autor in dieser Tennissaison leider beruflich sehr eingespannt ist und zum ersten Mal in seinem Leben die Bürde tragen muss, an vorderster Front zu spielen, verbleibt leider nur wenig Zeit und Energie, sich neben dem Kräfte messen auf dem Tennisplatz noch der hohen Kunst des Philosophierens zu widmen. Der Kommentar muss deshalb dieses Mal in verkürzter Form erscheinen. Macht aber nichts, denn dann werden auch weniger literarisch begnadete Leser in die Lage versetzt, die noch wenigeren Zeilen geistig zu verarbeiten. 

Fassen wir die ersten Spiele zusammen: Tabellendritter 

Gegen Weiher haben wir nach dem erfolgreichen Gärtnern im vergangenen Jahr leider dieses Mal zu viel Unkraut auf den gegnerischen Plätzen vorgefunden und mussten nach zwei Champions Tie Breaks in den Doppeln und einem an Tennisbein und Skiarm verletzten Stefan leider mit 4 : 5 die Heimfahrt antreten. Da zeigt sich wieder, dass der Alterungsprozess auch vor den austrainiertesten Spielern keinen Halt macht, die bei Nacht und Nebel lichtfrei dunkle und gefährliche Pfade per Rad auf sich nehmen.

 Im zweiten Spiel gegen Östringen war daher das dringende Gebot der Stunde zu siegen, da ansonsten der Abstieg unweigerlich besiegelt worden wäre. Unter diesem enormen Druck wusste sich besonders unser hessischer Importschla(ä)ger zu behaupten und landete seinen ersten Sieg. Dieser Sieg war selbst für den Badischen Tennisverband so überraschend, dass die badischen IT- Systeme diesen Sieg nicht verarbeiten konnten und eine Niederlage verbuchten (Ist der Ruf erst ruiniert……). Nach kompetenter Intervention der Grün- Weissen IT- Experten konnte das System jedoch überlistet werden und verbuchte vorschriftsmäßig auch den nächsten Sieg unseres Halbprofis gegen Wettersbach. Leider sah sich das System aber gegen Bad Schönborn bereits wieder außer Stande, einen Sieg einzubuchen, obwohl unser westfälischer Hesse im ersten Satz seinen Gegner weitgehend gar gegrillt hatte. Hier bedarf es also noch einer Nachbesserung.

 Doch zurück nach Östringen: Nach den Einzeln war eigentlich alles gelaufen, da von den anderen fünf Recken nur zwei patzten und die anderen mehr oder weniger souverän ihre Punkte einfuhren. So wurde auf die Doppel verzichtet und der Abend nach folgendem Motto gestaltet:
 
„Der größte Feind des Menschen wohl, das ist und bleibt der Alkohol. Doch in der Bibel steht geschrieben: "Du sollst auch deine Feinde lieben." 

Diese erste Freudenfeier gab uns so viel Kraft und Mut, dass wir auch gegen Wettersbach dominierten und ebenfalls mit einem 4 : 2 Vorsprung aus den Einzeln in die nächste Feierrunde übergingen:
„Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen.“

 Tabellenfünfter

 In der Zwischenzeit hatte uns die Fußball WM in ihren Bann gezogen, so dass Spielwitz und Spielkunst bei ziemlich allen in Bad Schönborn verloren gegangen waren, also verlieren wir keine weiteren Worte über diesen freundlichen, sonnigen, aber auch ein wenig frischen Nachmittag im Kurgebiet, denn bis auf Jürgen, der bislang eine auch körperlich beeindruckende Saison spielt und Karsten (s. oben) waren alle ohne echte Chance (vielleicht noch Krzystof, wenn seine Wade nicht gezwickt hätte und die Handverletzung aus grob fahrlässiger Installation endgültig verheilt wäre).

 Am Samstag den 26. Juni schien uns jedoch wieder die Sonne. Wir brauchen einfach warmes Wetter und schweißtreibende Temperaturen, um auf Touren zu kommen. Wider Erwarten legten wir dadurch bei den Einzeln gegen Mörsch nach vielen Stunden harter Arbeit, bei der der Autor vier Stunden lang nur durch dynamisches und energisches Coachen von Jürgen („hör endlich auf, Dich aufzuregen und spiel Tennis!!!“) und Krzystof („lächeln, Spaß haben“) immer wieder zum Nichtverzweifeln überredet werden musste („wenn ich jetzt ein Drache wäre, dann wärt Ihr zwei nur noch Holzkohle“), erneut mit einer 4 : 2 Führung den Grundstein zu einem knappen   5 : 4 Erfolg, an dem auch der erste Einsatz des zweiten Oberfranken Olli nach einjähriger Abstinenz auf dem Tennisplatz zu einem großen Drei- Satz- Erfolg führte (wow, was ein Satz).  Wie immer leisteten wir uns beim Doppeln nur so viel Verlust, dass der Sieg nicht gefährdet war und alle am Ende viel Spaß an unserem dritten, völlig unerwarteten Saisonsieg hatten.

 Fazit

So bleibt als Fazit: Der Nichtabstieg liegt greifbar nahe; und wenn wir folgende Regel auch gegen Bruchhausen beherzigen, sollten wir erneut eine Nichtabstiegsfeier  am 10. Juli 2010 begehen können. 

„Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.“ (Dietrich Bonhoefer alias Old Zitterhand)



Kommentar Karsten H.  zum fehlerhaften Spielberichtsbogen  15.05.2010

(Anmerkung: Im Spielberichtsbogen vom Spiel gegen Östringen am 15.05.2010 ist an den Pos 5 und 6 Hubert eingetragen anstelle Karsten an Pos 6) 

Toter oder Straight Through Processing
? ! 

Auch Computer sind nur Menschen oder haben es mittlerweile doch schon zu einer gewissen künstlichen Intelligenz gebracht. Bei uns heißt das Zauberwort Plausibilisierung. Wenn eine manuelle Eingabe beim besten Computerwillen keinen Sinn ergibt, wird einfach die letzte Zeile kopiert.
Nehmen wir zum Beispiel den Zahlungsverkehr:
Da kommt plötzlich Geld von einem Schuldner, wo jeder normal Mensch und Computer davon ausgeht, dass die Wahrscheinlichkeit Geld von einem Toten zu bekommen wesentlich höher ist. Was machen Mensch und Computer - klar -, sie denken nach und gehen von einer Fehleingabe aus, was auch in 99,9 % der Fälle zutrifft. Um den gesamten Prozess nicht zu unterbrechen, wird ein Vorschlagswert eingestellt, der auch wieder zu 99,9 % zutrifft. Im allgemeinen Sprachgebrauch heißt dies bei uns STP (Straight Through Processing).

Was ich sagen will ist ganz einfach:
Das Programm des Badischen Tennis-Verbandes ist schlau und geht davon aus, dass eher ein Toter ein Spiel g
ewinnt als dieser nur auf Papier existente Karsten Hahne. Nicht, dass ich Hubert als Toten bezeichnen will, nein, er war für das Programm der einzig sinnvolle Vorschlagswert. Eher gewinnt Hubert 2 Spiele, als dass Karsten Hahne jemals ein Spiel gewinnen wird.

Also, aus IT-Sicht ist alles korrekt gelaufen, aber als Resümee lässt sich doch wohl eindeutig sagen:

  • Tote leben länger

  • Die IT hat nicht immer recht

  • Hubert muß sich seine Leistungsklassenpunkte selber erarbeiten

  • Egal wer gewinnt, Hauptsache am Ende steht mindestens ein 5:4

  • Die Verwendung des Begriffes "historisch" ist gefährlich, da Ereignisse sich häufiger wiederholen können, als man glaubt :-)

Karsten


Saison 2009

Kommentar Stephan W. zum Saisonabschluss in Bruchhausen

Herzschlagfinale in Bruchhausen:  5:4 Erfolg statt Bruchlandung !

Was für ein Saisonende, welche Dramatik, welche Überraschungen, das Abstiegsgespenst vertrieben - mit diesem Erfolg hatte niemand gerechnet.
Doch der Reihe nach, denn wie der schlaue Kenianer sagt: "Wer dieses nicht weiß, kann doch jenes wissen". (Wie der geneigte Leser sicher bemerkt hat, geht die philosophische Weltreise nun von Asien nach Afrika weiter.....) Nun will ich also denen, die vielleicht nur jenes wissen, auch das Diesige nahebringen.
Unser Start war denkbar schlecht. Während sich Stephan II auf dem Center Court mit seinem weitaus jüngeren Gegner beim Sandplatz- Schach duellierte und eine bis dato nie gewesene Aufschlagstärke bis zum Krampf in der Schlaghand demonstrierte, mussten leider unsere Getreuen Jürgen, Carsten und Oliver die Schläger im Kampf mit ihren ebenfalls zwar vom Alter unterlegenen, von der Schlagkraft leider überlegenen Kontrahenten strecken. Ein Desaster drohte, sollte nicht Stefan I, Stephan II sowie der polnische Bär die Rivalen zu Boden zwingen. Und so geschah es tatsächlich: Nach dem Motto "Wer Honig essen will, der ertrage das Stechen der Bienen" (Arabien) kämpften alle drei gegen das Stechen der Muskeln und Sehnen und wurden mit dem süßen Honig des Sieges belohnt. Welche Leistung am meisten hervorzuheben ist, muss der Leser selbst entscheiden, es soll jedoch nicht verschwiegen werden, dass an jenem sonnigen Julisonntag das Spiel von Stefan I von einer in dieser Saison noch selten gesehenen Intelligenz, Taktik, Aufschlagstärke und Kontinuität geprägt war (erster Saisonsieg! - glänzend durch Spielertrainer Jürgen gecoacht) und dass das Spiel von Krzystof mit Kraft, Trick und Schorle seinem Gegner wie ein Blitz in den Oberschenkel fuhr. Es keimte Hoffnung beim Spielstand von 3 : 3, denn "nur" zwei Doppel mussten gewonnen werden, um den Klassenerhalt zu 100 Prozent sicher zu stellen. So einigten wir uns denn auf unsere Doppel nach dem Motto "wenn die Hoffnung nicht wäre, dann würde das Leben aufhören": 1 Abschenkdoppel und 2 potentielle Siegerdoppel: Carsten und Oliver - die Armen, Stefan I und Jürgen - die Erfahrenen und Eingespielten, Stephan II und Krzystof - die Unberechenbaren. Und das Pfingstwunder (s. vorherige Artikel) strahlte noch einmal ab besonders auf diejenigen und denjenigen, dem das Glück trotz ausgestreckter Hand und ergriffener vier von fünf Fingern (oder drei von vier Punkten - man erinnere sich an Schöllbronn....) noch immer nur das häßliche Angesicht seiner Rückseite gezeigt hatte. Unser charakterstarkes, kampferprobtes, nie aufgebendes Frankfurter Federvieh (der Name wurde vom Autor bereits mehrfach verunglimpft - bitte Entschuldigung) zeigte gemeinsam mit dem ebenfalls charakterstarken, fitness gestählten und ebenfalls nie aufsteckenden Oberfranken ("man soll Gott für alles danken, selbst für einen Oberfranken") eine derart konzentrierte und spielerisch starke Leistung, dass selbst ein nach zwei Matchbällen und 5 : 2 Führung verloren gegangener zweiter Satz die beiden Helden nicht daran hinderte, den dritten Satz klar im Match Tie Break mit 10 : 5 für sich zu entscheiden. Es stand 4 : 3 für den TC GW Karlsruhe, das Abstiegsgespenst war nur noch schemenhaft zu erkennen.In der Zwischenzeit überschlugen sich die Ereignisse. Stefan I und Jürgen standen bereits vor ihren Aufschlägen immer derartig weit im Spielfeld, dass es dem erzürnten und temporär wutentbrannten Gegner immer wieder leicht fiel, eine Lücke für den Ball im hinteren Bereich des Spielfeldes oder zwischen Netz und bremsenden Beinen zu finden und mit viel Glück sowie intellektuell hochstehenden Regeldiskursen ("besser ein Satz in der Hand als ein Ball auf dem Schläger") das Spiel im Tie Break für sich zu entscheiden. Neuer Spielstand: 4 : 4.
Nun lastete die gesamte Verantwortung auf den zugegebenermaßen nicht ganz kleinen Schultern des polnisch- und zweitoberfränkischen Duetts. Nach einem 0 : 6 Rückstand im Match Tie Break hatten sich die beiden zwischenzeitlich auf ein 3 : 8 herangekämpft. Der Gegner wackelte - und fiel. Beim Stand von 11 : 10, nach abgewehrtem Matchball beim 8 : 9 sorgte ein Aufschlag unseres
Doppels, der die erforderliche Mindestgeschwindigkeit um das ca. 17 - fache überschritten hatte, für die Entscheidung. Wir hatten 5 : 4 gewonnen und hatten den Klassenerhalt geschafft.

Ein großer Dank an dieser Stelle auch an unsere treuen Fans Kurt, Elke, Alex, Andrea, Cindy - ja und auch an unseren verletzten Südschweden, der uns immerhin beim Schlüsselspiel seine moralische Unterstützung zukommen ließ.

So schließe ich nun mit den Worten von Marcus Tullius Cicero - um wieder zurück in die humanistische Heimat zu finden: "Angenehm sind die erledigten Arbeiten" oder im Vorgriff auf die kommenden Samstage ohne Tennisspiele: "Nihil agere etiam delectat. "

Herzliche Grüße
Stephan


Kommentar Stephan W. zu den Spieltagen Schöllbronn, Malsch und Durlach

Tragik und wahre Ernüchterung, au weh !

Wenn aber jemand mit dem Wissen erleuchtet ist, durch das Unwissenheit zerstört wird, dann enthüllt sein Wissen alles, ebenso wie die Sonne am Tage alles erleuchtet. (Bhagavad-gita 5.16) - Auf unsere drei letzten Spiele gemünzt, scheinen wir leider nicht mehr mit dem Tennis- Wissen der ersten drei Begegnungen erleuchtet zu sein, sondern unser Spiel ist zerstört durch die Unwissenheit des Spielers, den Ball nachhaltig richtig zu treffen, wie auch die Sonne am Tage unser Spiel nicht mehr erleuchtet, sondern Regen, Wolken und Gewitter zum Vorteile unserer Gegner gereichen.

Die Verspannung der Schläger war schuld: Bitteres 4 : 5 gegen Schöllbronn. Was für eine unglaubliche Tragik. Eigentlich wollten wir nach dem erwünschten vierten Sieg locker in die Saison- Endrunde gehen, doch gegen Schöllbronn wendete sich zum ersten Mal das Schlachtenglück. Bereits in den Einzeln deutete sich das nahende Unglück an, als der bei einem Spielstand von 5 : 4 und 40 : 0 für unseren Recken Pute (Name wurde aus Sicherheitsgründen bis zur Unkenntlichkeit verfälscht) bereits als sicher geglaubte vierte Punkt bei den Einzeln sich in den endlosen Maschen des heimischen Netzes verlor und den Schöllbronner Gegnern ein 3 : 3 bescherte. Dabei hatte alles so gut angefangen: Ein überraschender Punktgewinn auf Rang zwei (verwunderlich), der erwartete Punkt auf Rang drei (Polen geht einfach nicht verloren) sowie eine wieder einmal hart erkämpfte (künstlerische) Tennisgala auf Rang fünf legten einen zeitweise soliden Grundstein, der leider wegen bereits betrauerten dritten Satzes wie auch wegen erwarteter und auch unerwarteter Niederlagen auf den Rängen 1 und 4 so porös wurde, dass er den Doppeln nicht mehr standhalten sollte. Da diese Doppel (insbesondere Doppel zwei und drei) wegen weiterer Verspannungen der Schläger dermaßen trostlos ausfielen, soll hier der Spielbericht abrupt enden. Denn: "Wenn Du etwas zu berichten hast, berichte stets vom Guten und vom Schönen!" Oder wie Laotse meint: "Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr." 

Wahre Ernüchterung: 2 : 7 Schlappe gegen Mörsch. Auch über dieses Spiel gibt es wenig Nennenswertes zu berichten. Ohne unsere Nummer 1 und Kapitän Stefan, wenngleich in den vorausgegangenen Spielen nicht gerade von Siegesfeiern verwöhnt, gingen wir führer- und orientierungslos in unsere bisher höchste Saisonniederlage, an der auch die wiedergewonnene Stärke von Krzystof nichts ändern konnte. "Wer die Wahrheit sucht, darf nicht erschrecken, wenn er sie findet." So wandelte nicht nur der Himmel erschrocken seine Farben von hellblau in dunkelgrau, auch unsere Stimmung veränderte beim 1 : 5 Pausenstand nach den Einzeln seine Farben, so erschrocken waren wir über die Feststellung, dass wieder eine Niederlage wahr wurde. Daran konnten auch die knappen Drei- Satz- Niederlagen nach über drei Stunden Spielzeit von Hubi und Stephan nichts ändern. Als der mittlerweile schwarz gewordene Himmel seine Schleusen öffnete, konnte getrost auf die Doppel verzichtet werden.

Ehrbare 4 : 5. Niederlage gegen den Oberliga Aufsteiger.
Nun haben wir den Salat. Drei Siegen stehen drei Niederlagen gegenüber, und da Mörsch nur mit der dritten Mannschaft in Östringen antrat und dadurch 3 : 6 verlor, ist das Abstiegsgespenst in greifbare Nähe gerückt. Aber wir wollen die positiven Aspekte dieser Begegnung nicht vergessen. Jürgens Konditionstraining hat offensichtlich gefruchtet. Seit dem er im Büro die Treppen statt des Aufzuges nimmt, hat er nicht nur an Grundschnelligkeit auf dem Weg zum Netz gewonnen, sondern auch an Sprungkraft zum Erreichen der schwierigsten Passierbälle. Er hat somit das bisher fast als unmöglich erscheinende wahr gemacht und nach einem gewonnenen ersten Satz auch den zweiten für sich entschieden. Um bei der Wahrheit zu bleiben: "Zugleich sind auch die Menschen für das Wahre von Natur aus hinlänglich begabt, und meistens treffen sie auch die Bälle" - (frei nach Aristoteles). Also: schön weiter Treppen steigen! Auch Krzystof hat wieder brilliert, was wollen wir auch anderes von unserem im Frühherbst seiner Karriere stehenden Bären erwarten. Der Rest war ordentlich bis betrüblich, hat sich aber wenigstens Mühe gegeben. Da der Autor nach seiner äußerst klaren, trotzdem bitteren zweiten Saisonniederlage das Grillen dem Doppeln vorzog und auch aus seelischen Gründen eine Auszeit nehmen musste, kann er leider nicht über die zwei überzeugend herausgespielten Doppelsiege der restlichen fünf Mannschaftskollegen berichten. Jetzt bleibt nur noch die Hoffnung auf Bruchhausen, auf dass wir keine erneute Bruchlandung (Omen ist Nomen?) erleben. "Ach, die Tür des Glücks, sie geht nicht nach innen auf, so dass man, indem man auf sie losstürmt, sie aufdrücken kann; sondern sie geht nach außen auf, und es bleibt einem daher nichts zu tun." (Kierkegaard)
Hoffen wir, dass die Türe in Bruchhausen nach außen aufgeht!

Herzliche Grüße
Stephan

Kommentar Stephan W. zu den Spieltagen 16.05.2009 in Östringen und 13.06.2009 in Bischweier

Weitere wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg:
Das Pfingstwunder
beschert Siege gegen Östringen und Bischweier


Lag es an der positiven Ausstrahlung des Pfingstwunders vor wie auch nach den eigentlichen Feiertagen? Lag es an der Stärke unserer alten Recken oder doch eher an der Schwäche unserer bisherigen Gegner, dass wir nun auch nach drei Spieltagen ungeschlagen sind und uns auf Rang zwei der Tabelle wiederfinden?
Ein ungenannter Philosoph würde sich wie folgt äußern: "Vertraue Deiner eigenen Stärke und mache Dir die Schwäche Deines Gegners zu Nutzen, dann bist Du zu Taten fähig, die Deiner würdig sind!" Doch der Reihe nach:

Knapper 5 : 4 Erfolg gegen Östringen: Auch die Östringer 50er können die Jungen 40er vom TC GW nicht stoppen.
Die Bilanz nach den Einzeln war nicht ganz so rosig, denn Östringen hatte sich mit zahlreichen Routiniers aus den Fünzigern verstärkt, die all unsere Kraft erforderten, bei manchen sogar die Kraft- und spielerischen Reserven überforderten. So konnten wir dank überzeugender Leistungen genau der Hälfte unserer Spieler immerhin ein 3 : 3 in die Doppel einbringen, auch weil an
diesem Samstag Hoffenheim den damals noch amtierenden deutschen Fußballmeister FC Bayern München empfing. Die Einzelkritik möchte ich allen Lesern an dieser Stelle ersparen, da sich hier möglicherweise die Hälfte unserer Spieler unter Wert betrachtet sehen könnte und dies möglicherweise grausame psychologische Spätfolgen für nicht nur diese Saison mit sich bringen dürfte. Also konzentrieren wir uns auf die Doppel, die nach reiflichen Überlegungen wieder goldrichtig aufgestellt wurden. Das Abschenkdoppel Stephan und Oli war wie auch am ersten Spieltag der Matchwinner bei Effizienz und Geschwindigkeit und legte den Grundstein für
den erneuten 5 : 4 Erfolg, der durch den beherzten Einsatz von Krzysztof und Hubi im dritten Doppel noch komplettiert wurde. So fiel auch nicht so stark ins Gewicht, dass Stefan und Jürgen im ersten Doppel weit unter ihren Möglichkeiten blieben, was sich im Match Tie Break im dritten Satz aufs Grausamste rächen sollte. Aber was soll's: Besser ein knappes 5 : 4 als ein deutliches 4 : 5!

Die Bastion Bischweiher gestürmt: Überraschender 6 : 3 Erfolg beim Oberliga Absteiger:
Bischweier, ein Dorf an der Murg, Tennisplätze am Bahndamm. Gewitter, Blitze, Überschwemmungen, Dunkelheit, eiskalte Durschen, Behandlungsliegen - alles Synonyme für Erinnerungen, die schwer in den Köpfen der Mannschaft lasteten und getilgt werden wollten. Entsprechend mutig reisten wir bei sonnigem Kaiserwetter mit dem Auto nach Bischweier, um uns der Vergangenheit zu stellen. Und siehe da, die Vorzeichen waren günstig. Da sich die beiden französischen Spitzenspieler des TC Bischweiher auf Rang 2 und 3 an diesem Tag zum Parkettlegen o. ä. verabredet hatten, traten diesmal nicht nur wir - wie auch in den vergangenen Spielen -stark ersatzgeschwächt an (unser jüngster Südschwede laboriert immer noch zwischen Karlsruhe und Düsseldorf an einer sehr dauerhaften Patellasehnenverletzung - vielleicht wirken sich die langen Autofahrten zwischen den beiden Städten auch bisweilen negativ auf die besagte Sehne aus?), sondern auch unser Gegner. Natürlich war auch wie in den letzten beiden Begegnungen die Nummer 1 von Bischweier für Stefan unschlagbar, aber ob Jürgen wieder einmal einen Match
Tie Break verlieren musste, sollte genauer analysiert werden. Ist die Doppelniederlage von Östringen womöglich noch nicht überwunden? Oder muss die Mannschaftsführung Jürgen das Spielen von Match Tie Breaks untersagen? Die anderen vier erfüllten brav die in sie gesetzten Erwartungen, wobei besonders hervorgehoben werden sollte, dass Oli seinen ersten Saisonerfolg
mit dem neuen Rekord von 54 Einständen beim 4 : 5 im zweiten Satz mit anschließendem Ausgleich zum 5 : 5 feierte und Hubi wieder Tennis zur großen Kunst des Zurückspielens erhob und seinen Gegner mit 7 : 6 und 7 : 6 in den sandigen Boden zwang. So waren wieder nerven- und spielstarke Doppel gefragt, die auch mit Überraschungsmomenten unsere Gegner verunsichern
sollten. Dies gelang auch wegen perfekter und jahrelang einstudierter Rotationsmechanismen bei der Doppelaufstellung, so dass wir am Ende sogar zwei Doppel statt des nur benötigten einen Doppels nach Hause bringen konnten und einen tief verunsicherten Gegner am Bahndamm zu Bischweier zurückließen. So schließe ich nun mit Shakespeare, um den wie eine Tennissaite breit gespannten Bogen zur Philosophie des Anfangs zu schlagen:
"Though this be madness, yet there's method in't" (Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode). Vielleicht sollten wir uns jedoch für unser nächstes Spiel auf die Fahnen schreiben:
"The better part of valour is discretion" (Der bessere Teil der Tapferkeit ist Vorsicht).

Herzliche Grüße
Stephan


Kommentar Stephan W. zum Spieltag 09.05.2009 gegen TC BW Weiher

Erfolgreicher Start im Kampf gegen den Abstieg

"Dies wird eine noch härtere Saison als letztes Jahr" - ist der allgemeine Tenor im Team der alternden All(Old) Stars der Grün-Weißen-40er. Während sich die Hälfte schon nach den Herren 50 sehnt, um Sehnen, Muskeln und Gelenke altersgerecht einzusetzen, schwächelt ausgerechnet der Jüngste mit einer Knieverletzung - als wenn er im Winter seine Gelenke nicht beim Skifahren oder Après Ski hätte stählen können. So sind wir also stark ersatzgeschwächt in unser erstes Spiel gegen den ehemals übermächtigen Gegner aus Weiher ("gegen Weiher gibt es immer auf die ........" - Ihr erinnert Euch) gestartet. Aber auch an Weiher nagt der Zahn der Zeit, beim Gärtnern bleibt so manches Unkraut übrig, weil die Präzision der Schläge nicht mehr die Feinheit messerscharfer Unkrautstecher erreicht und Wurzelreste im Boden bleiben. Dies führt zu verlorenen Punkten, Spielen, Sätzen und in letzter Konsequenz zu einem hart erkämpften 5 : 4 Erfolgt unserer Jungs nach einer 4 :2 Führung in der Einzelkonkurrenz.

Hervorzuheben bleibt, dass Krysztof trotz Zitterarms seinen Gegner beherrschte, Jürgen trotz üblicher konditioneller Rückstände seinen Gegner dank spielerischer Überlegenheit zur Aufgabe zwang und somit auf zwei weitere Sätze verzichten konnte, Hubert wie gewohnt seinen Gegner in Grund und Boden rannte und Stephan seinem Gegner im zweiten Satz Hoffnung auf mehr machte, um diese wie so häufig im dritten Satz jäh zu zerstören. Leider fanden Stefan und Oliver nicht ganz ihr Spiel und kamen beim Gärtnern ein wenig unter die Räder oder unter das geschärfte Unkrautmesser. Im Doppel konnte sich jedoch Oliver mit einer grandiosen Leistung an Stephans Seite für das Einzel rehabilitieren und sorgte überraschenderweise mit für das einzig gewonnene Doppel dieses Nachmittages - was eigentlich von den von der Papierform her wesentlich stärkeren Doppeln eins und drei erwartet wurde. Wie dem auch sei, das Ergebnis spricht wieder für eine starke Mannschaftsleistung. Selbst wenn einige schwächeln, lassen sich die anderen davon nicht runterziehen und spielen um so stärker. Möge uns diese Gabe bis ans Ende der Saison erhalten bleiben!



Saison 2008

Kommentar Stephan Wunnerlich zur Saison 2008


Prolog: In der Jugend liegt die Kraft (wie auch der Aufstieg)!

Dies sollte das Motto der diesjährigen Meden Runde gewesen sein, mit einem positiven und einem negativen Aspekt.
Natürlich zuerst der positive: Unser seit Jahren jüngster Neuzugang Gerd aus dem südschwedischen Münsterland hat frisches Blut in eine in der Mitte ihres Alters- und somit Leistungszenites stehende Mitt- Vierziger-Truppe gebracht und ihr neues Leben sowie frischen Ehrgeiz eingehaucht, was so manches Altersleiden von der Patella Sehne bis zur Rückenmuskelentzündung überspielen konnte.
Der negative Aspekt war daran zu erkennen, dass eine noch frischere, noch ehrgeizigere und somit geringfügig leistungsstärkere Mannschaft uns den schon fast greifbaren Aufstieg in die Oberliga entriss, weil sie die Verletzungen von Stammspielern wegen ihres sieben Jahre jüngeren Spielermaterials einfach besser kompensieren konnte. Dank der Fusion aus Neureuthern und Daxlandern, die tatsächlich innerhalb kürzester Zeit zu positiven Synergien geführt hatte, ein absolutes Novum bei einem solchen Megamerger. Doch nun zu den Details.

Die Tennissaison: Tabellenführer und knapp beim Gipfelsturm gescheitert

Unsere langjährigen Gegner rieben sich die Augen, als wir nach zwei Spieltagen mit Ergebnissen in ungeahnter Deutlichkeit sowie einem Sieg über unseren Angstgegner Weiher (man denke nur an die vergangenen knallharten Spielanalysen unseres ex non playing captains: Gegen Weiher gibt’s immer auf die Eier) locker den ersten Tabellenrang einnahmen und diesen auch für die nächsten drei Spieltage nicht mehr hergaben, bis die nur zu fünft angetretenen Kraichtaler den NeuDaxlandern einen 9:0 Sieg schenkten und wir die mit der geballten Kraft von Ex- Wimbledon und Paris Open Spielern angetretenen Ettlinger gerade so mit 5:4 in die Schranken verwiesen.

Klicken für größeres BildDies war auch der erste Spieltag, an dem wir tatsächlich in die Doppelentscheidung mussten, denn an den vier vorausgehenden Spieltagen waren unsere Gegner bereits nach den Einzeln am Boden oder gaben sich mehr oder weniger kampf- und krampflos ihrem Schicksal hin.
Warum auf einmal diese Leichtigkeit des Siegens, besonders in den Einzeln? Waren wir besser vorbereitet als in den vergangenen Jahren, haben unsere Frauen und Kinder uns besser mental oder auch auf andere Art und Weise für die Spiele gerüstet oder ist bei uns der Alterungsprozess langsamer verlaufen als bei unseren Mitkonkurrenten?
Die Antwort ist ganz einfach: Durch das neu eingeführte Leistungsklassensystem wurde endlich eine nachvollziehbare, logische und somit gerechte Mannschaftsaufstellung bei allen Teams gewährleistet. Diese Fairness allen Stopfern zum Trotz führte dazu, dass unsere Nummern 3 bis 6 nahezu unschlagbar waren. Bei einem weiteren Sieg von 1 oder 2 (beides ist in dieser Klasse ja kaum zu erwarten und somit rein optional, aber tatsächlich passiert!) steht es bereits 5:1 und die Doppel können ausgetrunken werden.

Klicken für größeres Bild  Dieses Motto war daher unser Leitmotiv zum    Leid unserer Gegner bis, ja bis eben diese  Megafusion aus ehemaligen Herren 30  Bezirksligisten unser System gnadenlos an seine  Grenzen führte. Die beiden Stef(ph)ans an 1 und  2 patzten nach erbittertem Widerstand beide  und selbst die erfolgsverwöhnten Jürgen und  Hubert auf 5 und 6 sahen ihren Siegeszug abrupt gestoppt, wenn auch der Tennisgott hier eine gewisse Rolle spielte, da er Jürgen, unserem nach Kurt größten Routinier nicht einmal einen Sieg im Champions TieBreak schenkte, diesen mit 15:13 an den spielerisch weit schwächeren, körperlich aber leicht stabileren Gegner vergab und Hubert die Chance auf einen dritten Satz verwehrte, den dieser garantiert nach 4 Stunden und 48 Minuten für sich entschieden hätte. Da halfen selbst die spielerisch exzellenten Leistungen von Gerd und unserem unschlagbaren Krystof auf 3 und 4 nicht weiter. Auch der mit 9:7 gewonnene Tiebreak von Gerd nach 1:6 Rückstand tröstete nicht mehr darüber hinweg, spricht aber für die mentale Stärke der Mannschaft, auch in aussichtsloser Situation nicht den Löffel oder Schläger hinzuschmeißen. Die Analyse der Doppel schenken wir unseren Lesern, denn das Ergebnis ist im Internet nachzulesen und trägt nicht zur allgemeinen Erheiterung bei. Unsere Doppelgegner haben einfach die Räume auf dem Platz eng gemacht und wir konnten keine Gegenattacken mehr starten, weil der Platz zu trocken und die Luftfeuchtigkeit zu hoch war. Nach diesem Spiel halte ich es nun frei nach Marco Materazzi: „Man soll denen verzeihen, die einem Schaden zufügen, man sollte sich aber genau Namen und Gesichter merken.“ Zum Glück gab es im romantischen Kraichtal einen versöhnlichen Abschluss, der mit reichlich Ramazotti insbesondere von den Kraichtalern gefeiert wurde, denn sie hatten „kein Recht“, sondern nur wir GrünWeissen (Witz für Insider).



Einzelkritik: E wie Einfach nur Gut

Stefan: Unser „Mensch Junge“ fand rasch in der Saison zu beeindruckender Frühform und  deklassierte in den ersten drei Spielen seine  Gegner im Einzel wie auch im Doppel, sofern  eines zu spielen war. Leider erwiesen sich dann  die nachfolgenden Gegner mit ehemaligen Weltranglistenplätzen um die 150 als etwas zu anspruchsvoll, so dass letztendlich auch der Rückenmuskel in einen begrenzten Streik trat. Vielleicht bekam dem Rückenmuskel aber auch das nächtliche Vorschlafen im Sitzen auf der Tennisanlage bis zur Dämmerung nicht. Ein  anderes – völlig unbegründetes Gerücht für die Niederlagenserie nach den ersten drei Spielen besagt, dass Stefan, nachdem er mit den ersten 
drei Siegen seine Leistungsklasse gesichert hatte, etwas nachlässiger trainierte und sich wieder mehr der Konzernplanung widmete als der Nichtabstiegs- bzw. Aufstiegsplanung. Im letzten Spiel gegen Kraichtal fegte er allerdings alle Zweifel an seiner Leistungsfähigkeit hinweg wie auch seinen Gegner. Als Captain untadelig, immer korrekt gekleidet, unnachsichtig beim Einsammeln des Ballgeldes, verbindlich in der Mannschaftskritik wie auch (bis auf einmal) mit glücklichem Händchen bei der Doppelaufstellung. Im Auftreten auf dem Tennisplatz ein echtes Vorbild, keine Schlägerweitwürfe, keine Wutausbrüche und im Zweifelsfalle Entscheidung für den Gegner. Im Doppel bei Freund und Feind unberechenbar.


Stephan: Unser „Marathon Man“ stellt das ausgleichende wie auch emotionale Element zum seriösen Namensvetter dar. Die Bälle werden nicht schnell in die Ecken gespielt, sondern langsam auf die T- Linie oder am an’s Netz vorgerückten Gegner vorbei, was die Kontrahenten zumindest in den ersten drei Spielen vor ungelöste Probleme stellte. Hier stellt sich jedoch eine merkwürdige Parallelität ein. Denn nach den ersten drei gewonnen Spielen musste Stephan drei Niederlagen einstecken, bis er gegen Kraichtal nach lustlosem Beginn („am besten, ich geh jetzt nach Hause“) den Spieß umdrehte und seinen Gegner mit unglaublichen Home Runs selbst nach Hause schickte. Auch Stephan hatte nach den ersten drei Siegen seine Leistungsklasse gesichert……. Wenigsten hat er auch in den verlorenen Spielen seine Gegner mit gewohnter Ausdauer und konzentrationsfördernden minutenlangen Ballwechseln mindestens zwei Stunden auf dem Platz zappeln und zittern lassen, ob sie doch noch in einen im Ausgang für die Gegner eher ungewissen dritten Satz mussten. Dabei fiel auf, dass Stephan mittlerweile fast zu einem Serve- und Volleyspieler mutiert, denn in jedem Spiel ist er mindestens zwei Mal am Netz bei Flugbällen gesehen worden. Wo das noch hinführt! Sein Verhalten - abseits des Center Courts - war untadelig, die Kleidung korrekt und das Ballgeld wurde zum Ausgleich am selben Abend an Stefan bezahlt. Über manche Flüche, Bälle in Baumwipfeln so wie einen durch Materialfehler gebrochenen Schläger sehen wir hinweg, denn die langen und oft nervtötenden Ballwechsel erforderten eben zuweilen unorthodoxe kreislauffördernde Maßnahmen. Im Doppel stark verbessert (s. Serve and Volley).  


Gerd: Unser „Südschwede“ mit dem Kosenamen Gerda ist spielerisch wie auch menschlich eine  Bereicherung für unsere Truppe. Schnelles und präzises Angriffstennis mit Vor- und Rückhand zeichnet unseren Youngster aus wie auch sein brillianter Aufschlag. Dem stehen leider ebenso brilliante Doppelfehler gegenüber wie so mancher Volleystopp, der einfach die Entfernung zur Netzkante falsch definiert und vor derselbigen niederplotzt. So geschehen des öfteren mit der Rückhand u. a. gegen Kraichtal, NeuDaxlanden, Ettlingen, Durlach….. ). Der Gegner wiegt sich in Sicherheit um anschließend mit Sicherheit wieder einen eleganten Kracher mit der Rückhand von der Grundlinie so um die Ohren zu bekommen (s. Tiebreak gegen NeuDaxlanden), dass ihm Hören und Sehen vergeht. Einfach unberechenbar aber letztendlich so konstant, dass die Bilanz absolut positiv ausfällt. Neben dem Platz ein absoluter Gentleman, gute Integration in bestehende Strukturen. Auch hat Gerd das Gerücht eingeführt, dass Hefeweizen mehr als doppelt so viele Kalorien wie Pils aufweist und somit bei der Nahrungsdiskussion in der Mannschaft neue Impulse gesetzt. Leider führte dies bei unseren Wirten zu einem Umsatzeinbruch bei Hefeweizen, bis Ende der Saison die wissenschaftliche Abteilung der Universität Karlsruhe feststellte, dass der Unterschied doch nicht so groß ist. Ob wir wegen dieser Ernährungsumstellung nicht aufgestiegen sind? Im Doppel erfolgreich und zuverlässig, außer gerissenen Seiten traten keine weiteren Materialschäden bei seinen Schlägern auf, die Atmosphäre auf dem Platz war von professioneller Kühle geprägt.


Krystof: Welch eine Saison! Wenn es einen Aufsteiger des Jahres gibt, dann unsere „polnische  Geheimwaffe“. Keine Niederlage, nur einmal über drei Sätze gegangen, ansonsten klare, vernichtende Siege gegen technisch wie körperlich völlig überforderte Gegner. Im Doppel eine Bank, auch wenn diese Bank gegen NeuDaxlanden etwas Farbe verlor, was aber weniger an Krystof als am Doppel des Gegners oder auch an der hohen Luftfeuchtigkeit lag, die Krystofs Bälle in eine langsamere Flugbahn brachte. Die sorgsame Saisonvorbereitung mit viel Müsli und wenig Krakauer trug gewichtsmäßig Früchte wie auch der Verzicht auf Ararat und Wodka einen Tag vor und während der Spiele. Gefürchtet und unerreichbar selbst für Ben Johnson mit Doping sein Trickvolleystopp aus dem Halbfeld oder seine diagonale Vorhand. Aus Old Zitterhand wurde Young Stronghand, ein großartiges Comeback, von dem wir uns noch viel in den nächsten Jahren versprechen. Vielleicht muss doch noch einmal die Mannschaftsaufstellung diskutiert werden. Auch sein Verhalten war stets angemessen, die Kleidung gab zu keiner Klage Anlass und beim Fischkonsum beschränkte er sich zum Glück nur auf absolut grätenfreies Filet. Wenn das Leo Benhaaker gesehen hätte.


Jürgen: Unser aktiver „Routinier“, und dennoch schneller am Netz als so mancher Jungspund von  den Herren 30. Leider klappte der Rückweg bei Lobs nicht mehr ganz so geschwind, aber diese stellten sich wegen seiner gefürchteten, sich im Sand eingrabenden Slice Rückhände nur sehr selten ein, so dass er sich den Rückweg in der Regel ersparen konnte. Zeigte besonders in den zweiten Sätzen sein ganzes Können, nachdem er den ersten eher zum Warmlaufen benötigte, da einfach Spielpraxis und Training fehlten. Vielleicht sollte er zukünftig aus den niedrigeren Gefilden in Durlach mit dem Rad anreisen, um vorab auf entsprechende Betriebstemperatur zu kommen . Zum Glück musste Jürgen nur zweimal in den dritten Satz, wobei er einmal äußerst unglücklich verlor (s. NeuDaxlanden) und das andere Mal seinem Gegner konditionell sogar überlegen war. Im Doppel aufschlagstark und konzentriert, wobei ihn im Aufstiegsspiel eine wieder aufgebrochene Rückenverletzung leider am Doppelspielen hinderte. Sind wir vielleicht deshalb nicht aufgestiegen? Ansonsten jedoch eine sichere Bank und Punktebringer, Vorbild für die Jüngeren und mit seinem toreroroten Glücksshirt auch modisch up to date. Sollte sich jedoch in der kommenden Saison etwas mehr Zeit zum Trainieren nehmen oder auf Polterabenden und Hochzeiten von Familienmitgliedern ausgelassener tanzen, um seine noch vorhandene Kondition zu stählen, dann wird er statt alle bis auf eines alle Spiele gewinnen.



Hubertus: Es gibt kaum einen Gegner, der unangenehmer zu spielen wäre, wie unser zweiter „Dauerläufer“, der mit kunstvollen Top Spins und Lobs aus schier ausweglosen Situationen seine Gegner in den Wahnsinn oder in die Baumkronen treibt. Auch Hubertus liebt die langen und spannenden Spiele. Dieses Jahr kam er jedoch kaum auf seine Kosten, da er fast alle Gegner je nach Belieben dominierte und alle Spiele locker gewinnen konnte (bis auf NeuDaxlanden). Im Doppel kämpferisch ein echtes Vorbild und nie einen Ball herschenkend „Hab ich“, „den hab ich auch“ und „den hab ich sowieso“ wie auch konsequent in der Regelauslegung: „wenn Du den Ball ausgibst, dann kannst Du gleich nach Hause gehen.“ Auch abseits des Courts besticht Hubertus durch sein einwandfreies Auftreten und seine gut aufeinander abgestimmte, dezente Kleidung, die Waden scheinen dank gezielter Vorbereitung im Alter an Stabilität zu gewinnen und auch die Lasagne wird nun mit entsprechendem Vorlauf auf das Einzel gegessen, so dass Vitamine und Nährstoffe bis zur Wade gelangen und diese kräftigen. Auf dem Court zeichnet sich Hubertus durch Liebenwürdigkeit und Höflichkeit aus, es sein denn, der Gegner gibt Bälle offensichtlich aus. Dann wird aus dem Gentleman ein Officer (s. Doppel).


Carsten: „Hähnchen“, unser aus Südschweden nach Südhessen gewechselter Erst-Münsterländer  konnte in dieser Saison leider nur selten sein immenses Können aufblitzen lassen, da die gesamte Stammsechs bis auf kleine Wehwehchen in der Regel komplett antreten konnte. So reichte es leider bislang nur zu zwei Einzeln, welche beide unglaublich knapp im TieBreak des ersten, zweiten und dritten Satzes verloren gingen, was wahrscheinlich auch im vierten und fünften Satz passiert wäre, wie auch zu zwei nach Sätzen erfolgreichen Doppeln. Bei seinen Kurzeinsätzen zeichnete Carsten seine unberechenbare Vorhand wie auch seine kaum durchschaubaren Volleys aus, mit denen er seine Gegner kontinuierlich foppte. Ein wenig mehr Präzision (oder auch Vernunft) bei entscheidenden Über-Kopf-Bällen im Tie Break (Geschwindigkeit: 180 kmh) sollte die Gewinnchancen eindeutig steigen lassen. Auf und neben dem Platz gab es keinen Anlass zu verstärkter Kritik. Hervorzuheben ist Carstens Bereitschaft, auch weite Wege vernunft- und energiesparend mit 140 kmh auf der Autobahn auf sich zu nehmen, selbst wenn der Einsatz auf dem Court nicht gewährleistet ist oder wegen Regens gefährdet sein sollte. Das sind die Typen, die ein Team stark machen!


Oliver: Ein bekannter Ausspruch aus dem schönen Frankenlande heißt: Man soll Gott für alles danken, selbst für einen Mittelfranken (diesen Spruch kann sich natürlich nur der im oberfränkischen Hof geborene Verfasser erlauben). So sind natürlich auch wir als Mannschaft glücklich darüber, Oliver als Teammitglied zu wissen, auch wenn er in dieser Saison kaum Gelegenheit bekam, seine krachenden Aufschläge und Vorhände mit der diametral unterschnittenen Rückhand abzuwechseln und so seinen Gegnern gehörigen Respekt einzuflößen. Ein Einsatz im Doppel an der Seite von Jürgen und schon steht die Null! Oliver ist somit der einzige Spieler unseres Teams, der überhaupt keine Niederlage einstecken musste, weder im Einzel noch im Doppel. Dies sollte eigentlich genügen, die Leistungsklasse zu halbieren. Sicher wird Oliver dann im kommenden Jahr eher die Gelegenheit besitzen, diese halbierte Leistungsklasse zu bestätigen, es sei denn, er zieht den Center Court von Bangkok der roten Asche des Okzidents vor.


Kurt: Kurt, unser Senior Routinier, zeichnete sich besonders als Ratgeber, Photograph und Fan  aus, zum Abschluss der Saison sogar als aktiver Spieler und Gewinner. So sehen wir ihm seine wenigen Abwesenheiten bei entscheidenden Spielen nach (Urlaub in Österreich, Familie in Berlin, Einsatz bei Herren 50), wenn er auch besonders beim Entscheidungsspiel gegen NeuDaxlanden einen erfolgreichen Einsatz als Nummer 1 bei den Herren 50 der Unterstützung seiner Herren 40 vorzog. Sind wir vielleicht deshalb nicht aufgestiegen? Wie bei den Herren 50 fällt seine spielerische Bilanz bei den Herren 40 äußerst positiv aus. Ein mit 6:0 und 6:0 gegen Kraichtal gewonnenes Einzel (ja, es wurde ausgespielt!) wie auch mit dem selben Ergebnis gewonnenes Doppel, machten ihn zum Tagessieger. Das andere Doppel in der Saisonmitte und dann noch als Kanonenfutter, ignorieren wir einfach als Streichresultat. Zeigte großen Einsatz und ist immer wieder gerne gesehen, unser Elder Statesman sozusagen. Zeigt sich in der Lebensmitte so flexibel, dass er nach dem fünften Weißweinschorle sogar Rosé probiert.


Peter, Charly, Hermann und Arno: Unsere zweite Garde zeichnete sich durch unermüdlichen Einsatz beim Anfeuern unserer Mannschaft aus und ist deshalb maßgeblich am guten Gesamtergebnis schuld. Zeigten unseren Spielern während der Spiele, wie schön das Leben nach dem Spiel sein kann und wie gut Bier neben dem Platz gegenüber Sprudel und Isostar auf dem Platz schmeckt. Als großzügige Verteiler von Räucherstäbchen nach dem Spiel haben sie sich auch um die körperliche Fitness unserer Mannschaft verdient gemacht, die ansonsten einfach zu stark für alle unsere Gegner gewesen wäre (außer: Ihr wisst schon…..) Sind wir vielleicht deshalb – nein, nicht schon wieder).


Claudia, Ulli, Andrea und Alex (jung): Unser treuer Fanclub! Was habt Ihr mit unsLeider habe ich keine Fotos von allen Fans gezittert, Mädels, was habt Ihr uns liebevoll gratuliert nach grandiosen Siegen und nach meistens vermeidbaren Einzelniederlagen mental wieder aufgebaut, so dass wir noch mit großem Herzen in die Doppel gehen konnten (falls nötig – s. Anfang). Macht einfach weiter so, lasst nicht nach, vielleicht klappt die Oberliga im nächsten Lebensjahrzehnt. Und Du Alex, hattest manch guten Ratschlag in der Tennistasche, verzeih, dass wir Dich nicht so überschwänglich loben können, aber Du bist eben ein Mann.


Alex (nicht mehr ganz jung): Our non playing captain a. D., it would have been a pleasure to see you a bit more often while doing our duty as you expected from us. Welcome to improve next season. (Admiral Nelson at Trafalgar Square on 11/11). Aber unser Captain war ja leider auch damit beschäftigt, seine Gesundheit durch verschiedene stationäre und ambulante Wellness Aufenthalte auf Kosten des zukünftigen Gesundheitsfonds zu stabilisieren, so dass wir ihm seine häufigen Abwesenheiten gerne nachsehen. Wir hoffen natürlich, dass im kommenden Jahr deshalb die Kassenbeiträge nicht ins Uferlose steigen und die kleinen Leiden wie Dauerflatulenz, Liposomen, Meteorismen sowie Hyperhydrosen soweit geheilt sind, dass er wieder öfters mit uns mitfiebern kann und mit seinen Witzen unseren Gegnern das Leben erschwert.


Epilog: Die Sieger der Herzen sind nicht abgestiegen

Es gibt tausend Gründe, warum wir nicht aufgestiegen sein könnten, Vermutungen wurden ja bereits im vorliegenden Text angestellt. Der Hauptgrund war: Wir haben die gesamte Saison gegen den Abstieg gespielt und da sage noch einer, wir wären nicht erfolgreich gewesen. Einen Nichtabstiegskampf mit dem zweiten Tabellenplatz von 9 Mannschaften zu krönen, das hat noch keiner, nicht einmal Klinsmann oder Jogi, geschafft. Deutschland trat bei der Fußball EM an, Europameister zu werden und wurde nach nur sechs Spielen à 90 Minuten Zweiter. Wir traten an, nicht abzusteigen und wurden ebenfalls, aber nach 8 Spielen à 9 Stunden Zweiter. Vergleichen wir noch Alter, Gewicht, Material, Sponsorengelder und Spielerfrauen (s. Sarah Brandner), dann ist unser zweiter Platz ein wenig höher einzustufen als der von Ballacks Truppe. Auch unsere Moral ist von anderem Kaliber. Als es gegen Spanien darauf ankam, Druck auszuüben, bekamen unsere Kicker weiche Knie. Als wir gegen NeuDaxlanden bereits auf den Knien rutschten, haben wir immer noch Netzangriffe geführt und Volleys geschrubbt, auch wenn der eine oder andere die Grundlinie verfehlte. Auf die wissenschaftlich korrekte Beweisführung soll jedoch verzichtet werden, um den geneigten Leser nicht weiter zu langweilen.

Es war einfach eine tolle Saison! Danke an alle Beteiligte und auch Unbeteiligte, die sich zu Hause langweilen mussten, während die Familienväter sich wieder auf und neben dem Tennisplatz amüsierten oder den Alterungsprozess beschleunigten. Nun sollte wieder der Familienfriede einkehren und bis Mai 2009 anhalten, denn dann: Ihr wisst schon, der nächste Nichtabstiegskampf beginnt. Vielleicht sollten wir jedoch unseren Trainingsplan ein wenig überdenken, wenn auch die Effizienz des österreichischen Ex- Bundestrainers Hickersberger beim Training beeindruckt: „ Wir haben nur unsere Stärken trainiert, deshalb war das Training nach 15 Minuten abgeschlossen.“


Anmerkung des "Uploaders" dieser Zeilen: Vielen, vielen Dank, lieber Stephan, großartig, was Du hier abgeliefert hast ! Unser Captain i. R. wird vor Neid erblassen.




Kommentar unseres Fans Marion Deitmers zur Mannschaftsbesprechung

Schorle und Scharfsinn

Da Ihr Herren bei all eurer Planung und Besprechung am Freitag bestimmt weibliche Eigenschaften wie Intuition und Scharfsinn, gepaart mit einem Schuss feinsinniger Ironie und einem Hauch abgeklärter Lebensweisheit - und abgerundet mit einem Schorle, also – wo war ich? – also ihr habts halt nötig, oder ? - und darum komme ich ziemlich sicher auch! Ich hoffe auf weibliche Unterstützung, alleine schaffe ich das nicht.

Anmerkung des "Uploaders" dieser Zeilen: Und ich dachte immer, die Schorle müssten eigentlich reichen.



Ein herrlich zynischer Kommentar unseres Mitglieds Stephan Wunnerlich

Frühkindliche Schockerlebnisse und das Leistungsklassensystem

Noch ein paar Anmerkungen zum Leistungsklassen System: Deutschland auf dem Weg von der liberalen Marktwirtschaft zur regulierten Planwirtschaft, jetzt auch im Tennis. Man stelle sich vor, unser Fußball Bundes-Jogi dürfte seine Mannschaft nicht mehr frei aufstellen, sondern müßte nach einem Bundesliga-, Champions League und UEFA Cup sowie Freundschaftspielleistungsklassenquotient seine Spieler für die Nationalelf zusammenstellen. Derart wissenschaftlich vorbereitet, würde Deutschland bestimmt ewiger Welt- und Europameister (und nicht nur wie Bayern mit Klinsi zweimaliger Champions League Gewinner...).
Fürs Tennis würde ich noch zur Ergänzung einen Verletzungs- und einen Trinkkoeffizienten vorschlagen, der zu 98 % in die Gesamtbeurteilung eingeht. In diesem Koeffizienten, der durch ein ausgeklügeltes Computerprogramm auf Basis von SAP Vista (neue, weltumspannende Kooperation nur für den Badischen Tennisverband, deshalb eine geringfügige Beitragserhöhung von 27 % für die teilnehmenden Mannschaften) in nur wenigen tausend Rechenschritten festgelegt wird, werden so wichtige Variablen wie Anzahl, Prozente, Glasform, Zahl der Zuprostungen sowie die Zeitintervalle der Handlungen bzw. Abhandlungen und die Einhaltung der Benimmregeln miteinander verknüpft und mit dem Integral verschiedener Verletzungsmerkmale wie Art (z.B. Fischgräte) oder Ursache (z.B. betrunken vom Rad fallen) sowie Dauerhaftigkeit (ein, zwei oder mehrerer Spiele) gekreuzt. Das leicht verständliche und transparente Bewertungssystem wird dann noch durch soziale Komponenten wie Familienstand, Häufigkeit der Verehelichung sowie frühkindliche Schockerlebnisse abgerundet. Solchermaßen vorbereitet freuen wir uns dann über die allergerechteste und totalsozialste Mannschaftsaufstellung aller Zeiten!




Saison 2007

Kommentar unseres Captains vom 21.09.2007 (Saisonabschluss)

Rückblick auf eine selten seltsame Saison

 Nun gut, mitgekriegt haben es ja alle, drum herum schwafeln hilft nicht: Der Captain ist schwer im Rückstand mit seinem Rückblick. Was wiederum nicht weiter erstaunt, da jeder Blick mit gewissermaßen nur halb geöffneten Augen eher schwer fällt. Leider habe ich viel zu tun, wenn das auch nicht als Entschuldigung gegenüber Leuten zieht, die sicher noch mehr arbeiten als ich und sich dazu noch um Weib und Kind(er) kümmern müssen.

 Wie auch immer: Diese Spielzeit endete positiver als sie begann, so viel kann man behaupten, ohne dass ein Pfeifkonzert und wütendes Gebrüll von den billigen Plätzen ertönt. Nicht zuletzt hat sich die Qualität der gut abgehangenen Mannschaft „Vierzig plus“ auch daran erwiesen, dass bei den jüngst beendeten Vereinsmeisterschaften im Einzel-Wettbewerb drei im Halbfinale standen. Der Siegerkranz samt heiß begehrtem Siegespreis, schließlich sind war ja alle Profis, wanderte allerdings in die gierigen Grapscher eines Jung-Aktiven. Die Doppel-Konkurrenz machten jedoch die „Vierziger“ fast unter sich aus. Da zeigt sich eben die überlegene Erfahrung. Einst haben die damals ebenfalls im bei uns zum Spielen berechtigenden Alter stehenden Hewitt und McMillan das Doppel in Wimbledon gewonnen.

 Doch zurück zum Saisonverlauf: Nach dem Ende des kürzesten Sommers seit Menschengedenken – man erinnere sich: Im April fiel kein Regentropfen und die Temperaturen lagen verlässlich zwischen 22 und 30 Grad – kam pünktlich zum Start der Medenrunde der Monsun. Außerdem hinkte der Beherrscher des unteren Teils unseres Mannschaftsmeldebogens, Trickstoff Trieckarski, vom Skifahren gebeutelt auf die Anlage und musste sich erst mal erholen, bevor er völlig untrainiert – so gesehen also kein Unterschied zu den Vorjahren – schließlich ins Geschehen eingriff und vielleicht der Saison die entscheidende Wende verpasste. Denn im Mai gab’s erst mal Haue, wenn die wogenden Wasser ausnahmsweise den Spielbetrieb erlaubten. Schöllbronn (knapp und verdient) und Weiher (deutlicher und unverdient) nahmen die Punkte mit. Wäre Captain Unkerich nicht zu alt und geschwächt, hätte er sicherlich mit hohler Quäkstimme das Abstiegsgespenst beschworen.

 Aber nach, vielleicht auch: dank allerlei Regen- und Pfingstpausen gelang die Wende: Die Brettener – die Pest auf ihre Häuser, würde Mercutio in „Romeo und Julia“ fluchen – mussten sich trotz fiesester Fisematenten beugen. Das war süße Rache, schließlich haben die Intriganten aus dem Kraichgau sich vor einigen Jahren in die 1. Bezirksklasse gemogelt, während wir wieder den mal bitteren (wenn’s misslingt) und mal auch süßen (der Tennisgott sei gepriesen) Weg des Aufstiegs gehen mussten. Auch im kommenden Jahr sollte es Ehrenpflicht jedes bei uns, den Super-Senioren, wie wir uns wohl ohne Arroganz nennen dürfen, aktiven Racket-Helden sein, diese Dünnbrett-Brettener erneut in die Schranken zu weisen. Spätestens mit dem Sieg über Kraichtal war im Grunde „der Käs’ gegessen“, wie der Schwabe im allgemeinen feststellt (so er welchen zur Hand hat). Und als wir schließlich das Nachholspiel in Durlach bei – surprise, surprise! – herrlichem Sonnenschein gewonnen hatten, war ein ehrenvoller vierter Platz in der Abschlusstabelle der verdiente Lohn. 

 Zum Glück können wir vermerken, dass selbst bei optimaler Besetzung ein Aufstieg wohl selbst dem größten Optimisten (lateinisches Fremdwort für den deutschen Begriff „Pilarsky“) nicht in den Sinn gekommen wäre. Insofern ist jedwedes Geheule über einen theoretisch möglich gewesenen dritten oder gar zweiten Platz völlig fehl am Platze.

 Und nun ein Ausblick: Die Zipperlein werden auch bei den Zähesten nicht rarer, die Trainingsmöglichkeiten wohl auch nicht häufiger. Und ohne Training geht’s halt nicht, wie die zwar lobenswerten, aber vom Ergebnis her („entscheidend is’ auf’m Platz“, wie ein Fußball-Laller mal so schön sagte) wenig erbaulichen Bemühungen unseres Ski-Königs aus Münster trefflich zeigten. Dank sei ihm trotzdem, schließlich hat er so verhindert, dass manch lieber tiefer fliegende Genosse hoch zu rücken hatte. Im unteren Feld hat Oliver Neubauer die Nachfolge von Kurt angetreten. Gekämpft wird, bis sich die Hornhaut von den Fußsohlen löst. Über Ähnlichkeiten beim Aufschlag kann man sicher viel philosophieren, auf jeden Fall gebricht’s dem Olli nicht an Mut.

 Ansonsten muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich zu wenig Live-Erlebnisse hatte, um Kritisches oder Lobendes über die Leistungen zu sagen – und aus zweiter Hand mache ich das ungern – aber der Mannschaftsgeist scheint weiterhin von preisenswerter Stabilität. So feiern wir denn einen Jahresabschluss, der für die Zukunft nur das Beste hoffen lässt. Jetzt muss es nur noch eintreten. Dazu müssen wir lediglich die Tür öffnen.

 
Euer Captain Alex K. Lauer


Saison 2006
 
Kommentar unseres Captains vom 17.07.06 (Saisonabschluss)

Nenn  mir, o Muse, die Männer, die ohne des Hufschwachen Weisung
Dem Gegner stets zeigten die Absicht
Dass einzig der Aufstieg das Ziel
Und niemals die Schlaffung des Muskels –
Dass selbst nach Zehrung Lasagnes
Der Schenkel zuunterst stets hält
Nach Wochen des Leids auch die Freude
An der Seite der Freunde uns stählt!
Trotz Zweifel der Recke am Racket, stets Siegmunds Siegwaffe wählt:

So ist es, oh Leser des Rückblicks auf dieser Begegnungen Zahl,
die – nicht Glück allein will ich's nennen –
dem Gegner bereitet' nur Qual.

So wacker wie nie kämpfte die Grün-Weiße Schar
Des Fehlens des Captain's ward niemals einer gewahr,
denn im Geiste rang er fürwahr:
Spätestens mit an der Bar.

 So weit, so gut mit einem kleinen  Exkurs in epische Rhythmen und Paarreime.

Über Bekanntes zu schreiben ist stets schwer, weil die Fakten durch der Zeiten Geläuf und das Wirken der Fama längst auch dem Lahmsten der Welt schon bewusst.
Gleichwohl: Nach einem Sommer, der uns allen wahrscheinlich auch aus anderen Gründen lange im Gehege des Gedächtnisses  verbleiben wird, ist nur zu vermelden, dass eine Mannschaft unseres seit mindestens einem Jahrzehnt – das sage ich, und ich bin ein Spätberufener! – geliebten Vereins das Auf und Ab des Lebens so akzeptiert, wie es ist: Die Angst vor dem Abstieg gehört genau so dazu wie das Erleiden desselben, das Erhoffen und Erleben des Aufstiegs ist genau so Teil unserer Existenz wie sein Verpassen. Wer hätte schon damit gerechnet, dass wir, zwar vom Alter geschwächt, doch vom Willen gestählt, wieder unter des Bezirkes Elite wandeln würden!!

Ich nicht, doch schließlich nannte man mich Unkerich auch schon zu Recht, als ich selbst noch den
Schläger im Zorne schwang!

Daher, aus der Ecke des Captain's:

Danke an alle, die des Captain's Obligationen obwalteten, insbesondere Kurt Bahm und Stefan
Erlenbach. Letzterem gebührt dazu noch ein gehöriger „Chapeau" ob seiner Leistungen auf dem Platz (Ein Live-Erlebnis: Ein Satz ohne Doppelfehler!!).
Respekt sei gezollt Stephan Wunnerlich, der seinem griechischen Vornamen „Krone" Ehre erwies,
indem er überwiegend gekrönt blieb.  Peter Gemüschlieff (der Vorname bedeutet übrigens auf
Griechisch „Fels") sei ebenfalls erwähnt, weil er da war, wenn wir ihn brauchten. Das ist nicht
selbstverständlich. Respekt sollte man zwar Fans nicht zollen, aber wer auch zu Auswärtsspielen
anreist, verdient einen anerkennenden Klaps (oder ist reif für die Klapse!).
Die Betroffenen wissen, dass wir sie schätzen.
Bewunderung verdienen Krzystof Piekarski, weil er weiß, wann und warum man aufgeben muss, und Hubertus Kunst, weil er beides niemals wissen will. Kurt weiß es, aber verdrängt es erfolgreich
Erstaunen weckt jedes Mal Jürgen Pilarsky, der sein Handicap so geschickt verschleiert, dass selbst ein Sieg gegen ihn sich hinterher als Niederlage erweist – für die gegnerische Mannschaft, und das tut doppelt weh, denn was nützt schon ein Einzelsieg, wenn die Gesamttruppe verloren hat. O.K., du hättest bei uns  2,50 Euro Strafgebühr gespart, aber der gütige Captain zieht die eh nicht ein. Oder doch?!?!

Und wie immer ein Wort zu den Ersatzleuten: Auch wer nie auf dem Platz steht, kann Dritter werden.Für einen „Dritt" in den Arsch reicht's alle mal.
Es gibt immer Schlachten, deren Zeuge man gern gewesen wäre (am besten inaktiv). Das Spiel in
Rastatt gehört für mich persönlich dazu. Wer so kleinkariert ist, dass er auf den Wunsch auf eine
Verschiebung um anderthalb Stunden mit Ablehnung reagiert, der hat die Niederlage doppelt verdient. Falls wir diesen Pennern stets wieder begegnen sollten, so sei für jeden Captain das Panier: Ablehnung, es sei denn, es scheint unseren Interessen mehr zu entsprechen. Aber auch dann kann man sich ja täuschen, wie das Beispiel Ettlingen zeigt: Die wollten verschieben, wir stimmten zu und traten anschließend stärker an, als wir hoffen durften.

So ist das Leben. Und so soll es auch sein: "Vive la surprise!!!!"

A la saison prochainne!!

Votre capitaine handicappé 



Kommentar unseres Captains vom 02.06.2006

Optimistisch in die Pause

Nach zwei Auswärtsspielen – von denen eines noch endgültig gewonnen werden muss – und einem Heimspiel hat sich unsere Mannschaft, humpelnd zwar, doch gereckten Hauptes in die Pfingstpause verabschiedet. Nur falls wider Erwarten alle drei Doppel gegen den KETV am 20. Juni verloren gehen sollten, lugt das Abstiegsgespenst noch mit einem Triefauge übers Netz, sonst dürfen sogar die unverbesserlichen Optimisten mit Jürgen „Springpferd“ Pilarsky an der Spitze sogar mal wieder vom möglichen Aufstieg schwadronieren.

Taktisch scheint in dieser Saison alles richtig zu laufen: In Rebland hat die stärkste aufzubietende Besetzung nicht einmal annähernd das Risiko einer Niederlage gespürt, beim KETV hat die Tatsache, dass Hubertus – einem schweren Schicksalsschlag, zu dem wir ihm unser herzliches Beileid aussprechen, in seiner Familie trotzend – einen wichtigen Punkt eingefahren hat, wahrscheinlich den Erfolg gesichert, auch wenn er bei den Doppeln nicht mehr eingreifen kann, weil diese bereits gestellt sind. Trotz Wadenproblemen sind seine Sicherheit und seine Kondition immer wieder erstaunlich. Dass Kondition allein manchmal nicht genügt, musste leider Stephan „mit ph!“ Wunnerlich schmerzlich erfahren, weil er durch einige Konzentrationsmängel einen im Ganzen nicht besseren Gegner vorbeiziehen lassen musste. Ansonsten: Stefan Erlenbach ist nervenstark wie selten (so selten wie seine Doppelfehler!) und hat bisher noch keinen Satz abgegeben. Krzysztof Piekarski ist leider verletzungsanfällig, hat aber ein noch gewinnbares Match gegen den KETV durchgezogen und sich beim Heimspiel gegen Ettlingen durch Aufgabe geschont und dadurch im Doppel noch einen entscheidenden Beitrag leisten können.

Überhaupt Ettlingen: Hier zeigte sich, dass der Wille, für die Kameraden alles zu geben, entscheidend und in unserer Mannschaft glücklicherweise mehr als ausreichend ausgeprägt ist. Kurt Bahm, obwohl durch das Fehlen der Nummer zwei zum Aufrücken verdammt, hat in dreisätzigem Ringen einen wichtigen Punkt eingefahren. Aufgeben gilt nicht, zumindest so lange der Körper einigermaßen mitmacht. Und dass Taktik allein nicht reicht, sondern ein Quäntchen Glück mit dazu gehört, hat sich beim TC-Ettlingen-Spiel auch gezeigt. Die kamen nämlich geschwächt am Samstag an, zeigten sofort in den schwer bewölkten Himmel und machten kein Geheimnis daraus, dass sie am liebsten vor dem Aufschreiben wieder von hinnen zögen. Mit (gut geheucheltem) Zögern stimmten wir zu. Und ließen sie am Tag darauf den Preis bezahlen, denn sowohl der zurückgekehrte Erlenbach, der Unschlagbare, als auch der hinten reingemeldete und an Sonntagen spielbereite Herren-50-Crack Rainer Schätzle zeigten ihnen, wo der Hammer (nicht nur der vom Schläger-Hersteller Wilson) hängt.

So sollte es weitergehen, also Daumen drücken:

- dass Hubertus’ Wade nur in Maßen zwickt.
- dass Stephan seine innere Ruhe wiederfindet.
- dass Stefan Erlenbach gesund von Fuerteventura zurückkehrt.
- dass Krzysztof in Jesolo seine Verletzung ausheilt.
- dass Jürgens Fessel (bei einem Menschen würde man Achillessehne sagen) hält

Ein Sieg noch, und wir können in aller Ruhe die letzten Spiele angehen.

Euer hinkender Käpt’n
Alex „Long John Silver“ Kohlhaas,

der sich in dieser Saison leider erst jetzt erstmals zu Worte meldet, weil harte Wochen im Büro und sanftes Schaukeln in Spanien ihn immer im entscheidenden Moment mit Schreibblockade beutelten.

Saison 2005
Kommentar unseres Captains vom 20.07.05 (Saisonabschluss)

Poetische Gerechtigkeit

Nun gut, wir wollten so hoch springen, wie wir mussten, und haben die Latte gerissen, aber das Ende der Saison entbehrt doch nicht der poetischen Gerechtigkeit. Die Großmächtigen vom KETV, die mit viel höherklassig spielenden Ersatzleuten sich den Aufstieg kaufen oder besser: ergaunern zu können glaubten, sind kläglich abgeschmiert, und der SC Wettersbach ist verdientermaßen eine Stufe auf der Treppe zum Himmel hinaufgestolpert. Am 16. Juli sind faire Sportsmänner bei uns angetreten, wenn auch der Kritik unseres Ober-Schwaben Kurt („die haben von Stefans Champagner gesoffen und uns anschließend nicht mal eine Aufstiegs-Runde gezahlt“) nichts hinzuzufügen ist. Aber man kann schließlich zugleich sparsam und sportlich sein, sonst wäre bei unserem Nachbarvölkchen rund um die Raue Alb der Spielbetrieb schon längst zum Erliegen gekommen.
Was über den Kurvenreichtum dieser Saison zu sagen war, ist ja bereits aktenkundig. Man könnte jetzt natürlich über die verpasste Chance tränenreich räsonieren: Wären Krzysztof und Jürgen nicht gleichzeitig verletzt gewesen, was uns bei den Schwachmaten von Gaggenau ins Desaster führte, und hätte Krzysztof auf unseren Rat gehört, sich von dem Polen fremden kulinarischen Genüssen fern zu halten, dann, ja dann.... Doch genau dieses Angewiesensein auf Leistungsträger, ohne die unser Team sich doch mehr oder weniger hilflos unters Filetiermesser legen muss, war ja bereits im Abstiegsjahr unser Untergang. Und die Verletzungsanfälligkeit wird mit den Jahren, Gott oder wem auch immer sei’s geklagt, nicht geringer, was ja am letzten Spieltag sowohl Arno Kaltenbach (ihm ging mit einer Zerrung ein durchaus möglicher Sieg durch die Lappen!) als auch Stefan Erlenbach mit einer maladen Fessel bewiesen.
Vorläufiges Fazit also: In der Liga dürften wir uns behaupten können, selbst wenn, wie zu erwarten, immer mal wieder der eine oder andere Ausfall zu beklagen sein wird. Vom Aufstieg wäre allenfalls dann zu träumen, wenn je eine Verstärkung für die obere und die untere Hälfte des Tableaus zu verpflichten wären.
Dank ist in diesem Jahr an alle Spieler zu richten, die bei einer wirklich brutal mit Spieltagen belasteten Saison auch absolut wichtige Termine wie den eigenen (!!) Geburtstag (Stephan Wunnerlich, man beachte das konservative „ph“ in der Vornamensmitte) zu Gunsten der Mannschaft zurückstellten. Das zeigt einen erfreulichen Teamgeist. Erfreulich ist auch in sportlicher Hinsicht: Alle Stammspieler haben ein positives Match-Verhältnis aufzuweisen. Dass dies für die Ergänzungsspieler, ohne die aber keine Mannschaft der Welt existieren kann, nicht gilt, ist diesen keinesfalls vorzuwerfen. Eher ist ein Lob für Einsatzbereitschaft auch auf sehr hartem Posten angebracht. 
Zum Schluss noch ein persönlicher Satz: Meine aktive Karriere ist zu Ende. Nicht dass dies irgend jemandem auffiele, da ich ja schon länger nur in Notfällen zum Schläger griff, aber die Arthrose im rechten Knie macht mich zum reinen Freizeitspieler, der beim Schmerz nicht mehr um der Mannschaft willen die Zähne zusammenbeißen muss. Diesen Sommer werde ich sicher mal ein Stündchen mitspielen, wenn sich’s ergibt.

Doch Euer treuer Käpt’n bleib’ ich auch als Siecher 
und habe für die Aufstellung stets den besten Riecher  


Kommentar unseres Captains vom 14.07.05
 

Von Springern und Trabern

Den großen Satz kennt jeder: „Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss“, wobei nur ewige Mäkelköpfe hinzufügen würden: „... und natürlich nur so hoch wie es kann“.  Der Satz entstammt dem Mund Jürgen Pilarskys, der Einwurf des Mäkelkopfes selbstredend vom Kapitän. Doch, Wunder über Wunder, das springende Pferd verwandelte sich im Bild dieser Saison in einen Renngaul. Jürgen Pilarskys Motto in der zweiten Hälfte dieses heftigen Kampfes um den Tabellenplatz 1 lautet gewissermaßen: „Ein gutes Pferd trabt nur so schnell, wie es muss“, wobei der bekannte Mäkelkopf natürlich anfügen würde: „....klar, wenn es nicht mehr galoppieren kann“. Mit einem kaputten Huf, der im Wilden Westen den Cowboy gezwungen hätte, tränenumflorten Auges seinen Zossen mit einer Kugel aus dem 45-er Colt in die ewigen Jagdgründe zu schicken, schlich unser braver Jürgen erfolgreich über den Platz und zeigte dem Gegner, wo die Reitgerte hängt. Einer, vom hämischen Käpt’n nach erlittener Niederlage übers Handicap unseres Helden informiert, wollte anschließend fast das Tennisspiel aufgeben oder sich entleiben.
So biegen wir zusammen mit Wetterbach und KETV an der Tabellenspitze in die Zielgerade. Leider haben die Unseligen vom KETV die besten Karten, den Sieger aus der letzten Begegnung, egal wie er nun heißen mag, über das Matchpunktverhältnis noch abzufangen, wenn sie, was zu erwarten steht, mit ihren unfairerweise, wenn auch verbandsmäßig abgesegnet, mit ihren Cracks aus der Oberliga Herren 50 auflaufen und die Bulacher trotz deren hoffentlich von versprochenem Crémant d’Alsace befeuerten, leidenschaftlichen Gegenwehr mindestens mit dem Ergebnis abschlachten, das selbst wir – durch den abwesenden Kurt geschwächt – verzeichnen durften. Doch das letzte Wort ist in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen.
Apropos Schwächung durch Kurts Abwesenheit: Zumindest im Doppel hat er uns in Bulach keineswegs gefehlt, denn der beruflich kaum zum Trainieren gekommene Stefan Krüger hat ihn im dritten Doppel an der Seite Pilarskys fantastisch vertreten. Alle drei Doppel haben wir zuletzt – wer weiß es noch? – gewonnen, als wir nach 4:2-Rückstand beim KTV noch siegten. Und wer spielte damals an der Seite Jürgen Pilarskys ein fantastisches Einser-Doppel? Und was klingt fast wie KTV? Wäre ich abergläubisch, so wäre der Aufstieg für mich ein bereits schwäbisch-sprichwörtlich „gemäht’s Wiesle“.
Egal wie die Saison auch enden mag, sie hat mich beglückt. Hier auch die Gründe: 1. Ist der Zusammenhalt der Mannschaft weiterhin mehr als erfreulich. Wie schön, dass wir uns nicht anöden. 2. War der Verlauf so herrlich: Schwankend vom Sichern des Klassenerhalts zum Aufstiegstraum, dann Nervosität, als zwei unserer Leistungsträger einzubrechen und das Spiel zu beenden schienen bis zur Rückkehr der Aufstiegsträume, die wir am kommenden Samstag zumindest theoretisch aus eigener Kraft verwirklichen können. Bisher hatten wir kaum Pech, vielleicht kommt jetzt noch Glück dazu.
Kurz ein paar Lobesworte: Stefan Erlenbach zeigt Einsatz bis zum Letzten und wird sicher mit einer positiven Match-Bilanz abschließen („mit Kurt ein Doppel verlieren, das ist schließlich jedem schon passiert!“), Stefan Wunnerlich bewies, dass für fast alle an Punkt 2 gemeldete Gegner Willenskraft, Nervenstärke und Kondition ausreichen, um sie wimmernd in den roten Sand sinken zu lassen. Über Jürgen sind der Worte genug gewechselt, jetzt wollen wir seinen Swimming-Pool seh’n! Krzysztof „Zitterhand“ Piekarski findet zuverlässig beim Stand 6:3 / 3:0 seine Vorhand wieder und bringt den vorher mit „Triiick“ schon zermürbten Gegner endgültig zum Verzweifeln. Hubertus ist es egal, was der Vogel auf der anderen Seite des Netzes macht, er prügelt einfach auf den Ball drauf, bis dem Piepmatz nichts mehr einfällt. Und Kurt muss wieder eine Saison warten, bis er „der Mannschaft nichts mehr nützt“. So lange er ihr mit Doppel-Fehlern nicht schadet, ist alles klar. Peter Gemüschlieff und Hermann Deitmers sind zu preisen, dass sie auch antreten, wenn es leider wohl nichts zu erben gibt. Und über Stefan Krüger ist alles angemessen Jubilierende bereits gesagt.

Also, haut weiter rein, Freunde, Euer Käpt’n „Arthrose“ Alex 


Kommentar unseres Captains vom 29.06.05
 

Vom Durchmarsch zum Hinkehumpler

Wie sprach einst „Kobra“ Wegmann nach einem verlorenen Spiel: „Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu“. Für unsere Mannschaft gilt in dieser Saison eine Variante dieses genialen Satzes: „Erst hatten wir ein bisschen Glück und dann gewaltiges Pech“. Die bereits bekannten Verletzungen von Jürgen Pilarsky, der topfit und erfolgreich in die Saison gestartet ist, und Krzysztof Piekarski, der zumindest im Doppel an der Seite von Hubertus Kunst manchen wichtigen Punkt eingefahren hat, führen allem Anschein nach dazu, dass wir eine als Durchmarsch, vielleicht gar Richtung Aufstieg, gestartete Saison als Hinkehumpler mit gerade vermiedenem Abstieg beenden.
Denn wie unser Ingenieur Kurt Bahm in bewährter Manier („Mathe war im Studium immer mein schwächstes Fach!!“) errechnete, müssten einige sehr unwahrscheinliche Komponenten zusammenkommen, wenn wir bei vier Siegen evtl. mit dem schlechteren Punktverhältnis doch noch die Klasse nicht mehr halten sollten.
Das Verletzungspech zeigte mal wieder, dass wir bereits ohne ein bis zwei unsere Leistungsträger – zu denen trotz seiner Hinrichtung bei Blau-Weiß Gaggenau am 25. Juni durch einen noch aktiv bei den Herren und in der badischen Rangliste notierten Gegner auch Stefan Erlenbach zu zählen ist – ein leicht zu massakrierender Hühnerhaufen sind. Da nützen dann auch trotz gelegentlicher Kunstpausen („wach endlich auf!“) sehr starke Spieler wie Stefan Wunnerlich, der bereits erwähnte Hubertus und der überraschend (er selbst schien am meisten überrascht) fitte und mental starke Kurt nur wenig. Arno Kaltenbach hat Einsatzfreude gezeigt, aber noch kein Erfolgserlebnis verzeichnen können, vielleicht fehlt ihm, ähnlich wie Peter Gemüschlieff, trotz aller Trainingsbemühungen schlicht die Matchpraxis, in der allein sich Spreu vom Weizen scheidet.
Für die kommende Saison wollen sich Hubertus und Stefan Erlenbach um Verstärkungen bemühen. Zwei Kandidaten scheinen bereits ins Auge gefasst. Außerdem bleibt nur die Hoffnung, dass Jürgens Achillesferse (die ihn zeitweise zwar so schnell Fahrrad fahren lässt wie der Götterbote Hermes, aber meist humpeln lässt wie Hektor bei der Niederlage vor Trojas Mauern) durch einen Eingriff auf Vordermann zu bringen ist und Krzysztof seinen Muskelriss noch auskuriert, dass wenigstens der eine oder andere Matchpunkt noch auf unser Konto wandert, wenn’s auch für keinen Gesamtsieg mehr reichen sollte.

So weit die guten (welche guten!?!) und schlechten Nachrichten der Saison 2005. 
Fürs erste zumindest verabschiedet sich Euer

Käpt’n (eigentlich ehrenhalber) Alex


 
Saison 2004
Kommentar unseres Captains vom 14.07.04 (zur Saison 04)
 

Genussvolles Grauen

Krank am Kreuz und schmal am Beutel – so traurig muss die Bilanz einer Saison lauten, an deren Ende vielleicht mit Hilfe eines Dusel-Sieges gegen Bruchsal und dem Beistand aller Rechenteufel doch nicht der eigentlich zu erwartende und vielleicht auch verdiente Abstieg aus des Bezirks Elite steht, die aber sportlich als eher ausbaufähig abzuhaken ist. Wie würde es in einem Zeugnis stehen? „Die Mannschaft von Grün-Weiß war stets bemüht, unseren Anforderungen zu entsprechen“. Und vor welchem Sportgericht wollten wir dagegen schon klagen? Allenfalls ein Arbeitnehmer könnte sich Erfolg versprechend wehren.
Aber trotz allen Grauens sei mal wieder der große Achilles – äh: natürlich der große Pilarski, der Ur-Vater der Tennisphilosophie („Ein Pferd springt nur so hoch wie es muss“) zitiert: „Wir hatten doch trotzdem Spaß miteinander“. Nun könnte man natürlich dagegenhalten, auch die 35-er der DJK Ost hatten einst als begnadigte Sänger viel Spaß miteinander. Nur hatte leider auch immer der Gegner ein Mordsvergnügen daran, sie auf dem Platz zum gequälten Quieken zu bringen. Aber, in der Tat: Das Mannschaftsgefüge stimmt, keiner macht dem anderen Vorwürfe („zumindest keine begründeten“, würde der Zyniker wieder einschränken, aber solche haben wir ja glücklicherweise in unserer Equipe nicht). Das Bier wird selten schal, die Schorle perlt bei denjenigen im Glase, die Bier als Dickmacher ablehnen. Mit anderen Worten: Der Genuss im Kreis jener grauen Männer, die nicht nur Sportkameraden, sondern bis zu einem recht hohen Grad auch Freunde geworden sind, ist keinesfalls schal zu nennen. 
Wie sieht es also aus: Stefan Erlenbach hat zumindest ein Ziel erreicht, nämlich allen Gegnern einen harten Kampf zu liefern, auch wenn er selten als Sieger vom Platz ging. Doch seinem Einsatz zuzuschauen macht immer noch Spaß. Leider hat er als Doppel-Pythia den Erfolg vom legendären KTV-Match (aus 2:4 mach 5:4) nicht wiederholen können. Krzystof Piekarski muss erstmals in seinem Leben eine durchwachsene Match-Bilanz auf Punkt 2 einstecken. Leider ist’s auch körperlichen Malaisen geschuldet. Jürgen Pilarsky ging aussichtslos verletzt in die Saison, zeigte aber durch Präsenz nicht nur am Trinktisch, sondern auch auf den Anlagen Solidarität und humpelte am letzten Tag sogar auf den Platz von Östringen, um beim gegnerischen Doppel noch reichlich Angstschweiß ausbrechen zu lassen. An der Seite von Dipl-Ing. Kurt Bahm übrigens, doch zu ihm später mehr. 
Phobos und Deimos heißen die beiden Mars-Monde, zu deutsch „Furcht“ und „Schrecken“. Solchen erregte Stephan Wunnerlich nicht nur auf Punkt 4, wo er nur einmal antreten durfte, um seinem designierten Schlachtopfer in Östringen zum dritten Mal die Grenzen aufzuzeigen. Vielmehr kam durch ihn auch auf Punkt 3 der eine oder andere wichtige, sprich: den Abstieg eventuell vermeiden helfende  Punkt auf unser Konto. Hubertus Kunst, unsere seit Beendigung seiner Raucherkarriere zwar etwas gewichtigere, aber immer noch wichtige Vorhand-Faust in der Hinterhand, knirschte stets mit den Zähnen, weil er wusste, dass er auf Punkt 5 den jeweiligen Gegner wahrscheinlich geschlagen hätte. Und er bewies es auch, als er in  Östringen den einzigen schlug, der in der ganzen Saison kein Match abgeben musste. Außer gegen ihn.
Und jetzt sind wir beim Dipl-Ing. Er war selten so fit und nie so chancenlos wie im Jahr 2004. Mag der Nikotin-Entzug (er will anscheinend, wie Hubertus, ewig leben) auch eine kleine Rolle spielen, so ist die Tatsache, dass er stets aufrücken musste, sicher entscheidender für seine miserable, allenfalls von der des Kapitäns erreichte Bilanz der Niederschmetterung („Ich kann der Mannschaft nicht mehr helfen!“!!). Doch: Der Tod der Mutter war sicher nicht gerade hilfreich für Konzentration und Trainingsfleiß. Sein Ehrgeiz hingegen, als Maskottchen und gelegentlicher Doppel-Spieler an die Seite des Kapitäns zu treten, muss unbefriedigt bleiben. Ein entsprechender Beschluss der Runde nach dem Östringen-Abschluss ist nicht revidierbar. Es sei denn, er bringt einen Spieler, der raucht und mindestens so gut spielt wie er selbst. Aber das scheint undenkbar. 
Ein letztes Wort zu den Ergänzungsspielern: Hermann war nicht nur stets da, wenn man ihn brauchte, er gewann sogar einen Satz! Zudem sicherte er durch geschickte Aufstellstrategie einen weiteren Doppel-Punkt gegen Brötzingen. Ob dieser Punkt wirklich entscheidend in der Abstiegsfrage war, ist zumindest im Moment ungewiss. Falls ja, verdient Hermann Deitmers einen Eintrag in die Liste der Helden. Und schließlich Marc Gleichauf. Er war selten auf der Anlage, da gestresst durch der Mütter Ach und Weh. Doch vielleicht bringt die Zukunft mehr. Peter Gemüschlieff lief wie ein Hase gegen überlegene Gegner und zeigte die Bereitschaft, auch für seine alte Mannschaft Opfer zu bringen. Gut so! Arno Kaltenbach und Charlie Dürr haben leider durch Abwesenheit geglänzt, auch wenn der Letztere mit röhrendem Untersatz moralische Unterstützung nach Östringen brachte, wo als Glücksbringerin übrigens auch Elke („Tennisarm“) Gröning eine gute Figur machte.
Noch ein Blick in die Zukunft: Zunächst gilt es, den Sommer unfallfrei über die Bühne zu bringen. Also gelegentliches leichtes Training im einarmigen Reißen in der 0,33-Liter-Klasse (mit links, um Tennisarm zu vermeiden), Teilnahme am Jux-Turnier und dann Treue-Schwüre fürs Jahr 2005, wenn hoffentlich mehrere Spiele in Bestbesetzung siegreich absolviert werden, damit das von Unkerich, dem Wohlgenährten, schon häufig beschworene Abstiegsgespenst an der Ballwand aufzuhängen ist.

Mit den besten Wünschen, Euer

Käpt’n Dickbauch


 
 
Saison 2003
Kommentar unseres Captains vom 22.05.03 (nach 3. Spieltag)
 

Sicherung tut Not

Wie so oft hat Jürgen Pilarski die Lage auf den Punkt gebracht, als wir mit hängenden Lefzen aus Forchheim ins zu allem Überfluss auch noch zugesperrte Clubhaus zurückkehrten: „Und die glauben jetzt auch noch, sie sind wirklich besser!“ Ja, ja, vielleicht versetzt der Glaube wirklich Zwerge, und wir sind bereits mit dem ankränkelnden Gedanken angereist, diese Festung nicht nehmen zu können. Und wir hatten nicht einmal die Entschuldigung des Vorjahres, mit Verletzten und Flügellahmen geschlagen zu sein. Stärker aufgestellt als am vergangenen Samstag können wir nicht antreten, und auch mit dieser Besetzung haben wir einen der Gegner des kommenden Jahres mit Dusel knapp geschlagen, sind einem mit etwas Pech knapp unterlegen und haben uns in Forchheim klar die Hörner absägen lassen müssen. Die Spaziergänge in dieser Liga sind halt knapp bemessen.
Nach Analyse durch unser verdientes Mannschaftsmitglied Kurt Bahm brauchen wir am Samstag mindestens drei Punkte, aber keinen Gesamtsieg, um dem Abstieg zu entgehen, dem nach derzeitigem Stand drei Mannschaften entgegen sehen: Elchesheim-Illingen, Brötzingen stehen schon fest, Östringen kann nur durch einen 7:2-Triumph auf unserem Geläuf diesem Schicksal entspringen. Da unser bereits oben erwähnter Galopper Jürgen („ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss“) an der Sehne des Achilles leidet, was sicher zum Teil seine unverdiente Niederlage am vergangenen Samstag erklärt – wenn auch keinesfalls entschuldigt! – ist eine Schwächung der Aufstellung hoch riskant, weshalb der dingende Appell an alle Spieler erfolgen muss, sich für das Match gegen Östringen bereit zu halten. Falls die erforderlichen drei Punkte nach den Einzeln stehen, wird ein sofortiger Aufbruch zwar mit Trauer, aber großer Fassung akzeptiert. Ein Gesamtsieg gegen Östringen wäre andererseits positiv, weil wir so in der Abschlusstabelle vor Bruchsal kämen, was psychologisch gesehen einen winzigen Vorteil für die kommende Saison bringen mag – neben der Tatsache, dass wir alle (ge)wichtigen Gegner (SSC, Forchheim, Bruchsal) zumindest theoretisch im Heimspiel haben müssten.
Egal, ein Sicherheitsgefühl wäre fatal vor dem Aufeinanderprallen mit Östringen, von dem der Abschied sicherlich nicht schwer fällt, wenn sie nächstes Jahr verdientermaßen eine Klasse tiefer spielen. Und nicht wir.

Euer wie immer sorgenzerfurchter Käpp’n  


 
Kommentar unseres Captains vom 22.05.03 (nach 3. Spieltag)
 

Kampfgeist für die zweite Halbzeit

Gelobt sei was hart macht! Die Einsatzbereitschaft aller Mannschaftskameraden hat uns am vergangenen Samstag einen knappen, verdienten Sieg bei TF Bruchsal beschert. Begegnungen diesen Kalibers werden uns auch in Zukunft immer wieder blühen, denn nach dem Darwinschen Gesetz der Arterhaltung werden nicht lebensfähige Gruppenmitglieder (Elchesheim, Brötzingen) abgestoßen und stärkere (vgl. TF Bruchsal) stoßen von unten nach, während erfahrene, etwas an Spannkraft verlierende Mannschaften aus höheren Klassen herabstürzen und sich dann stabilisieren (SSC Waldstadt). Falls sie nicht, was auch schon zu beobachten war (Grün-Weiß) infolge interner Streitereien völlig zerfallen und dann weiter nach unten durchgereicht werden.
So viel zur Sportphilosophie.
Die Trends der Saison haben sich mittlerweile stabilisiert: Zur Pfingstpause dürften wir uns mit einer akzeptablen Position im Mittelfeld verabschieden. Die beiden unvermeidlichen Niederlagen – sie sollten nur sicherheitshalber so niedrig wie möglich gehalten werden – haben wir dann wohl schon kassiert, denn der SSC wäre durch uns wohl auch in Bestbesetzung, die uns bekanntlich nicht zur Verfügung steht (Kurt Bahm fehlt, was zumindest im Doppel herb ist) nicht zu gefährden. Spannend wird es dann im zweiten Teil der Saison. Elchesheim-Illingen kommt bereits völlig demoralisiert zu uns, aber in Forchheim müssten wir eine Leistung wie in Bruchsal zeigen, um die mit so finsterem Hirn begehrte Rache üben zu können. Forchheim ist gegen Weiher knapper unterlegen als wir und hat sich auch in der Waldstadt mit 3:6 teuer verkauft. Leider fehlt uns in Forchheim Hubertus Kunst, der – so viel kann man wohl sagen – Vater des Sieges in Bruchsal. An der Seite von Krzystof hat er im Doppel eine grandiose Leistung gezeigt. Auf den Dauer-Ehrentitel „Onkel des Sieges“ ist ja Jürgen P. bereits abonniert. Lob sei auch Jörg Rehn zuteil, der zwar im Einzel unterlag, aber Kampfgeist und Einsatzfreude gezeigt hat. Von Einzelniederlagen lässt sich auch Kurt „der Fitte“ Bahm nicht unterkriegen, genau so wenig wie Stefan Erlenbach. Ihm verdanken wir wie stets geschickte Kombinationen für die Doppel, bei denen er nicht an eigenen Ruhm, sondern an den Mannschaftssieg denkt.
Also ohne Arroganz, aber mit angemessenem Selbstvertrauen gegen Elchesheim, dann mit heißem Herzen, aber kühlen Bluts nach Forchheim, und schließlich mit bewährter Brutalität gegen Östringen, deren bisherige Ergebnisse keinen Spaziergang erwarten lassen (3:6 gegen Weiher, wie wir also, 2:7 gegen SSC). Dies muss unsere Devise sein. 
Ich werde auf Zypern, der Insel Aphrodites, liebevoll an Euch denken, wenn Ihr, den Spartiaten bei den Thermopylen gleich, unsere Farben bei der SSC mit Aufopferungsbereitschaft vertretet. Auch wenn das Resultat lauten sollte: „Wanderer kommst zum Krampel, so berichte dorten, du habest uns hier liegen gesehen, wie das Gesetz es befahl.“

Euer Kapitän Alk-ibiades  


 
Kommentar unseres Captains vom 15.05.03 (nach 2. Spieltag)

Versprochen ist versprochen. Der erste Satz meines neuen Beitrages laute also: „Jetzt wissen wir, wo wir stehen“. Selbst in Bestbesetzung mussten wir uns einem präsumtiven Aufsteiger klar geschlagen geben, nachdem wir eine Woche zuvor Brötzingen deutlich besiegt hatten. Wobei hinzu zu fügen ist, dass Weiher durch geschickte Aufstellung im unteren Feld bärenstark antrat und selbst unbequeme Gegner wie unsere Leistungsträger „Marathon“ Wunnerlich und „Topspin“-Künstler Hubertus ruck-zuck abservierte.
Die 1. Bezirksliga ist leider (Stefan Erlenbach würde wohl sagen: „Zum Glück!“) keine Operettenliga, wenn sie auch leistungsmäßig streng geteilt erscheint: Bruchsal, SSC und Weiher stehen ungeschlagen oben und werden wohl den Aufstieg unter sich ausmachen. Wir hingegen müssen an den beiden kommenden Samstagen höchstwahrscheinlich wieder ernstes Lehrgeld zahlen: TF Bruchsal (7:2 gegen unsere Brötzinger Gegner vom ersten Spieltag) dürfte in unserer geschwächten Aufstellung eine Klasse zu hoch sein, und ob wir gegen den SSC – 7:2-Sieger in Östringen, die Woche zuvor gar 9:0-Abmeierer der unglückseligen Elchesheim-Illinger – eine Chance haben, darf als äußerst unsicher gelten.
Umso wichtiger ist dann die zweite Hälfte der Saison. Zumindest die direkten Tabellennachbarn aus Elchesheim-Illingen und – vielleicht am letzten Spieltag ein entscheidendes Treffen – Östringen sind unbedingt niederzuhalten, auf dass das Abstiegsgespenst keinesfalls über unseren Zaun schaue. Der Gegner Forchheim wird wohl das interessanteste und engste Match bieten. Ihn zu besiegen sollte uns der Gedanke an die unverdiente Auftaktniederlage im Vorjahr gewaltigen Ansporn bieten. Doch ob’s reicht? Dieses Treffen dürfte uns dann endgültig zeigen, wo wir stehen. Entweder müssen wir uns für einen stetigen Abstiegskampf in den kommenden Jahren rüsten oder wir können uns als ein ansatzweise ernst zu nehmendes Team im Mittelfeld der Gruppe positionieren. Die Topform – geistig und körperlich – anzustreben muss also das Motto sein. 

Meint Euer geschwächter Cäpt’n 


 
Kommentar unseres Captains vom 08.04.2003   (Saison-Start)

Ausblick auf eine schwere Saison

Nicht nur eine lange Saison mit sieben Spielen wird es werden, sondern auch eine schwere.
Aber wir haben es ja so gewollt und uns zur Elite des Bezirks unter den vom Alter schwer gebückten und gebeutelten über 40 Lenze zählenden Methusalems gesellt. So müssen wir denn nicht nur unser Übergewicht, sondern auch die Verantwortung für den Ruf unseres Vereins mit Gleichmut und Fassung tragen. 
Geunkt (Anmerkung Kurt Bahm: Der Captain meinte wohl "Getrunkt") hat Euer Capt’n (dieserhalb in Fachkreisen auch als „Unkerich“ verachtet) schon des öfteren. Vielleicht hat aber auch gerade dies den Eintritt des Geweissagten verhindert („Self-destroying Prophesy“ heißt das in der psychosozialen Diktion). So sei’s ein weiteres Mal angegangen: Unk, unk!
Ein sehr wichtiges Spiel wird gleich am zweiten Spieltag anstehen: Weiher tritt auf unserem Geläuf gegen uns in die Schranken. Nur ein Sieg gegen diese Mannschaft, die wir beim Spiel um die goldene Banane Ende vergangener Saison schlugen, kann uns rasch aus den Untiefen des Abstiegsstrudels befreien. Sowohl die Begegnung zuvor gegen das gefährliche Brötzingen als auch das Auswärtsspiel am 17. Mai in Bruchsal scheinen mir nur mit Hilfe des heiligen Ignazius gewinnbar, zumal mir für den 3. Mai bereits die Absage von Hubertus Kunst vorliegt und zu allem Überfluss das verehrte Paar Dörte und Jörg am Vortag seinen 85. feiert (hoffentlich addiert und nicht geschüttelt). Ein herzliches „Glückwunsch!“ sei den beiden an dieser Stelle entgegengebrüllt, obwohl Disziplin und Mannschaftsleistung wohl unter diesem Termin zu leiden haben werden.
Sehr hart werden sicher die Termine 24. Mai und 21. Juni werden, wenn es gegen Elchesheim-Illingen und den Absteiger SSC Waldstadt zu bestehen gilt. Zum Saisonabschluss stehen wieder zwei äußerst wichtige Begegnungen an: Auswärts in Forchheim, wo wir geschwächt und unverdient unterlagen, aber auch dieses Jahr ohne Hubertus nicht in Bestbesetzung antreten können. Das letzte Spiel wird uns hoffentlich das Vergnügen bereiten, die verhassten Östringer aus der Liga zu kicken – vorzugsweise mit einem Arschtritt, der bis in den nördlichen Landkreis schallt.
Von den sieben Spielen finden vier bei uns statt, wobei mich erstaunt, dass wir zwei Jahre hintereinander nach Forchheim müssen. Mit unserer Wirtin wurde bereits geflachst, ob sie denn für so zahlreiche Essen genügend Rezepte auf der Pfanne habe. Sie versicherte entsprechendes. So lasst uns denn auch an der kulinarischen Front das beste hoffen. Beste Wünsche begleiten auch alle Mannschaftsmitglieder beim Versuch, in den letzten verfügbaren Wochen die nötige Fitness zu erringen. Aus eigener Anschauung kann ich berichten, dass Kurt Bahm seinen Schwur, 2003 zum Jahr der Frühjahrs-Fitness zu erheben, ansatzweise wahrgemacht hat. Jetzt muss er nur seinen Schläger auspacken (und vorher natürlich finden).
Nach Ostern, das dieses Jahr ebenso spät liegt wie die Saison früh beginnt, beginnt das Mannschaftstraining, in der Osterwoche selbst liegt der Treffpunkt nach alter Tradition am Freitag, in der Spielwoche ist offenbar der Donnerstag angepeilt. Ich erwarte alle Mannschaftsmitglieder am 25. April, 19 Uhr auf der Anlage. Eine Runde Pils auf meine Kosten sollte wohl Anreiz genug bieten.
Möge die Kraft mit Euch sein und die Ehrlichkeit in Ewegzehrungskeit, Samen.
Euer Unkerich  

Saison 2002
Kommentar unseres Captains vom 10.7.2002   (Saison-Abschluss)
„Gewinnen ist wie verlieren, nur umgekehrt“, sagte mal der größte Philosoph unter den Tennis-Cracks, Marc-Kevin Goellner unseligen Angedenkens. Aber irgendwie hat er doch recht. Denn obwohl unser starkes erstes Doppel sich auf das Lotteriespiel „Tie-Break anstelle eines eigentlich sicher zu gewinnenden dritten Satzes“ eingelassen und dank Anfeuerung von den Rängen (und etwas Dusel) auch noch erfolgreich gestaltet hat, wäre das Abgeben der silbernen Ananas doch schmerzhafter gewesen als ein Saisonabschluss mit einem gerechten Sieg. Nun gut, vor allem der Gegner unserer unbeugsamen Nummer vier, hatte natürlich unsäglich viel Pech, im Einzel wie im Doppel, wo unsere Meister des lässigen Lobs – darob seien sie gelobt!! – die Tugenden der kontrollierten Defensive pflegten. Und Krankheit handicappte auch den flotten Dreier der Weiherer (o dass ich net reiher!). 
Psychologisch ist dieser Sieg besonders wichtig, denn der Gegner, dem wir nächstes Jahr wohl auf eigenem Geläuf wieder begegnen (oder muss es heißen begegnern?) werden, muss einen ganzen langen Winter lang die Wunden lecken und beten, dass wir bei der Revanche nicht in Bestbesetzung antreten können. Ähnliche Stoßgebete dürften auch aus dem Gebiet Forchheim in den Äther steigen, denn denen schulden wir in der Tat eine wohl verdiente Tracht Prügel als Revanche für die einzige Niederlage der Vorrunde, die uns um ein Haar in die Abstiegsrunde gerammt hätte, wäre das grün-weiße Pferd nicht „gerade so hoch gesprungen wie es muss“, um den großen Pilarsky nach dem legendären 6:3 gegen Brötzingen zu zitieren.
Für die kommende Saison winkt Hoffnung: Jörg „the gun“ Rehn hat die Beweglichkeit einer Gazelle gewonnen und eine gute Leistung im Doppel gegen Bruchsal abgeliefert. Möge es im folgenden Jahr genau so sein. Kurt „the Schorle“ Bahm hat geschworen, 2003 werde als Jahr seiner Frühjahrsfitness in die Annalen eingehen. Na ja, wenn’s nicht stimmt, schreiben wir Annalen halt nur mit einem „n“. Und „Piek mit dem Triek“ wird wohl wieder auf den bewährten Vorhand-Schleiß zurückgreifen und hoffen, dass kommende Gegner nicht genügend Kondition besitzen, ihre schwache Rückhand zu umlaufen und einen unglaublichen Vorhand-Hammer einzusetzen. Vielleicht stufen wir ihn aus taktischen Erwägungen auch auf Punkt vier ein, um ihn fürs dritte Doppel einsatzfähig zu machen. Aber das bedarf noch der spätsommerlichen Debatten.
Ansonsten gilt: Wir haben wohl die Liga gefunden, die uns die Möglichkeit gibt, spannendes Tennis abzuliefern und gleichwohl nicht stets mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Ein „gemähtes Wiesle“ wird freilich der Klassenerhalt nicht sein. Kurt Bahm und sein Captain werden also im kommenden Frühjahr so bald wie irgend möglich die Spieltermine ins Internet stellen, so dass Urlaubs- und Berufs-Planung so weit wie möglich mit den Belangen unseres geliebten Klubs abzustimmen sind. Verwandte der Spieler sind ebenfalls davon abzubringen, sich mit schweren Krankheiten ins Spital zu begeben. Das ist in Zukunft nur noch im Winterhalbjahr gestattet. Auch Verletzungen von Leistungsträgern werden in Zukunft nicht mehr gestattet.
Und zum Schluss noch ein Wort zum weiteren Verlauf des Sommers: Das Mittwoch-Training ist abgeschafft und wird wieder auf den bewährten Freitagabend verlegt. 
Ich sei, gewährt mir die Bitte, in diesem Bunde der dritte.
Wenn mal nur zwei da sind.

Auf bald, Euer Captain und Poet dazu. 


 
Kommentar unseres Captains vom 3.7.2002 (Während der Aufstiegsrunde)
So schleppt sich denn der einstige unbesiegbare Schrecken der 2. Bezirksliga waidwund geschlagen durchs Zielband der 1. Bezirksliga: Letzter der Tabelle der heroischen Aufstiegsrunde, mit 2:7 elendiglich kujoniert und molestiert durch die Meister der Parallelgruppe, denen man selbst in Bestbesetzung nur wenig entgegen zu setzen gehabt hätte. Nun gut, ein zwar unwahrscheinlicher, aber nicht völlig auszuschließender Sieg in Weiher könnte unseren bitteren Schmerz vielleicht lindern und uns fürs kommende Jahr besser positionieren, doch die Motivierung für die kommende Saison sollte einer anderen Überlegung entspringen: Jeder Leistungsträger muss alles versuchen, weder durch private Verpflichtungen noch durch vermeidbare Verletzungen die Mannschaft zu schwächen. Denn sie ist zu schwach, um weitere Schwächungen zu ertragen.
Ein Memento Mori hört niemand gern, es sei dennoch gesungen: Ersingen schlug Bruchsal und wird wohl in der 1. Liga bleiben; Forchheim wird ein gefährlicher Gegner, an dem Rache zu nehmen aber erste grün-weiße Pflicht sein muss; wie stark Weiher ist, dürften wir am kommenden Samstag erfahren. Und Absteiger aus der Verbandsliga sind sicherlich auch nicht auf die sprichwörtliche leichte Schulter zu nehmen. Die nächste Saison wird also noch viel mehr als die gerade mit Mords-Dusel heil überstandene zur Stunde der Wahrheit werden. Euer Captain, ist sein sportlicher Beitrag – hohem Alter und Gewicht ist’s ebenso geschuldet wie geringem Trainingsfleiß und Abstinenzlertum – auch vernachlässigbar, hat keine Lust, wie die Söllinger eine Träne aus dem Knopfloch wischend einzugestehen, „dass diese Liga nicht der richtige Platz für uns ist“.
Also muss das Motto zunächst heißen: „Haut Weiher kräftig in die Eier!“ Und dann „Nach dem Klassenerhalt binde den Helm fester!“ Doch gehe ich davon aus, dass er (der Helm) vorher noch kräftig kreisen wird.

In Treue fest,

Euer Captain Blaubär  


 
Kommentar unseres Captains nach dem 3.Spieltag  der Saison 2002 (16.6.2002)
Was lange währt, wird deshalb nicht automatisch auch gut, obwohl ein idiotisches Sprichwort Ähnliches besagt. (Die viel realistischeren Italiener sehen es genau anders herum: „Pazienzia é la virtú degli poveri“, zu deutsch: „Geduld ist die Tugend der Armen“). Doch man ist ja schon froh, wenn überhaupt mal was geht, zumal Altbewährtes. Unsere Mannschaft hat jedenfalls in dieser Saison den Start so total verzockt, dass nur bittere Zähren die angemessene Quittung sein können. Mit einer verletzten Nummer eins und einem kaum des Wadenbewegens mächtigen Punktegaranten im hinteren Feld ist halt schwer siegen. An das Fehlen jeder Hoffnung, dass Kurt, der stets nur im Hochsommer fitte, rechtzeitig nicht nur die Kugel trifft, sondern auch länger als einen Satz unfallfrei gerade aus laufen kann, hat sich die vor Geduld und Mitgefühl fast berstende Mannschaft ja in vielen schweren Jahren gewöhnen können (und müssen). Zum Glück hat uns das Wetter wenigstens eine Spielverlegung des Aufeinandertreffens mit den Titanen aus Östringen beschert, die ja bekanntlich gerne ungefragt duzen und dann das davon abgeleitete, vertrauliche „Du Arschloch“ mit Vorliebe zum Einsatz bringen. In der Aufstellung vom verregneten Maibeginn hätten wir diese aus rustikalem Holz geschnitzte und auf Sieg um jeden Preis eingeschworene Mannschaft wohl kaum besiegen können. Tut’s auch weh, so halten wir ihnen dennoch die Daumen, dass sie Forchheim schlagen, weil dies uns unabhängig vom Abschneiden gegen den bisherigen Klassenprimus Brötzingen das Einziehen in die Abstiegsrunde erspart. Denn ein von unserem Primus Stefan Erlenbach errechneter, notwendiger Sieg in der Höhe von 6:3 gegen Brötzingen ist, konservativ formuliert, selbst in Bestbesetzung zwar denkbar, aber in der Machbarkeitsstatistik eher suboptimal positioniert. Wäre aber dann nötig, wenn das unselige Forchheim auch die Hürde Östringen meistern sollte.
Nach diesem Blick zurück im Zorn wollen wir aber auch kurz die positiven Seiten sehen: Der Zusammenhalt der Mannschaft ist großartig, auch rein freizeitmäßig orientierte, lediglich als Karteileichen die Mannschaftsrangfolge zierende Sportler auf dem Weg zum Golf-Greisen (Motto: „Bumst du noch oder golfst du schon?“) zeigen regelmäßig wenn schon nicht Flagge so doch Fahne und lassen als intergalaktische Meister des einarmigen Reißens in der nach oben offenen BierWeizenKristall-Klasse ihr Auto gerne zugunsten einer Taxifahrt in die nahe gelegene Südstadt stehen. Andere stellen sich immerhin auf dringende Bitte des Kapitäns und/oder des Ehegesponstes zur Verfügung, obwohl mangelnde Spielpraxis die Chancen eher mau aussehen lassen. Insgesamt sind also die sportlich-moralische Einstellung und die Kampfbereitschaft nicht zu beklagen. Im Gegenteil.
Am kommenden Samstag muss es also heißen: Vorwärts und nicht vergessen, wo unser Fähnlein steht! Alternativ aus des Dichters Mund:
O Freunde schweigt und senkt das Banner –
Der Käpt’n irrt: Doch formulieren kann er.

Euer mit lädiertem Knie und Depressionen kämpfender, aber als Bolek manchmal auch triumphierender Alexander Kohlhaas  

Saison 2001
Kommentar unseres Captains zum Spieltag  24.06.2001 gegen Wolfsberg-Pforzheim

Singe, o Barde, den Sang der glorreichen grünweißen Mannschaft,
des Alters gewaltig, doch auch der Kampfkraft,
der Taktik gewärtig
und niemals hoffärtig.

So hätten es vielleicht die Epiker vergangener Epochen beschrieben, was die Jungsenioren bisher leisteten. Säße ich hoch im Rebland und hätte nicht bereits Punkte auf dem Konto, zitterten mir bereits die Gräten ob des mit fahlem Knöchel an die Pforte pochenden Abstiegsgespenstes. Und dann wüsste ich ja noch gar nicht, dass der ob seiner Vorhand  - wie von den Troern einst Achill - gefürchtete Stanislav Hasa, genannt eher der Gestrenge als der Hasenfuß, an der Ungeschlagenen Seite in die Saiten greift.

O wie wird herrschen da Überraschung und Entsetzen im mit Reben behangenen Steinbach!
O wie wird um sich greifen der Eindruck: Dagegen war‘n gar  die Kirrlacher schwach! 

Doch Epos bei Seite: Es hat sich gezeigt, dass wir in der uns normalerweise zur Verfügung stehenden Bestbesetzung jeden schlagen können, in geschwächter Aufstellung hingegen mit viel Dusel nur chancenlose Abstiegskandidaten. Da haben wir ja Schwein gehabt, denn mit der Aufstellung von Neuburgweier wären wir gegen Kirrlach mit einem 2:7 noch gut bedient gewesen, gegen den nur scheinbar klar unterlegenen TC Wolfsberg hätten wir vielleicht den undankbaren 4:5-Platz eingenommen. 

O Freunde, was käme uns besser zupass, 
als zu zeigen dem Bewohner des Schwarzwalds
Dass stärker die Sehnen des Städters
gestärkt durch des Gerstensafts Güte
Und dem Weinforst nur bleiben die Tränen
Rinnend auf welligem Grund.

So soll es am Sonntag denn sein.

Gruß, 

Alex, der dichteste Dichter der Äonen  


 
Kommentar unseres Captains nach dem 4.Spieltag  der Saison 2001 (21.6.2001)
Siegen ist schön, glücklich siegen ist noch schöner, deutlich siegen am schönsten – auf diesen Nenner können sich unsere Cracks wohl einigen, nachdem wir im Laufe der Saison von allem etwas abbekommen haben: Gewonnen haben wir zwar glanzlos, aber verdient gegen Hagsfeld, glücklich triumphiert gegen Kirrlach und – wegen buchmäßig schwacher Aufstellung – Neuburgweier, aber der schönste Sieg der Mannschaft war wohl doch in Langensteinbach zu verzeichnen. Sicher könnte mancher einwenden, etwas Glück sei auch dort von Nöten gewesen, aber ein 7:2 (nach einem Zwischenstand von 5:1 nach den Einzeln) spricht doch für sich.
Nur ein Wermutstropfen fällt ins Fass der Seligkeit: Losing Captain hat seine unselige Serie mit einem Doppelschlag ins Wasser fortgesetzt. Nicht einmal ein gewonnener erster Satz im Einzel (und auch im Doppel an der prinzipiell unschlagbaren Seite von „Piektrick“) kann da zum Trost gereichen. Allmählich nehme ich den Platz der ewigen „Zu-Null-Bremse“ ein und schäme mich entsprechend.
Im Anglo-Amerikanischen heißt das letzte triumphale Auftreten eines alten Kämpfers „The Last Hurrah“. Eben ein solches erleben wir momentan in der Klasse Herren 30, die wir ja mit großer Wahrscheinlichkeit im kommenden Jahr verlassen werden. Es spricht momentan alles dafür, dass wir sogar mit dem Aufstieg eine letzte Duftmarke setzen werden. Glückwunsch vor allem den nervenstarken Mannschaftsmitgliedern, die mit Einsatz und taktischem Geschick für diese Erfolge verantwortlich sind: Kurt Bahm, der allmählich den Ruf einer über drei Sätze unschlagbaren Bank auf einem hinteren Ranglistenplatz erringt; Stefan Wunnerlich, der konditionsschwächere Gegner gnadenlos an ihre physischen Grenzen führt; Stefan Erlenbach, der sich taktischen Erwägungen beugt, einen vom Wind erzwungenen sichereren Aufschlag akzeptiert und so ein schon halb verlorenes Spiel herumreißt; „Piektrick“, dessen Faxen der Beruhigung der eigenen wie der Zerrüttung der gegnerischen Nerven gleichermaßen dienlich sind; und nicht zuletzt der milde Onkel des Sieges, der stets den Gegner am Triumph schnuppern lassende, diesen dann aber selbst einsackende Jürgen Pilarsky.
Keinesfalls zu vergessen sind Neumitglied Hubertus Kunst, dessen Konto der Sieg in Neuburgweier gut zu schreiben ist, weil er mit Sicherheit und Topspin seinem Gegner die Kehle zuschnürte, Arno Kaltenbach, der mit allen Mitteln zum Sieg kommen will und dies auch gelegentlich schafft, und Stefan Krüger, der als „Erkan“ an der Seite seines Namensvetters Stefan Wunnerlich als zweites Doppel vom Schlachtopfer zum wichtigen Punktelieferanten wurde.
Mögen sich alle unsere sportlichen Träume bei den letzten beiden Spielen erfüllen.

Euer Capt’n mit der italienischen Marineflagge
(ihr wisst ja: Weißer Albatros auf weißem Grund)  

Kommentar unseres Captains zum Spieltag  6.05.2001 gegen ASV Hagsfeld
Der Saisonauftakt verlief für unsere Mannschaft nach Maß: Wir sind zusammen mit unserem nächsten Gegner an der Tabellenspitze, können also am kommenden Sonntag den Platz an der Sonne erobern. Da wir einen Absteiger des Vorjahres geschlagen haben, spielen wir also zumindest in der derzeitigen Verfassung wohl oben mit. Kirrlach schlug den mit vielen Vorschussloprbeeren bedachten Wolfsberg Pforzheim deutlich mit 6:3, dürfte also eine harte Nuss werden.
Das erste Spiel war bemerkenswert, weil Arno Kaltenbach an Punkt Sechs einen hervorragenden Einstand feierte und mit Geduld und Kampfstärke siegte. Stefan Erlenbach bewies Nervenkraft und Geduld und ließ beim Gegner nur ganz kurz ein wenig Hoffnung aufflackern, er könne durch Erhöhung von Stefans Fehlerquote und Ausnutzung von dessen Doppelfehler-Anfälligkeit noch Morgenluft riechen. So sollte es weiter gehen: Druckvolles Spiel ohne überflüssige Geschenke. Leider auf der falschen Seite des Erschießungskommandos standen in den Einzeln die beiden anderen Stefans, die aber die Scharte gemeinsam als überlegenes zweites Doppel auswetzten. Neben Stefan Erlenbach durfte sich auch „Trick“ Piekarski in die Reihe der Zweifach-Sieger einreihen – nach einem völlig unnötige drei Sätze dauernden Sieg im Einzel - , während Einzelsieger Jürgen Pilarsky an der Seite seines unfähigen Kapitäns im dritten Doppel kläglich die Hammelbeine lang gezogen bekam. 
Eine Tabelle hat noch keine Aussagekraft, deshalb soll’s heute mit dieser kurzen Analyse genug sein.
Weiterhin gutes Training und viel Erfolg,

Euer Käpt’n Alex
(complete failure)

Saison 2000
Kommentar unseres Captains vom 25.05.2000
Nach den ersten drei Spieltagen verzieht sich allmählich der Pulverdampf über dem Schlachtfeld und man kann erste vorsichtige Analysen wagen. Ettlingen hat einen Gegner 8:1  geschlagen, den wir mittlerweile auch schon vor der Flinte hatten und mit 9:0 abfertigten. Wobei ehrenvoll zu erwähnen ist, dass Charly, der seither zu Recht den Namen "Der Sieger" trägt, mit Geduld und Spucke in drei Sätzen seinen Kontrahenten niederrang. Andererseits haben die Ettlinger auch Sandweier mit 7:2 abgefertigt, wogegen wir mit unglaublichem Dusel sowie Nervenstärke ("drei abgewehrte Matchbälle") und Kampfkraft von Kurt "Mr. Three-Sets, sonst macht's keinen Spaß" Bahm uns gerade mit 6:3 durch das Zielband quälten. Sicher, die Abwesenheit von Jürgen "San Francisco" Pilarsky hat uns geschwächt, aber: realistischerweise haben wir im eventuellen Endspiel um den Aufstieg nur eine Chance, wenn wir in Bestbesetzung antreten, und selbst dann wird es schwer, denn Stefan "Transtanz" Krüger hat einen Urlaub gebucht. Normalerweise führt solcher Mannschaftsverrat zu zehn unangenehmen Minuten auf der Eierschleifmaschine, aber der Ehrenrat ist dem entsprechenden Antrag nicht gefolgt, weil zwei hart erkämpfte Einzelsiege und eine sehr gute Leistung im zweiten Doppel gegen Sandweier auf der Habenseite stehen. Resultat: "Testiculos habeat".
Sichere Bänke sind glücklicherweise Stefan "Marathonmann auf  dem Platz und im Bett" Wunnerlich und Krzystof "Mehr Tricks" Piekarski. Wie dünn die Luft auf dem exponierten Listenplatz Nummer eins sein kann, hat Stefan "Mensch, Junge" Erlenbach leider in Sandweier erfahren müssen. Aber sein sicheres Gespür für die Doppel-Aufteilung hat sich in Sandweier wieder einmal bewährt. Jörg "the gun" Rehn hat zwar an meiner unfähigen Seite das dritte Doppel in Sandweier verloren, bekam aber immerhin dieses Kompliment eines Gegners: "Ein paar Returns und Passierschläge waren so schnell, die habe ich nicht einmal gesehen". Neues Racket, wir loben dich!

25. Mai 2000 

A. Kohlhaas (captain with crummy serve) 

PS: Wer's noch nicht weiß: Unter der Adresse http://www.kurt-bahm.de führt unser verdientes Mitglied Kurt Bahm eine web-site, wo stets aktuell alles über das Schicksal unserer Mannschaft zu lesen ist. Zu danken ist auch Charly "Compi-Mompi" Dürr für die graphische Gestaltung.  


Saison 1999
Kommentare unseres Captains zur Saison 99
Die Lage ist nach dem erfreulichen Sieg gegen Neureut und der deutlichen Abfuhr in Bulach klar: Wir nehmen in der letzten Saison als 35er einen passablen Mittelplatz ein.

Damit ist das spannendste Spiel wohl die Entscheidung um den Abstieg, wenn die Titanen aus Eggenstein und Philippsburg aufeinanderprallen. Brötzingen steht als Meister fest und hat auch gegen uns beste Aussichten, wenn sie nicht die Krabbenhacker aus dem hinteren Feld schicken.

16. Juli 1999

A. Kohlhaas (captain and nervous wreck)


Die Analyse ist einfach: Philippsburg, der einzige Gegner, den wir ohne große Mühe geschlagen haben, ist bereits abgestiegen. Falls wir nicht mehr gewinnen, kann sich Eggenstein noch an uns vorbeischieben, wenn es Philippsburg und Bulach schlägt (Brötzingen dürfte eine zu hohe Hürde sein). Um also ganz sicher zu gehen, müßten wir noch ein Spiel gewinnen.

Nach erster Absprache mit dem heute abwesenden Kurt Bahm dürfte die beste Taktik sein, in Bestbesetzung nach Bulach zu fahren und dort die nötigen Punkte einzufahren. Sowohl die Schwächung von Jürgen als auch die Frage "Spielt Stefan noch einmal?" macht dies erfolgversprechender als der Versuch, daheim gegen Neureut zu punkten.

Karlsruhe, 2. Juli 1999

Alexander Kohlhaas (worrying captain)


Nach der ersten Niederlage der Saison und insgesamt vier Spieltagen ist die Situation leider unerfreulich klar. Die Krankheit unserer Nummer eins hat uns bedauerlicherweise einen empfindlichen, vielleicht sogar das Abstiegsgespenst heraufbeschwörenden Rückschlag verpaßt. Es sieht so aus, als wäre Brötzingen praktisch unschlagbar, und auch Neureut und Bulach scheinen nur in Bestbesetzung zu gefährden. Doch die steht uns vertragsgemäß mit dem Rückzug Stefan Erlenbachs nicht mehr zur Verfügung.

27. Juni 99.

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